5. Die Bewohner von Zimmer 222

154 9 4
                                    

Wolf ging langsam zurück in sein Zimmer 222. Er und ein paar andere Jungs hatten echt Glück gehabt, dass sie eines der Zimmer im Torhaus erwischt hatten. Die anderen wollte er jetzt kennenlernen. Er ging noch um ein paar Ecken bevor er dann endlich vor seinem Zimmer stand. Die Mädchen hatten schon Pech gehabt. Er hätte echt nicht gedacht, dass diese Göttin von einem Mädchen, diese Lulu, mit Hylda in ein Zimmer kam. Unterschiedlicher können die zwei gar nicht sein. Aber diese Rot war schon merkwürdig gewesen. Hieß die wirklich so? Oder war das nur ein Spitzname? Und wieso hatte sie so komisch reagiert als er sie über die Sache im Trophäensaal gefragt hatte? Naja egal. Mädchen. Er verdrehte die Augen. Doch jetzt wollte er endlich mal in sein Zimmer. Als er die Tür öffnete, blickte er in ein sehr schönes, aber unaufgeräumtes Zimmer, auf dessen Betten ein paar Jungen saßen. Zum Glück kannte er zwei davon schon: Remi und Gang. Remi war der Zwillingsbruder von Hylda. Er sah aus wie Scarlett und hatte den Charakter von Hanns geerbt. Um es wie Hylda auszudrücken: Er war ein Streber. Gang war ein eher schüchterner Junge. Da er etwas von Geralds Unsichtbarkeit und von Marias Unscheinbarkeit geerbt hatte fiel er nicht auf. Er hatte braune Haare und seine Augenfarbe ließ sich nicht erkennen. Vielleicht dunkelbraun oder war es doch blau? Ein Rätsel, so wie er es von Maria kannte.

Auf einem anderem Bett lag der Satyr aus dem Trophäensaal. Er sah aus wie... ihm fiel es nicht ein. Er hatte mal irgendjemanden getroffen, der ähnlich aussah. Ahh.. es fiel ihm nicht ein. Oder... nee. Auf einem Bett in der Ecke saß eine schwarze Katze. Hä? War das jetzt auch eine Katzenschule?? In dem Moment verwandelte sich die Katze in einen kleinen dünnen Jungen mit pechschwarzen Haaren, leicht bronzefarbener Haut und einer Augenfarbe, die er in diesem Moment nicht erkennen konnte. Er sah auf unheimliche Weise Scarlett ähnlich. Der Junge nickte ihm schweigend zu. Das würde also keine wörtliche Konversation werden. Er nickte zurück. In dem Moment bemerkten die anderen seine Anwesenheit. „Ahh. Hi Wolf!",rief Remi. „Wo hast hast du denn deine Maküle gelassen?", fragte dieser. „Und deinen Eishund?" „Wie bitte was?",fragte der Satyr. Remi drehte an irgendetwas an seinem Armband und ein Schneeweißer Eishund erschien. Eishunde waren Kreuzungen aus Eiswölfen und Hunden, dieser war ein Welpe von Schimmer und Hund, den Haustieren von Hanns und Scarlett. „Wow!", entfuhr es dem Satyr. „Wie heißt du eigentlich? Du erinnerst mich an irgendwen." „Grohann!", mischte sich Gang ein. „Und das ist Fallais." Stimmt! Grohann! Sein Vater, Viego, mochte Grohann nicht besonders. Irgendwas mit einem gestohlenem Platz am Lehrertisch. Vielleicht hatte Wolf das aber auch falsch verstanden. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sein Vater und dieser Halbsatyr nur verstritten waren, wegen eines ollen Sitzplatzes.

„Hängst du immer noch an dieser doofen Maküle,Remi?" ,fragte Gang mit einem belustigten Unterton in der Stimme. „Ähhh... Eyl ist nicht doof! Du bist doof!", antwortete Remi spaßhaft. „Eyyy aber anscheinend hängst du immernoch mit dieser Gespensterfrau rum. Wenigstens hast du die Fischfrau zu Hause gelassen.", meinte Gang „Nee, die is bei meiner Schwester.", erwiderte Remi. „Ach du heilige Universumskröte, ihr kommt echt nicht ohne die Hilfe eurer Eltern aus?" „Doch na klar! Wir haben sie nur gern um uns. Was für eine Universumskröte?", fragte Remi. Wolf konnte sich nicht mehr halten vor lachen. Er prustete laut los und selbst der stille Junge in der Ecke grinste. „Die hat mein Großvater erfunden. Lange Geschichte." Jetzt lachte auch Remi und Gang fiel in sein Gelächter ein. Das fing ja schon mal gut an!

Die Magie der Niemandsländer- Dämmerlicht und SumpfgeflüsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt