Kapitel 38

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Menica

Ein paar Stunden Später weckte mich Cleo was unter diesen Umständen gar nicht nötig gewesen wäre. Ich hatte sowieso kein Auge zugemacht. Wir wussten dass wir uns nicht zu viel erhoffen sollten, da wir uns ja nicht sicher sein konnten das Carolina die Verräterin war, aber ganz ehrlich: wenn schon jemand ein Verräter war, dann war jemand wie sie, die voll mit Geheimnissen war, sich benahm wie die Königin der Welt und uns nicht ausstehen konnte ,obwohl wie zusammen die Welt retten sollten, schon auffällig. Außerdem vielleicht war sie keine Verräterin, aber sie hatte für heute Abend was verbotenes vor, es konnte nicht schaden rauszufinden um was es sich handelte.

So schlichen wir uns leise aus dem Zimmer und blieben bewegungslos im Flur stehen bis wir sicher warem, dass uns niemand gehört hatte. Dann rannten wir los und verfolgten Carolina ,die ihr Zimmer ein paar Minuten vor uns verlassen hatte. Mit gebührenden Abstand folgten wir ihr , als sie durch de Gänge huschte und schließlich den Haupteingang erreichte. Dieser wurde von einem Wächter und zwei Hunden bewacht und damit meine Ich keine Schoßhündchen ich meine Höllenhunde. Verwundert blieben wir stehen ,neugierig wie sie die Situation lösen wollte. Na ja..wir reden hier von Carolina also ja, sie schaffte es. Sie trat aus dem Schatten und begann zu singen. Erstmal waren wir nur geschockt und dachten sie wäre ausgeflippt und dann.. dann wurde das Denken schwierig. Diese Stimme war so bezaubernd, so alt und mächtig dass mann keine Chance hatte, man musste zuhören. Doch unsere Reaktion war nichts im Vergleich zu der des Wächters. Wenn Carolinas Stimme uns lähmte , ließ sie ihn komplett den Verstand verlieren. Komplett verzaubert sah er sie an bis sie kurz vor ihm stehen blieb. Kurz dachten wir angeekelt sie wollle ihn küssen, doch sie bohrte ihm ihre Zähne in den Arm und zog ihre Krallen über sein Gesicht, bis er ohnmächtig zu Boden ging. Ohne weiteres beugte sie sich über ihn - Danke Kleiner- somit schnappte sie sich seine Schlüssel und stolzierte an den Hunden, die eingeschlafen waren vorbei. -Wow, jetzt wissen wir was Carolina in ihrer Freizeit macht- sagte ich verwirrt. -Ja, und zwar Leute ummringen-sagte Cleo mürrisch- und das macht sie nur gefährlicher. -

Draußen lies uns Carolina fast die ganze Stadt durchqueren und ich bereute nichts wärmeres angezogen zu haben. Allerdings fiel mir auf dass sie sich genau wie wir benahm. Alle zwei Schritte versteckte sie sich hinter Häuserecken und lief nur im Schatten. Endlich erkannte ich es: - Hei Cleo, Anna, sie macht das Gleiche wie wir - -Häh? Was meinst du? - fragte Anna. -Ist doch klar. Sie geht nicht irgendwohin, sie verfolgt jemanden der irgendwohin geht-

-Es ist komplett egal, wer hier wen verfolgt, ich will wissen was los ist- gab Cleo ein und wir gaben ihr Recht. Allerdings war eine Sache seltsam: Von ihrem Verhalten konnten wir erkennen dass sie jemanden verfolgte , aber es war einfach keiner vor ihr und wenn ja , dann konnten wir ihn einfach nicht sehen. Kurz darauf schien die Person allerdings ihr Ziel gefunden haben, denn Carolina verschwand in einem Hintereingang und wir taten es ihr gleich. Es war von außen ein sehr altes Haus gewesen, aber im Inneren sah es ganz anders aus. Ein roter langer Teppich lag auf dem Boden und dicke Marmorsäulen schmückten den Raum. Kurz gesagt der teure Stil , der aus einer anderen Zeit zu kommen schien, den man auch in der Accademia fand, der Stil der anderen Welt. Auf der gegenüberliegenden Wand erstreckte sich ein dickes schwarzes Tor und da Carolina nirgendwo zu sehen war gingen wir mal davon aus dass sie hier war. Zögerlich gingen wir ein paar Schritte vor und blieben unschlüssig dabor stehen. Doch wir kamen nicht mehr dazu uns zu überlegen ob wir reingehen sollten. Es schwang einfach auf. -Kommt rein! -forderte eine weibliche Stimme. Auch diese Stimme war anders. Nicht betörend wie Carolinas. Diese war gefährlich und sie hatte keine Lust das zu verstecken. Ohne lange Nachzudenken traten wir ein, was rückblickend wirklich dumm war. Doch kaum hatten wir die Schwelle betreten schwang das Tor wieder zu. Der Raum war komplett in Dunkelheit gehüllt und das einzige das man erkennen konnte war eine Frau die auf einem Trohn saß, doch ihr Gesicht war hinter schwarzen Tüchern verborgen. Neben mir zuckte Anna zusammen - sind sie...-

-Nein- die Frau lachte amüsiert - ich bin nicht die Königin. Natürlich nicht. Ich bin nur eine Botin und genau genommen nicht mal ein Mensch-

Cleo

-Wenn sie nicht die Königin sind, wieso verstecken Sie ihr Gesicht? - fragte Menica plötzlich-

- Wir wollen euch ja nicht zu sehr verschrecken- sagte sie und mir kroch ein Schauer über den Rücken.

-Wollen sie uns umbringen? - fragte ich noch bevor ich den Gedanken zu Ende gebracht hatte...

-Das auch- gab sie mit absoluter Natürlichkeit zurück. . Denn ihr seit ,obwohl ihr komplett unfähig seid, von den Göttern für die Menschen zu einem Hoffnungszeichen geworden. Und ihr wisst was das bedeutet oder? -sagte sie und beugte sich vor- Hoffnung ist gefährlich. Denn ein Funken genügt für ein großes Feuer und dieses Feuer nennt sich Revolution. Und das möchte meine Herrin nun wirklich nicht hören. - sie entspannte sich wieder und lehnte sich zurück. -Wie schön dass ich meinen Informanten unter euch hatte, der mir versicherte er würde euch zu mir locken. Ja ich bin sehr zufrieden- Auf dieses Stichwort wurde Carolina aus der Dunkelheit ins Licht gezerrt. Sie war gefesselt und geknebelt und jemand den wir nicht erkennen konnten hielt ihre Hände hinter ihren Rücken gepresst.

-Carolina- sagte ich-was haben wir dir getan? Wieso hast du das getan? Am Ende bist du doch auch so gelandet wie wir- meinte ich mit einem Blick auf ihre Fesseln.

-Ach, ihr verdächtigt sie- lachte die Frau- also bitte, ich sagte DER Informant. Na los zeig dich! -

Und erst auf diese Aufforderung hin kam der Verräter aus dem Schatten und zeigte sich.

Neben mir hörte ich Menica Luft schnappen. -Mario- hauchte sie.

Der Verräter war nicht Carolina.

Es war Mario.

Noch heute NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt