Kapitel 40

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Cleo

- Und daraufhin beschlossen allerdings die französischen Bürger dass sie das nicht akzeptieren konnten. ..- Signora Fellinis Vortrag wurde von einer Papierkugel an meinem Hinterkopf unterbrochen. Genervt drehte ich mich zu Gus um da es nicht schwer zu erraten war dass die Kugel von ihm kam. Irgendwie war Geschichte nicht so seins. Bellezza wie geht's? Ich verdrehte die Augen begann dann aber doch zu lächeln und antwortete ihm ich versuche mich auf den Unterricht zu konzentrieren du Schleimer,  somit warf ich ihm  den Zettel zu. Kurz darauf kam er wieder zurück
Wieso hab ich mich in eine Streberin verliebt?  Ich lächelte und ließ den Zettel in meiner Tasche verschwinden,  dann drehte ich mich zu ihm um.

-Wieso habe ich mich in einen frechen undisziplinierten absolut liebenswert Idioten verliebt? - Flüsterte ich. Seine Antwort ging im Leuten der Schulglocke unter. Eigentlich wollte ich zu Gus wurde aber von Anna und Menica eingeholt. Heute war der große Tag, wir würden zu Fabios Großeltern ziehen und ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Ich freute mich aus der Accademia rauszukommen aber einfach bei fremden Leuten einziehen...na ja.

-Aus dem Weg, ich muss da durch- eine nur zu bekannte Stimme wehte zu uns rüber. Carolina stolzierte selbstzufrieden über den Hof, während sie sich von Tommy, irgendein Streber der sich Hoffnungen machte,  ihren Koffer tragen ließ.  -Carolina?  Wieso holstdu deinen Koffer nicht von der Accademia?  - fragte Anna.

Sie sah uns mitleidig an, als könnte sie gar nicht glauben dass jemand so dumm sein konnte. - Schätzchen du denkst doch nicht ernsthaft dass ich mit euch zu Fabio ziehe? Ich habe meine eigenen Pläne-  wie perfekt einstudiert schlenderte Michele rüber -Ciao Bella-sagte er und küsste sie. -Was ist? Sie kommt zu mir- damit gingen sie zusammen weg, mit dem armen Tommy der aussah als würde er gleich vor Enttäuschung sterben würde, der ihnen hinterhertrottet. Ich verdrehte die Augen,  na schön.  Ich hatte kein Problem damit wenn Carolina sich woanders aufhielt.  -Ich hab was vergessen-fiel Menica ein- wartet kurz-rief sie und rannte wieder in die Schule.

Menica

Ich war so dumm, ich musste umbedingt noch ins Sekretariat um diese dummen Zettel zu holen. Irgendwas für Physik, ganz ehrlich wie unnötig war das denn. Ich rannte die Treppe hoch und schnappte mir die Zettel  die schon auf einem Stapel bereitlagen. Dabei fiel mir auf dass der Zettel ganz oben eigentlich nichts mit Physik zu tun hatte.
Spettacolo teatrale "promessi sposi"  nella scuola superiore Giacomo Leopardi
Regia di Angelo Marconi
Casting da tenersi il 15. Maggio

Ein Theaterstück?  Wie cool.  Anscheinend würde in unserer Schule promessi sposi gemacht werden und das  Casting würde am 15 Mai stattfinden.  Ich liebte Theater, ich musste dahin. Ganz in meine Gedanken vertieft merkte ich gar nicht wie ich direkt in jemanden reinlief. Sofort verteilten sich alle Zettel über den Boden und ich stammelte eine Entschuldigung.  Die Person antwortete irgendwas genervt und ich hörte sofort auf zu atmen. Ich würde diese Stimme unter tausenden erkennen. Mario. Er war heute nicht im Unterricht gewesen deshalb dachte ich er würde gar nicht kommen. Aber er war gekommen. Sofort begann in mir ein Streit:  Meine Gefühle sagten: Los! Heule! Mein Stolz: Niemals! Mein Verstand: Ignorier ihn! Mein Temperament: Hau ihm eine rein! Mein Herz: Küss ihn!

Von mir selbst verstört drehte ich mich  um und wollte gehen, doch er packte meinen Arm. Sein Blick grub sich in meine Augen als wollte er irgendwas sagen doch er blickte mich einfach nur an. Kurz verlor ich mich in seinen Augen doch dann riss ich mich zusammen, ließ meine Stimme kalt werden und schluckte die Tränen runter -Hast du irgendwas zu sagen?  - brachte ich heraus.

Seine Augen sahen mich wieder direkt an und wollten mich in ihren Bann ziehen aber ich blieb stur. Er schüttelte den Kopf - Nichts das du verstehen würdest- und somit ging er weg. Kaum war er verschwunden stürzte ich mich ans Fenster und versuchte nicht zu heulen. Er ist ein Idiot,  Er ist ein Idiot,  Er ist ein Idiot redete ich mir ein und verstand selber nicht wieso ich es tat. Doch schon bald verstand ich noch weniger. Er erschien nämlich in meinem Blickfeld als er aus der Schule trat und den Hof durchquerte. Er hatte grade die andere Straßenseite erreicht als eine Limousine neben ihm parkte.

Mario
Ich hasse sie, Ich hasse sie, Ich hasse sie redete ich mir ein, bis mir klar war was ich da tat. Wieso redete ich mir das gerade ein? Wieso dachte ich überhaupt an sie, meine Arbeit war beendet. Allerdings war es wahnsinnig nervtötend , da ich sie weiterhin jeden Tag sehen würde.  Sie und ihren verletzten Blick. Diese Augen die mich angestrahlt hatten und jetzt enttäuscht nur noch musterten. Antonio, ein Freund aus der Schule rief mich her doch ich bemerkte ihn erst als er direkt neben mir stand. -Hey, Mario warte, sollten wir nicht dieses Matheding vorbereiten. Wann treffen wir uns?-

-Wen interessiert - schrie ich ihn unerwartet heftig an. Ich wusste nicht wieso aber ich steckte voll mit Wut und ich wollte sie loswerden-Mach das Zeug alleine! - wütend ging ich einfach weiter.

-Alter, was läuft bei dir schief - schrie er mich hinterher- Weißt du du hast nen Scheißcharakter aber in letzter Zeit warst du echt erträglich geworden. Was auch immer du damals genommen hast, hols dir wieder- 

In dem Moment blitze Menica in meinem Kopf auf, ihr Lachen. Hell und klar

- Ich war deine Droge, weißt du doch- schien sie zu sagen während ich automatisch lächelte und ich konnte ihre Lippen auf meinen spüren.  -Nein! - befahl ich mir, ich würde nicht an sie denken.  Sie war mir egal, nur eine die ich ausgenutzt hatte, sonst nichts.  Ich wurde von einer parkenden Limousine aus meinen Gedanken gerissen und ich sah mich um, um zu sehen wer einsteigen würde doch der Chauffeur hielt an und stieg aus. - Sind Sie  Mario? Steigen sie bitte ein-

- Sie müssen mich verwechseln- gab ich verwundert zurück.

- Nein, bestimmt nicht.  Befehle der Königin verwechselt man nicht- antwortete er mit einem wissenden Lächeln.  Ich stellte keine weiteren Fragen und stieg ein.

Auf dem Bild Anna

Noch heute NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt