6. Träume, Essen und Ärger

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"Hoffentlich schmeckt das Essen gut. Meine Eltern haben erzählt, dass das echt eklig war.", sagte Hylda.

"Ja, aber jetzt gibt es doch einen neuen Koch, der soll ganz gut sein.", erwiderte Rot

"Meine Mutter war hier nie auf der Schule.", fügte Elisabeth lachend hinzu.

"Wer ist eigentlich deine Mutter?", fragte Lori

"Oh das habe ich ja noch gar nicht erzählt! Meine Mutter ist Lumili und mein Vater Remi."

"Aber das geht doch gar nicht!", meinte Remi, der gerade mit Gang, diesem Fallais und einem anderem ziemlich düster aussehenden Jungen hinzugetreten war.

"Klugscheißer!", dachte Hylda und rollte mit den Augen.

"Natürlich geht das!", rief Elisabeth entrüstet "Sie haben mich adoptiert. Meine echten Eltern kenn ich nicht, aber mein größtes Ziel ist es, sie zu finden."

Inzwischen waren sie im Hungersaal angekommen.

"Wir setzen und da hin!", meinte Hylda und deutete auf einen Tisch ganz in der Nähe.

"Nein", entgegnete Remi. "Jetzt darf ich mal aussuchen. Du kannst nicht immer alles bestimmen!"

Der Tisch auf den er deutete war groß genug und außerdem war er der einzige der nicht halb vermodert war (außer dem Lehrertisch).Alle außer Hylda setzten sich hin, die aber nach einem Zögern und einem Seufzer ebenfalls Platz nahm. Ihr Stolz war verletzt worden.

Estephaga Glazard bestieg das Podium und und versuchte die Gespräche einzudämmen.

Die Lautstärke sank um ein paar Dezibel, aber erst als Hylda einen Schweigezauber auf den Saal legte(das Gezeter ging ihr auf die Nerven und sie hatte heute einen schlechten Tag) wurde es ganz still.

Remi,der natürlich ihren Zauber bemerkt hatte, schaute sie vorwurfsvoll an.

Sie blickte trotzig zurück und zuckte mit den Schultern.

Estephaga Glazard begann mit ihrer Rede. Sie redete lange über die Sicherheitsregeln und da Hylda in der vergangenen Nacht vor Aufregung kaum geschlafen und es schon Abend war schlief sie langsam ein. Sie hörte nur noch etwas von nicht in den Turm gehen bevor sie anfing zu träumen.

Es war dunkel. Leise schwappte Sumpfwasser gegen einen Felsen. Plötzlich tauchte eine hell leuchtende Person auf deren Umriss verschwommen war. Die Person schaute sie aus hellblau leuchtenden Augen an. Sie schien verzweifelt.

Hylda versuchte näher heranzugehen um zu sehen wen sie vor sich hatte, aber sie hatte keine Kontrolle über ihren Körper.

Die Person, Hylda glaubte zu erkennen dass sie weiblich war, bewegte ihre Lippen.

Ihre Stimme klang gedämpft ,als hätte Hylda ihre Ohren unter Wasser.

"Netz......ein Netz.......unsere....einz....ung....nell...lft...uns!" Die Stimme wurde immer unverständlicher.

"Lda.....Hylda....HYLDA! Wach auf! Es gibt Essen!"

Hylda schlug die Augen auf. Rot saß neben ihr und rüttelte an ihrem Arm.

Hylda hatte das Gefühl, dass sie etwas wichtiges vergessen hatte aber das letzte war Estephaga Glazards einschläfernde Stimme.

"Sag mal Schwesterchen, wie hast du das denn jetzt hinbekommen, mitten in einer Rede einzuschlafen?", fragte Remi. "Egal. Hat irgendwer eine Ahnung wie man das essen soll?"

"Augen zu und durch", antwortete Gang. "Meine Mutter hat gesagt, dass das Essen schlimm aussieht aber eigentlich gut schmeckt.

Remi schaute immer noch skeptisch auf seinen Eintopf. Wolf sah seinen Blick und lachte: "Das ist halt nicht so gut wie das Essen von deiner Fischfrau."

"Hey!", Hylda schaute ihn giftig an. "Beleidige niemals Eleiza Plumm!"

"Sie ist doch eine Fischfrau", meinte Lori.

"Ja....Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaber" ,sagte Remi. "Sie möchte nicht ,dass man es betont."

"Naja egal", warf Lulu ein. "Sag mal Wolf. Sollen wir nachher vielleicht einen Spaziergang im Garten machen? Nur wir zwei?" Sie schaute ihn komisch an. Wie konnte man das beschreiben? Verführerisch?

Der stille Junge ,der Hylda bis dahin gar nicht aufgefallen war, kicherte.

Wolf wurde rot. "Ähm....ja.....?"

"Uhlala", sagte Fallais und wackelte mit den Augenbrauen.

"Wolf hat ein Dahate", flötete Rot.

Hylda grinste.

Elisabeth verrollte nur die Augen und Lori lachte laut los.

Gang sagte: "Dann du und Lulu, heute Abend, acht Uhr an den gefräßigen Rosen, in Ordnung?"

Die Magie der Niemandsländer- Dämmerlicht und SumpfgeflüsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt