Kapitel 16

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Menica

Erschrocken fuhr ich hoch.  Kurz wusste ich nicht wo ich war, doch die Errinnerung kam sofort zurück.  Ich war auf dem Dach. Mit Mario.

Ich spürte wie meine Wangen glühten als ich bemerkte wie sehr ich mich im Schlaf an ihn geschmiegt hatte. Als auch er langsam die Augen öffnete, färbten sich auch seine Wangen dunkler aber keiner von uns rückte zurück.  Unsere Gesichter waren nah bei einander und ich konnte durch seine Jacke auf meinen Schultern spüren wie er atmete. Mein Blick glitt zu seinen Augen die leicht von seinen verstruppelten dunklen  Haaren verdeckt wurden. Gleichzeitig spürte ich seine Hand auf meinem Rücken doch ich konnte mich nicht rühren. Na ja..vielleicht wollte ich es auch nicht.  Bis mein Handy klingelte.

Wo steckst du?  hatte Anna geschrieben.  Ich drehte mich um, um Mario zu sagen dass wir gehen sollten, doch sein Blick war starr auf den Boden gerichtet. Ich folgte ihm und mein Herz setzte kurz aus. 

Ich bin immer da. Vergisst mich nicht.

Gleichmäßig auf dem Boden geschrieben.

Schon wieder, eine Nachricht aus dem nichts. Wer auch immer es war, er sagte die Wahrheit.  Ich bin immer da.    Ängstlich begann ich  zu zittern.

Erschrocken sah ich zu Mario hoch und wir begannen die Treppe runterzurennen, stürzten aus dem Schrank und fielen Gus in die Arme. 

Okay,  das war jetzt echt peinlich. ...

Anna

Ich fuhr mir eilig mit der Bürste durch die Haare und zwängte mich in meine Schuhe.  Cleo die schon komplett fertig war stand an der Tür und wartete nervös.  - Wo ist bitte Menica hin?- 

- Ist doch egal- versuchte ich sie zu beruhigen-sie wird schon nicht verschwunden sein- und verdrehte die Augen.  -Komm wir gehen zum Frühstück-

Menica

Gus lachte amüsiert.

- Interessant.  Verzeiht bitte die Störung.- sagte er und versuchte mit wenig Erfolg sein Grinsen zu verbergen.

- Nein, nein ..-stotterte ich.  Normalerweise konnte ich gut lügen,  aber wenn Mario in der Nähe war, war es deutlich komplizierter.  - also..wir sind nur..eingeschlafen-

- Im Schrank??- er lachte zweifelnd.

- Wieso nicht?  - sagte ich verärgert und blickte zu Mario. Er war ja auch nicht unbedingt ne große Hilfe. 

- Komm schon,  Schwesterherz. Du bist schlecht im Lügen. - lachte Gus.

Was? Sauer sah ich auf. Ich? Ich konnte nicht lügen!  Diese Behauptung brachte mich komplett aus der Bahn und ich schnaubte beleidigt.  Nein,  das war alles nur Marios Schuld der sich grade mit Gus vor Lachen am Boden wälzte.  Also ich wollte ganz sicher nichts von so einem arroganten, dummen...ach verdammt.  Ich gab es auf und  stimmte in ihr Lachen ein.

Cleo

Ein bisschen später saßen wir alle am Frühstückstisch und genossen das Essen.  Das erstaunlich gut war. Köstliche Croissants, leckere Brötchen,  Süße Crepes und Massen von Getränken in allen möglichen Farben und Buffets voller Köstlichkeiten. Ich nippte an meinem Smoothy und hielt eine Erdbeere unter den warmen Schokobrunnen. Plötzlich zischte etwas neben mir und ich hob den Blick.  Durch die Eingangshalle schritt grade ein großes Mädchen mit caramellfarbener Haut und wehenden tiefdunklen Haaren. Als sie sich uns gegenüber setzte macte Gus sie sofort an.  Mein Herz machte einen Sprung.  Okay, sie war hübsch aber musste er sie wirklich so unverschämt anmachen?

- Sei still Junge! Versuch es gar nicht erst mit mir. - zischte sie, doch sie zwinkerte ihm verschwörerisch zu.

- Wieso? - antwortete er.

- Pass auf wenn du mit dem Feuer spielst. Du kannst dich verbrennen- sagte sie amüsiert und mit diesen Worten entstiegen Feuerzungen aus ihren Händen. 

Sofort zuckte ich zusammen, die Errinnerung kehrte sofort zurück.  Auch ich hatte das getan,  doch ich war nicht stolz darauf.

Als sie unseren entsetzten Gesichtsausdruck sah begann sie schallend zu lachen. 

- Ich versteh schon,  man hat euch noch gar nichts gesagt,  hab ich recht?  -

Wir nickten beeindruckt. Sie war zwar bisschen arrogant, aber sie war die erste Person hier, die bereit war ein paar unserer Fragen zu beantworten.  Ihre Augen blitzten feuerrot, doch sie  genoss sichtlich die Aufmerksamkeit und beugte sich uns verschwörerisch zu.

- Ich heiße Ruby, und ich bin eine Elementhexe, ich schätze mal ich muss euch nicht erklären welches meines ist.  Doch das ist längst nicht das seltsamste hier. Ihr werdet bestimmt auch noch eure Fähigkeiten erfahren. Und ihr müsst trainieren. Sehr viel, wenn ich euch so anschaue. - Sie lachte spöttisch auf- Aber ich meine es ernst. So könnt ihr den Feind nicht entgegentreten.-

An unseren Blicken erkannte sie dass wir nicht mal wussten wer der Feind war.  Und diesmal war der Blick nicht mehr spöttisch, sondern ernsthaft besorgt und ich beschloss Ruby zu mögen.  Hinter der Arroganz schien eigentlich eine lustige Freundin zu stecken.

- Ihr könnt den Göttern nicht trauen. Sie kriegen nicht mal mit was da draußen wirklich  los ist.  Ich war im Kampf da draußen,  nicht sie. Und wir müssen handeln. Der Feind verschont niemanden und zerstört alles was sie findet.

Luca atmete überrascht auf.  - Sie? - fragte er zweifelnd.

Ruby warf ihm einen feurigen Blick zu und er zuckte zurück. 

- Du denkst du brauchst sie nicht ernst zu nehmen,  weil sie ne Frau ist? Ich schwöre dir, wenn du winselnd um Gnade bittest, wirst du dir wünschen sie sei ein Mann.-

Ruby stockte als hinter uns ein Bote erschien.  - Ich muss gehen-hauchte sie, streifte meinen Arm und verschwand.

-Los ihr werdet in der Halle erwartet- schnauzte der Mann.

Von Ruby blieb nur ein bisschen Rauch übrig und wir machten uns auf den Weg.  Der Arm, der von ihr gestreift worden war brannte immer noch und so zog ich meinen Ärmel runter. Ich stockte kurz. Feuerrot stand auf meinem Arm: Falls ihr Antworten braucht, kommt ins Zimmer 215.

Bevor ich meinen Freunden bescheid sagen konnte, hatten wir  schon die Halle erreicht und Athena erhob sich.  Ruhig begann sie zu sprechen.

- Wir glauben dass ihr nun bereit seid. Es ist Zeit dass ihr eure Fähigkeiten erfährt.-

Noch heute NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt