Kapitel 36

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Menica

Ich lächelte Cleo an, Cleo die endlich wieder wie Cleo aussah. Es tat gut ihr in die Augen zu sehen und endlich zu wissen dass niemand anderes sich dahinter versteckte. Anna umarmte sie und wollte sie aus der Turnhalle ziehen , doch Cleo schüttelte sie ab. - Tschuldigung- murmelte sie- aber ich muss noch ein paar Sachen klären.  Mit diesen Worten verließ sie die Turnhalle.

- Wo will sie hin?- fragte Anna verwundert. - Wohin wohl-ich lächelte - sie geht zu Gus- und das war gut so, dachte ich insgeheim. Die zwei hatten viel zu klären.  Und Gus tat mir leid.. mein kleiner Gus der so gerne auf Player tat war selbst "betrogen" worden. Das war bestimmt hart für ihn. Außerdem mochte er Cleo wirklich,  da konnte er sagen was er wollte. Trotz meiner Freude dass sich alles geklärt hatte, kehrten meine Gedanken bald zu Nero zurück.  Hoffnunglos ging ich in den Garten um noch einen Versuch zu starten als mein Handy klingelte.

Hallo Süße, 
Vermisst du deinen Schatz?
Du musst wissen Ich liebe  Schatzsuchen, es war mein Lieblingsspiel bei Geburtstagspartys.
Also Kleines lass uns spielen: Hier ist die Karte.

Anna

Ich dachte über das nach was Menica gesagt hatte, über dieses "natürlich zu Gus" und ich wünschte dass auch ich "natürlich zu Luca" gehen könnte.  Aber das konnte ich nicht.  Nicht Cleo hatte mich verraten, er war es gewesen. Schön er hatte Carolinas Kuss nicht erwarten können und ich wusste dass er ihn sofort beendet hatte,  aber es tat trotzdem weh. Carolina schaffte es einfach immer wieder. Sie konnte ihm einen Kuss stehlen, auch wenn er es nicht wollte und mich ließ sie mit dem Schmerz zurück.  Doch in diesem Moment fiel mir auf dass es mir das nicht wert sein durfte. Was Carolina tat, war nun mal so, ließ sich nicht ändern und sie hatte wahrscheinlich selber genug Probleme mit ihrem Meerjungfrau sein  aber ich musste endlich mein Leben in den Griff bekommen.  Und ich wollte Luca zurück.  Entschlossen ging ich ihn suchen, doch als ich seine Stimme hörte zuckte ich zurück und versteckte mich doch hinter der Tür,. Er redete im Flur mit Alessandro, der ziemlich aufgebracht klang- Luca, das geht nicht. Auch wenn du dich mit Anna versöhnen solltest kommst du nicht dran vorbei.  Ihr Vater weiß die Wahrheit, aber du hast es geleugnet und irgendwann wird sie es rausfinden!-

Ich erstarrte, als mir klarwurde, was das hieß.  Es war also wahr. Sein Vater war im Gefängnis und seine Mutter war drogenabhängig.  Er hatte mich angelogen.

Menica

Verzweifelt blickte ich die Nachricht an,  die langsam  hinter meinem Tränenschleier verschwand.  Im Anhang hatte ich ein Bild gefunden, eine kindliche Zeichnung des Gartens der Accademia.  Eine gestrichelte Linie führte von einem Baum bis zur hinteren Mauer. Ich war ihr gefolgt was aber nicht so leicht war, da desto mehr man in den Hinteren Teil des Gartens drang, die Sträucher ungepflegter und verwahrloster wurden, was das Gehen erschwerte. Schließlich schaffte ich es mich durchzuschlagen, konnte aber an der Mauer nichts entdecken.  Ich wollte gerade wieder gehen, als ein Windzug die paar Äste  eines dicken  Baum hob und ein weiteres Stück der Mauer entblößte. Ein geschockter Schrei entwich meiner Kehle und ich brach heulend am Boden zusammen. Mit Blut stand auf der Mauer
Kompliment, du hast das Spiel gewonnen. Hier ist deine Belohnung.

Drunter hing an ein paar alten Nägeln Hundefell.

Neros Fell.

Sie hatte meinen Hund getötet

Cleo

Ich verließ eilig die Turnhalle und rannte durch die Gänge. Schließlich fand ich Gus auf einem Fenstersims im Dachboden.  Beziehungsweise außerhalb des Fensters.  Kurz überkam mich Panik und ich fürchtete er könnte springen aber Glücklicherweise saß er einfach nur da. Bei jedem anderen hätte ich mich vielleicht gewundert wenn er einfach so auf einem Dach saß,  aber immerhin sprachen wir hier von Gus....also nein, ich wunderte mich nicht.

Ich öffnete den Mund, wollte irgendwas sagen und biss mir auf die Lippe und sagte doch nichts. Endlich drehte er sich um und sah mich nur an. Mit denselben warmen Augen die mich damals in der Pizzeria angelächelt hatten , nachdem ich ihm ein Tablett mit Drinks über den Kopf geschüttet hatte. Ohne nachzudenken rannte ich auf ihn zu wurde aber vom Fenster aufgehalten dass mir im Weg stand. Es warf mir einen Blick zu der soviel hieß wie - Hier traust du dich nicht her - und grinste. Entschlossenheit blitzte in mir auf und ich kletterte einfach aus dem Fenster und ließ mich neben ihn fallen. Oh gott, was war aus mir geworden,aus mir  dem ordentlichen, regelbewussten Mädchen.

- Was? Denkst du darüber nach dass ich nen schlechten Einfluss auf dich habe? - sagte er frech.

Ich lachte- Ja auch, aber auch darüber dass... ganz ehrlich,  als wir uns kennengelernt haben.  Ich hab dich mit Drinks vollgeschüttet , ich mein ja nur. Wer ist da bitte nicht sauer.....- antwortete ich.

- Tja-er grinste-ich zum Beispiel.  Und denk nicht allzu sehr nach, du bist mir jetzt schon intelligent genug. Was hast du mit mir gemacht?  Seit wann steh ich auf Streberinnen...-Mein Herz machte einen Satz -Heißt das, dass du mir das mit Luca nicht Übel nimmst, also ich wars ja gar nicht,.... aber du weißt schon-

- Nein , das heißt es nicht,. Es heißt nur dass ich dich liebe.-

Und so saßen wir küssend auf dem Dach einer Accademia, in der es von Monstern und Göttern wimmelte , während die Sonne über Rom unter ging.

Oh ja dieser Junge hatte wirklich keinen guten Einfluss auf mich.

Xxxxxx

Auf dem Bild ist Cleo

Noch heute NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt