22. Feuer!

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Wolf wurde davon geweckt, das irgendwer seinen Namen rief. Außerdem war es plötzlich so heiß.

Müde öffnete er die Augen und Rauch stieg ihm ins Gesicht. Er hustete und blickte sich um. Überall sah er so komische rot-orangene Dinger. Er versuchte mehr zu erkennen, doch vergeblich.

Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und erkannte endlich mehr... Oh mein Gott!", dachte er. "Das ist ja Feuer!"

Schnell rappelte er sich auf und blickte erneut um sich. Gang saß ängstlich in seinem Bett, Flammen züngelten um ihn, der dunkle Junge versuchte mit Decken das Feuer zu löschen, doch die Decken verbrannten nur und Fallais and Remis stritten heftig.

Er spitzte die Ohren um das Gespräch zu belauschen. Er hörte wie Fallais zu Remí sagte: "Komm, das schaffst du schon, Remí!"

"Nein, ich kann das nicht", erwiderte Remi „..Das... das ist meine Schwäche. Die Angst zu versagen. Es ist zwar schön und gut, diese Cruda-Kräfte, doch im Ernstfall bringen sie mir gar nichts."

Fallais antwortete irgendetwas, aber Wolf war in Gedanken schon wieder bei Gang und wie man ihn retten konnte.

Sein Blick huschte zu den Flammen. Da musste doch irgendwo eine Lücke sein, doch er sah keine.

Als Fallais bemerkte wie Wolf sich panisch umsah, rief er: „Schön das du endlich wach bist! Wir haben mindestens fünf mal versucht dich zu wecken! Irgendwie ist ein Feuer ausgebrochen. Remí geh du und hol Hilfe! Ihr anderen, geht vor die Tür, ich werde zusehen wie ich Gang retten kann."

"Nein, ich lass dich doch hier nicht verbrennen. Ich bleibe bei dir!" , rief Wolf.

"Nein, nein, ich schaffe das schon! Und selbst wenn, sollt ihr euch wenigstens in Sicherheit bringen. Geh mit Tatze hinaus!"

Woher kannte Fallais den Namen des dunklen Jungen? Das musste Wolf ihn später noch fragen, doch jetzt rannte er wirklich hinaus, denn als Supergespenst konnte er ja dennoch sehr, sehr leiden. Aber vor der Tür blieb er schließlich doch stehen und blickte zurück.

Fallais lief durch die Flammen, als würden sie ihn nicht verletzen. Er hatte wohl eine Art Naturmagie-Schutzschild gezaubert. Als er an Gangs Bett ankam schnappte er diesen kurzerhand und rannte mit ihm nach draußen. Das Feuer hatte inzwischen das halbe Zimmer eingenommen.

Remi rannte durch Sumpflochs Gänge. "FEUER! HIIIIILFEEEEE! FEUER!" ,schrie er immer wieder und weckte damit gefühlt alle Bewohner Sumpflochs. Plötzlich lief ihm eine schwarze Katze über den Weg, die ihn vorwurfsvoll anstarrte.

Als Remi die Katze näher betrachtete sah er, dass sie nur drei Beine hatte. Die Katze verwandelte sich in eine sehr hellhäutige sehr schöne Frau mit schwarzen Haaren und gleichfarbigen Augen die Remi mit giftigem Crudablick anstarrten.

"Warum bitte machst du so einen Lärm mitten in der Nacht?" ,fragte die original Hylda (wie Remi sie in Gedanken nannte).

"Es ist ein Feuer ausgebrochen! Kannst du uns helfen?"

Hyldas Gesichtszüge entgleisten für einen kurzen Moment. "Feuer?" Ihre Stimme klang nicht mehr wütend sondern eher gönnerisch. "Nein. Du bist zu drei vierteln eine anständige Cruda. Deine Magikalie kann dir helfen."

Mit diesen Worten verwandelte sie sich wieder in eine Katze und verschwand in den Gängen, denn ein paar Schüler und eine sehr aufgebrachte Estephaga Glazard mit einer anderen schwarzen Katze im Schlepptau kamen den Gang (hihi, Gang) entlang gestiefelt.

"Könnt ihr Schüler euch nicht mal an die Regeln halten? Ist das so schwer?" ,rief die Lehrerin. "Naja, jetzt haben wir halt ein Feuer. Ihr geht Wasser aus dem Teich holen zur Sicherheit!" Sie deutete auf ein paar Schüler, die sich sofort auf den Weg machten. "Und du, Scarlett", sie deutete auf die Katze. "Löschst das Feuer. Zack zack, wir haben nicht die ganze Nacht Zeit!"

Remi machte sich mit seiner Mutter in Katzengestalt und Estephaga auf den Weg zurück zum Torhaus. Dort angekommen verwandelte sich die Katze in einen Orang-Utan und fing an mit Magie das inzwischen das ganze Zimmer ausfüllende Feuer einzudämmen.

Da Remi sich mit der Hilfe seiner Mutter sicherer fühlte, konnte er auch helfen.

Als das Feuer gelöscht, der Schaden beseitigt und Scarlett angezogen war, nahm diese die Jungen zur Seite: "Ihr könnt nicht einfach mit Feuer rumspielen! Das ist gefährlich! Da hätte etwas enorm schiefgehen können!"

"Wir haben mit Feuer das letzte Mal in den Ferien bei diesem Weihnachtsfest etwas zu tun gehabt" ,sagte Wolf.

"Wie kann es dann sein, dass in eurem Zimmer ein Feuer ausgebrochen ist, ohne dass irgendjemand etwas bemerkt hat?"

"Es gibt nur eine Möglichkeit" ,meinte Gang. "Jemand muss das Feuer gelegt haben."

Die Magie der Niemandsländer- Dämmerlicht und SumpfgeflüsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt