Kapitel 11

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Menica

Beschämt sah ich auf den Boden, ich konnte es nicht  ertragen Cleo in die Augen zu sehen. Denn Ich hatte in ihren großen blauen Augen nichts als  Schmerz gesehen.  Ich hätte es ihr schon längst gesagt haben sollen, aber ich hatte mich ablenken lassen.  Von Mario, seinem Lächeln und seinen Lügen.  Jetzt war es zu spät.  Erst dann sah ich wieder auf und erblickte ein paar Meter von uns entfernt Anna mit ihrem Handy in der Hand. Auch sie musste Blog gelesen haben.   Nun wusste auch sie das Cleo wusste was sie getan hatte.

Anna

Erst als ich die Tränen in Cleos Gesicht sah erkannte ich erst wirklich wie weh ich ihr getan haben musste. Es tat mir leid.  Wirklich.  Ich war einfach nur sauer  auf Luca gewesen.

Ich rannte zu ihr.

-  Cleo, verzeih mir bitte.  Hör zu.-

- Wie kannst du glauben das ich dir das verzeihen könnte.  Und nein ich hab nicht vor dir zuzuhören- schrieh sie.

-  Das musst du aber! Ich wollte dir nicht wehtun. Es tut mir leid  Ich hab nicht nachgedacht-

- Das ist nichts neues. Du hast mit deinem Geld immer alles bekommen ohne nachzudenken- fauchte sie in Tränen

Das tat weh.  Irgendwo hatte sie recht,  auch wenn ich es mir nie eingestehen würde,  ich hatte immer alles bekommen.  Aber sie durfte es mir nicht nachstellen. Ich hatte auch keinen leichten Abend gehabt.

- Nein,  hör zu. Luca hat mich betrogen ich wollte einfach nicht mehr an ihn denken,  ihn vergessen. -

- schade dass du dabei auch jemand anderen vergessen hast. An mich hast du nicht gedacht!  Damit du nicht mehr traurig sein musstest hast du einfach jemand anderen verletzt.-

Jetzt reichte es mir. Die Wut loderte wieder auf.

- Na ja. .es wird wohl einen Grund gehabt haben wenn fabio ohne Probleme sich hat küssen lassen- fauchte ich zurück.

Die Tränen kullerten jetzt pausenlos über Cleos Wangen als sie mich ansah

- Dann viel Spaß noch euch.- sagte sie mit erstickter Stimme  bevor sie wegrann und in der Menge verschwand.

Stinksauer rannte auch ich weg.

Menica

Verzweifelt sah ich mich um, was sollte ich nur tun? Welcher von den beiden sollte ich hinterherrennen. Wieso war alles so kompliziert.  Abermals sah ich um mich und erkannte Carolina mit einem selbstbewussten Lächeln im Gesicht.  Zuckersüß sah sie mich an.

- Alles in Ordnung,  Süße? -

Ich war kurz davor zu ihr zu rennen und ihr eine reinzuhauen als hinter ihr Mario auftauchte. Als er mich sah erkannte ich dass er zu mir kommen wollte , doch Carolina wendete sich zu ihm, lächelte wie ein Engel und zog ihn weg.

Ach ja,   das hatte ich ja ganz vergessen.  Die zwei kannten sich ja von dieser dummen Accademia.  Na schön,  sie passten wirklich gut zusammen.  Genervt und überfordert seufzte ich, ich wollte weg , aber irgendwie musste ich meinen Freundinnen helfen.

Cleo

Ich wusste nicht wie lange ich schon rannte.  Es war schon ein Schock gewesen zu erfahren dass fabio mich mit Anna betrogen hatte. Aber dass es Anna nicht im geringsten Leid zu tun schien das hatte noch mehr weh getan.  Also war ich einfach nur rausgerannt, wollte nur weg. Erst als ich erschöpft und keuchend stehen blieb, erkannte ich dass ich nicht wusste wo ich war. In diesem Teil von Rom kannte ich mich nicht aus...und keiner wusste dass ich hier war.

Doch erst als ich das kratzende Geräusch auf dem Asphalt hörte  und die langen Schatten sah, begann ich zu schreien. Das Blut vor mir leuchtete rot.  Ich konnte nichts tun,    ich konnte nur schreien.

Anna

Sauer und verwirrt rannte ich durch die Nacht,  es war mir egal wohin obwohl ich mich schon längst verlaufen hatte. Ich brauchte einfach Ruhe, um nachzudenken und um mich zu beruhigen.  Es gab so viel dass ich verstehen musste..

Irgendwann zog ich mein Handy raus. Ich hatte eine SMS von Menica und ich sah dass ich sie bekommen hatte bevor Blog das Bild gepostet hatte.  

Anna, ich muss mit dir reden.  Was passiert ist hat Carolina fotografiert

Dankbarkeit machte sich in mir breit, Menica hatte es gewusst hatte mich aber nicht verraten.  Jetzt war mir alles klar, Carolina hatte das alles organisiert. Und die Errinnerung fiel über mich her.

Letztens als wir in der Accademia gewesen waren, war sie so überheblich gewesen dass ich es ihr gesagt hatte.

- Tja, mach was du willst. Wir sind auf jeden Fall Freundinnen und daran wirst du nichts ändern. -

- Glaubst du?  Es reicht so wenig um Freundschaft zu zerstören. Es geschieht eine Kleinigkeit und sie zerbricht, wie Glas.-

Jetzt machte es Sinn.

Bevor ich wirklich erkannte was das hieß und in welcher Liga Carolina wirklich spielte sah ich das Blut.   Doch es war schon zu spät.

Carolina

Zufrieden drückte ich mich an den Rücken des Typen auf dessen Motorrad ich saß.  Ich hatte keine Ahnung wie er hieß,  aber es war auch  egal.  Ich hatte was ich wollte und jetzt sogar eine Mitfahrgelegenheit  um nach Hause zu kommen.  Amüsiert dachte ich an diese drei Mädchen die dachten sie könnten mir was weiß ich was beweisen,, wie lächerlich.  Wenn ich etwas wollte ich bekam ich es ohne Ausnahme.  Freundschaft zerbricht so schnell. ..

Es war schon fast zu einfach gewesen.  Zwar musste ich zugeben dass ich überrascht gewesen war , dass Luca nicht meinem Charme erlegen war,  doch er hatte mich zum Glück erst weggestoßen als Anna schon weg war. Sie konnte so sehr sie wollte auf Engelchen tun, aber ich wusste dass sie sich hätte  trösten lassen und sie kannte ja niemanden außer die Freunde ihrer Freundinnen.  Und sobald es geschehen war war Blog perfekt um den Verrat mit Stil bekannt zu  machen.  Glamourös und diabolisch, so funktionierte ich. Ich dachte zurück an die lächerliche Freundschafterklärung dass ich das nicht ändern konnte.

Es war so unglaublich einfach gewesen...

doch so war Freundschaft. Wie Glas. 

Sie scheint Schön und unzerstörbar,  doch ein winziger Sprung und sie zerbricht.  Wie Glas.

Noch heute NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt