13. Tatze

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Tatze konnte mit seinen Kräften Gang und Remi gut helfen. Er hatte sie wahrscheinlich von seinen Eltern geerbt. Und von seiner Tante.

Tatze mochte seine Freunde, denn sie akzeptierten, dass er nicht gern redete oder so dunkel war. Das hatte er auch von seinen Eltern geerbt. Nur das Schweigen nicht. Aber das hatten sie, wie seine jetzigen Freunde akzeptiert.

Nur seine Tante hatte immer mal wieder ein Wörtchen aus ihm herausgequetscht. Aber das war nicht so schlimm gewesen, weil er meistens wenn er sich in seiner Umgebung wohlfühlte, auch sprach. Zwar keine Romane aber wenigstens mehr als nur „ja" und „nein".

Er hörte wie Gang und Remi sich unterhielten, denn taub war er nicht. Im Gegenteil. Er hatte sogar sehr gute Ohren. Er schnappte immer mal wieder ein paar Worte auf.

Plötzlich hörte er Schritte. Leise aber Tatze war sich ganz sicher. Die anderen hatten es wahrscheinlich noch nicht gehört, da sie nicht so gute Ohren hatten, wie er. Außerdem redeten sie. Tatze musste schnell handeln.

Er hörte auf zu graben und rannte zurück. Bei Remi und Gang angekommen, machte er ihnen mit Zeichen sichtbar, dass jemand auf dem Weg hier her war und wenn sie nicht entdeckt werden wollten, sie jetzt schnell hier raus sollten, doch sie guckten nur ratlos.

Deshalb nahm er sie am Arm und zog sie nach draußen. Doch es war nichts mehr zu hören. Tatze wurde unsicher und lauschte nochmal. Da! Ganz leise. Ein leises tippeln. Diese Person wusste wie man sich lautlos bewegt. Wer konnte das.. Tatze hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da erstarrte er. Denn die Person, die da um die Ecke kam, war atemberaubend.

Es war ein Junge, er war groß und schlank. Sein Gesicht war schmal und wunderschön. Er hatte schmale, längliche Augen, die schwarz funkelten. Seine Nase war rund und süß. Sein Mund war klein und schmal. Er schaute ernst. Doch beim genaueren hinsehen sah Tatze, dass er lächelte. Seine Haare waren kohlrabenschwarz. Ihm fielen ein paar Strähnen ins Gesicht und seine Haare glänzten im Schein von Remis Lampe. Doch sie glänzten nicht hell, sondern schwarz. Die Haare, die etwas länger waren, hatte er sich hinter die Ohren gesteckt. Seine Kleidung war wie seine Haare kohlrabenschwarz. Ein dunkler Umhang mit Kapuze fiel ihm über die Schultern. Tatze fand ihn einfach toll.

„Ähh.. hallo... ich bin.. Yuro... wer seid ihr?", fragte Yuro.

„Ich bin Remi und das ist Gang und seinen Namen", er zeigte auf Tatze. „Kennen wir nicht."

Jetzt wurde Tatze nervös. Und wie immer wenn er nervös war, verwandelte er sich in einen Panther. Er fauchte seinen Namen und Yuro verstand ihn. Er lachte und sagte: „Ein sehr ungewöhnlicher Name, nicht? Wo kommst du her?"

Tatze fauchte wieder.

„Schönes Land, nicht? Ich war noch nie dort, habe aber schon Geschichten gehört. Wer sind deine Eltern?"

Tatze fauchte ein weiteres mal.

„Die? Wow! Echt? Krass! Bist du auch so krass wie sie?"

Tatze schnurrte und Yuro lachte, doch Gang unterbrach ihre Unterhaltung: „Ähh.. Yuro.. was führt dich hierher?"

Yuro lachte weiter: „Achja stimmt. Kommt mit, Frau Glazard hat mich gebeten euch in den Hungersaal zu... begleiten. Alle Schüler sollen kommen, denn sie will irgendeine Ansprache halten. Fragt mich nicht."

„Okay", Remi zog die Augenbrauen hoch „Dann sollten wir jetzt mal gehen" Er und Gang setzten sich in Bewegung und Yuro und Tatze folgten.

Estephaga Glazard kündigte an, dass Hanns, Scarlett und alle anderen in zwei Tagen kommen würden...

Die Magie der Niemandsländer- Dämmerlicht und SumpfgeflüsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt