Noch heute Nacht

Kapitel 29

Anna

Das Schwert zischte haarscharf an meinem Ohr vorbei und kurz überkam mich der Drang nachzuschauen ob es mir eine Haarsträhne abgeschnitten hatte aber ich ließ es lieber sein. Jede kleinste Ablenkung könnte gefährlich werden. Gesagt getan.

Mit einem lauten Scheppern landete mein Schwert auf den Boden und Alessandro hielt mir sein eigenes an die Kehle. Toll, zur Abwechslung hatte ich schon wieder verloren.

-Kompliment Kleine, heute hast du sogar 40 Sekunden durchgehalten- grinste Ruby. Ich verdrehte die Augen begann dann aber doch zu lachen. Schwertkampf war einfach nichts für mich. Dafür War ich umso besser im Rennen. Es War auch für mich eine unerwartete Überraschung gewesen, doch es kam ganz natürlich. Während des Trainings hatte ich praktisch nie auch nur die geringste Chance gehabt bis ich einmal einfach die Rettung in der Flucht suchte. Und es hatte funktioniert....ich konnte stundenlang rennen und keiner konnte mich einholen.

Am meisten War ich selbst davon überrascht worden, aber Ruby hatte erklärt dass so was öfter passieren würde. Anscheinend hatten wir alle verborgene Talente, die sich langsam offenbaren würden. Und tatsächlich War es auch so gewesen. Ich konnte rennen, Menica traf bei jedem Schuss mit ihrem Bogen und Cleo was Cleo anging... sie brauchte keine Waffen. Ihre Fähigkeiten machten sogar mir Angst.

Aber eigentlich lief in letzter Zeit alles ziemlich gut. Wir hatten nicht mehr untereinander gestritten, wir waren alle glücklich verliebt und sogar Carolina war inzwischen erträglich geworden.

Zufrieden trank ich einen großen Schluck aus meiner Flasche. Das Training war beendet.

Zwei Stunden später wartete ich ungeduldig in der Stadt auf Luca und wie immer war er zu spät. Langsam überkam mich der Verdacht er würde immer mit Absicht zu spät kommen, um mich an unserer erstes Date zu erinnern, bei dem wir uns geküsst hatten.

Aber da war er schon.

-Hallo Hübsche , sorry ich weiß ich bin zu spät. -

-Macht nichts- lachte ich- jetzt bist du ja da. - somit küsste ich ihn und zog ihn zu einer Bank.

Ich sah noch aus dem Augenwinkel wie sich uns ein schwarzer Mercedes E näherte, aber ich ignorierte ihn und küsste Luca abermals. Erst da fiel mir auf woher er ich das Auto kannte.

Cleo

- Kommt Bitte in die große Halle- sagte Persephone und ließ ihren Blick über uns schweifen.

-Ok, lässt sich einrichten, aber Anna und Luca fehlen. - sagte Gus grinsend.

- Ich verstehe. ..-lächelte Persephone- aber kommt trotzdem. - mit diesen Worten wandte sie sich b und ging.

-Goldener Drache mit einem Rubin im Mund- flüsterte Gus mit ins Ohr. -Was?- ich zuckte zusammen. -Der Ohrring- antwortete Gus- gestern war er eine silberne Feder.-

Ich nickte. Die Sache mit Persephone Ohrring War wirklich kompliziert. Gus und ich versuchten schon seit zwei Wochen dahinter zu kommen, aber wir hatten immer noch nichts nützliches entdeckt. Schließlich hatte wir uns darauf geeinigt dass es einfach ein magischer Ohrring war ohne weitere Bedeutung, aber wir konnten beide nicht aufhöre darauf zu achten.

Als wir in die Halle eintraten waren schon alle Götter im Inneren versammelt. Es geschah selten dass wirklich alle da waren, also musste es wohl doch ziemlich wichtig sein. Mich überkam ein schlechtes Gefühl. Was würden Sie uns sagen? Ich wollte keine schlechte Nachrichte, ausgerechnet jetzt wo ließ so gut ging.

Zeus erhob sich: Ich freue mich euch einen besonderen Gast vorstellen zu dürfen.

Die Göttin Fortuna. Und mit unglaublicher Freude möchte ich Sie hier willkommen heißen und ihr für den Besuch danken. -

-Keine Sorge Liebster, -warf Fortuna ein - ich liebe diese Stadt. Ich denke nicht nur einen Besuch. ... eher an einen ..... längeren Aufenthalt.

- Wieso habe ich das Gefühl das dass eher nach einer Drohung klingt?- flüsterte Fabio mir zu.

-Natürlich ist es eine Drohung- warf ich zurück. Und er sollte der Intelligente unter uns sein? Echt jetzt?

-Schau mal...alle griechischen Götter leben hier, haben einen offiziellen Thron und ihren Platz. Aber sie ist eine römische Göttin und sie wohnt nicht hier. Ihr wurde nie ein Thron angeboten. Deshalb. .. wenn sie nun zum Ersten Mal offiziell eingeladen wurde.... dann kann es schon sein dass sie ihre eigenen Pläne bei der Sache hat...-

Fabio nickte langsam- das klingt nicht besonders gut..-

-Nee, tuts echt nicht- mischte sich Gus ein.- Fortuna ist zwar die Göttin des Glücks. ..aber auch die des Schicksals. Und ganz unter uns. Sie ist ne Drama-Queen. Und wenn sie ihre Finger im Spiel hat dann wird das mit dem Schicksal ein ziemliches Problem. -

Anna

Natürlich kannte ich das Auto. Es war das Auto meines Vaters.

-Anna, was soll das? ! - zornig stand er vor mir und schaute wütend zu mir herab. -Ist die Erziehung die deine Mutter und ich dir vermittelt haben. Mit irgendwelchen Typen mitten auf der Straße rummachen? -