7. Dates und noch mehr Dächer

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Lulu hatte das angezogen, das ihr Vater Hakunen ihr für Dates mitgegeben hatte.

Obwohl das eigentlich gar nicht mehr nötig war. Wolf war schon in sie verknallt.

Sie freute sich schon darauf mit ihm durch Sumpflochs wunderschöne wilde Gärten zu schlendern.

Sie setzte eine schöne Pose auf und schritt wie eine Fee durch die Pfauentür und in den Garten.

In der Ferne sah sie ihn zwischen den Rosen stehen. Er sah echt gut aus inmitten von diesen Rosen.

„Ein wunderschöner Abend, nicht?", begrüßte sie ihn mit einem schüchtern wirkendem Lächeln.

Zum Glück hatte ihr Vater das alles mit ihr geübt. Ihre Mutter Anna Persephone hatte dabei immer gelacht, aber das hier war bitterer Ernst.

„J..ja", stotterte Wolf und wurde rot. „Aber diese Rosen schnappen immer nach mir."

Lulu kicherte und ein glückliches Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit.

Das Eis war gebrochen.

„Sollen wir gehen?" fragte sie. „Ja, gerne!" antwortete er.

Sie hakte sich bei ihm unter wie sie es gelernt hatte und sie gingen los.

"Freust du dich schon auf die Schule?", fragte Wolf.

„Ja", sagte sie. „Vor allem auf die Pausen."

Er lachte.

„Ach Wolf!" seufzte sie. „Ich finde es so schön, dass wir hier so entlang spazieren können in Sonnenuntergang."

Sie setzten sich auf eine Bank und Lulu kuschelte sich an ihn.

"Och Mann! Du gewinnst immer!", rief Fallais und zeigte auf den dunklen Jungen.

Dieser lächelte.

"Wie kriegst du das hin?" ,fragte Remi.

Der dunkle Junge zuckte mit den Schultern und grinste nur noch breiter.

"Spielen wir noch eine Runde?" ,fragte Gang und mischte die Tinker-Taiming Karten.

"Gerne" ,sagte Remi.

Gang verteilte die Karten und seufzte, da seine nicht gerade die besten waren .Im Gegenteil.

Plötzlich klopfte es.

Fallais rief: "Herein!" und Elisabeth streckte ihren Kopf durch die Tür.

"Wollt ihr mit und aufs Dach gehen?" ,fragte sie.

Sie schob die Tür auf und auch Lori, Hylda und Rot schauten herein.

"Aufs Dach? Ist das nicht verboten? Und wie soll man da hoch kommen?" ,fragte Remi.

"Erstens: Das ist doch egal. Zweitens: In unserem Zimmer durchs Fenster. Ihr könnt aber auch klettern, wenn ihr wollt", antwortete Hylda.

Gang hatte ein Wenig Angst vor ihr, aber jetzt schien sie gute Laune zu haben.

"Also ich hab nichts dagegen", meinte Fallais. "Was ist mit euch?"

Remi zuckte mit den Schultern und der stille Junge sah erfreut aus. Er nickte.

Gang fragte sich, warum er nicht sprach.

"Ich hab auch nichts dagegen", stimmte er zu und sammelte die Karten wieder ein. "Wir können ja auf dem Dach weiterspielen."

Ihre kleine Gruppe von vorpubertären Schülern ging durch die Gänge Sumpflochs zum Gebäude der ungeraden Zimmernummern. In Zimmer 773 angekommen kletterten sie durch das Fenste aufs Dach.

Der Sonnenuntergang war echt wunderschön.

"Wow", sagte Fallais. "Euer Zimmer ist vielleicht nicht das schönste aber diese Aussicht..."

"Tja", kommentierte Hylda.

"Gehen wir vielleicht auf das Dach der kleinen Bibliothek neben dem Haupthaus? Das ist flach, hoch gelegen, man hat dort eine schöne Aussicht und außerdem ist es das einzige Dach, wo einem die Tinker-Taiming Karten sonstwohin fliegen" ,bemerkte Rot.

"Woher weißt DU das denn?" ,fragte Fallais.

"Ach, ist doch egal", meinte Elisabeth. "Lasst uns zum Dach der kleinen Bibliothek gehen."

Mit diesen Worten kletterten sie über die Dächer. Dort angekommen setzten sich die Jungs hin und Gang begann wieder mit dem Kartenverteilen.

Wolf konnte es nicht fassen! Es saß hier mit dem wahrscheinlich schönstem Mädchen der Welt auf einer Bank und sie beobachteten den Sonnenuntergang.

Lulu griff nach seiner Hand.

Ihre Hand war warm und weich wie Seide, und ein Prickeln, von dort wo sie ihn berührte, zog sich über seinen ganzen Körper. Sollte er ihr seine Liebe gestehen

"Du Lulu? Du....du bist echt ein wundervolles Mädchen und ich mag dich echt sehr..."

Rot saß mit den anderen Mädchen auf dem Dach und sie blickten auf den Garten.

"Elisabeth, stimmt es eigentlich, dass du Privatunterricht bei Lissi hast?", fragte Hylda.

Elisabeth lachte. "Nein aber Vater hatte mal eine geschäftliche Verabredung mit ihr und ich wollte mit aber Mutter hat es mir verboten und ich bin heimlich mitgeschlichen aber Lisandra hat mich bemerkt und mich später gefragt ob sie mir ein paar Tricks zeigen soll. Ich hab natürlich zugestimmt aber Kurzspeere, Messer und Wurfsicheln sind wohl nichts für mich. Ich bleibe lieber bei Magikalie und der Sonne-ohne-Tat, also hatte sich die Sache ziemlich schnell erledigt."

"Du beherrschst die Sonne-ohne-Tat?" ,fragte Lori interessiert. "Meine Mutter hat mir von dieser Kunst erzählt. Sie hatte doch mal eine So-Lala-Beziehung mit Gem, der ja der absolute Meister in Sachen Kampf damit ist."

"Ja" ,sagte Elisabeth. "Aber ich bin nicht so gut."

Rot fand die Unterhaltung langsam langweilig. Sie stand auf und stieg auf das Dach des Haupthauses, von welchem sie Lulu und Wolf sehen konnte die zusammengekuschelt auf einer Bank saßen.

Sofort brodelte die Eifersucht in ihr hoch. Diese Lulu war ja ganz okay aber sie hatte ihr einfach ihren Wolf weggenommen.

Na wartet!

Rot rutschte das Schrägdach des Haupthauses herunter und rief: "Hey Leute, schaut mal da unten! Wolf und Lulu! Die sitzen auf 'ner Bank!"

"Ich weiß Wolf. Aber wir kennen uns gerade mal sechs Stunden und ich weiß nicht ob ich schon reif bin für eine Beziehung."

Krack. Sein Herz fühlte sich jetzt ziemlich gebrochen an. Hatte sie es nicht gehört?

"Tja" Wolf hatte sich entschieden cool zu bleiben. "Aber können wir hier noch eine Weile sitzen?"

"Ja, das können wir", sagte Lulu und schaute ihn wieder mit diesem Gesichtsausdruck an.

Wolf ließ seinen Blick schweifen und sah plötzlich acht Gesichter die über eine Dachkante spähten. Als er ein wenig genauer hinsah, sah er, dass es seine Freunde waren.

Diese miesen kleinen Schnüffler.

Die Magie der Niemandsländer- Dämmerlicht und SumpfgeflüsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt