66៹

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Chan


Es war so schwer meine Emotionen in mir zu halten. Es war so schwer.


In mir kochte solch eine Wut. Eine unendliche Wut und diese drohte mich auseinander zu nehmen.


Bei dieser Geschichte ging das nicht. Es platzte aus allen Seiten und so konnte ich mich nicht mehr beherrschen und schlug den Stapel mit Papieren und Mappen von meinem Schreibtisch. Die Papiere wirbelten durch die Luft und lagen nun alle wild verteilt um meinen Schreibtisch herum.


„Verfluchte Scheiße!"


Ich fühlte mich wie der letzte Idiot. Ich kam mir verarscht, erniedrigt und beleidigt vor. Minho hatte vorgegeben mein Ehemann zu sein und ich war darauf reingefallen. Er hatte mich benutzt und ich hatte vor ein paar Tagen solch ein schlechtes Gewissen gehabt, da ich dachte ihn betrogen zu haben. Er hatte mit mir gespielt. Mit mir und meinen Gefühlen. Was zur Hölle sollte das gewesen sein?


Und das aller Schlimmste überhaupt: Changbin, mein bester Freund und die Person, von der ich dachte, über alles anderen vertrauen zu können, machte bei diesem kranken Spiel auch noch mit. Sie hatten mich beide komplett verarscht und um die Nase herumgeführt. Sie spielten mir ein Leben vor, was nie existierte. Ein Leben, welches ich niemals bekommen könnte.


Machten sie sich etwa lustig über mich? Wollten sie sich rächen? Sollte das als Bestrafung dienen für meine harten Anforderungen? Das war krank! Das war komplett krank und zeigte mir, dass man keinem einzigen Menschen auch nur trauen konnte. Man war auf sich allein gestellt. Die Menschen waren falsch da draußen und das tat verdammt doll weh. Ich zeigte es nicht, zeigte nur meine Wut aber noch angreifbarer wollte und konnte ich mich nicht mehr machen.


Ich war so ein vollkommener Idiot gewesen.. Ich hatte wirklich gedacht, diesen Menschen zu lieben und hätte alles für ihn getan. Ich hatte ihm mein Herz geöffnet und er hat einfach drauf gespuckt und mich vollkommen ausgenutzt. Was auch immer das war, aber ich war froh, dass diese Person hier nicht mehr arbeitete. In meinen Augen war Minho immer etwas Besonderes gewesen. Ich hatte es nie zu gegeben. Immerhin war ich sein Boss und musste klare Anweisungen erteilen. Eine Liebesgeschichte wäre nie gesund gewesen. Es schockte mich sehr jetzt diese Wahrheit zu erkennen. In was für einer verlogenen Welt lebte ich eigentlich?


„Das ging wirklich zu weit, Chris."


Changbin nannte mich nur so wenn es wirklich ernst war oder er sich wirkliche Sorgen um mich machte. Das zweite konnte man nun ausschließen und genau das machte mich so wütend. Erkannte das denn niemand? Ich war hier das Opfer! Mit mir hatte man gespielt! Mir hatte man ein Leben vorgegaukelt, welches so nie existierte! Sie manipulierten mich, spielten mit meinen Gefühlen und ließen mich Märchengeschichten glauben.


Das war verdammt erniedrigend..


Aber da Christopher Bang ja sowieso keine Gefühle hatte war das doch alles egal! Füllt mir mein Herz mit Lügen, reißt es mir raus und trampelt drauf. Ist doch alles egal, denn Christopher Bang fühlt ja sowieso nichts!


Ich hatte Changbin den Rücken zu gedreht denn ich konnte es nicht mehr ertragen in sein Gesicht zu blicken. Er hatte mich verraten und das konnte ich nicht dulden. Wäre sein Name nicht mit ihm Vertrag hätte ich ihn einfach herausgeworfen aber das alles beinhaltete rechtliche Schritte, für die ich jetzt keinen Kopf hatte. Meine ganze Wut hatte ich an Minho rausgelassen. Ich hatte ihn so laut angeschrien, dass da nur noch Enttäuschung und Leere in mir war.


„Verschwinde einfach.. Ich will dich nicht mehr sehen."


Starr schaute ich aus der riesigen Fensterwand, schaute auf die Stadt herunter und versuchte alles abzuschalten was nur ging. Wie konnte ich nur so dumm und naiv sein? Schon damals hatte ich mir geschworen nie irgendwelche Gefühle zu zulassen. Gefühle machten einen schwach und Schwäche brachte einen nicht weiter im Leben. Sie zerstörte einen. Das hatte mir mein Vater wörtlich eingeprügelt und das nicht nur einmal. Und doch war ich volle Kanne in diese lächerliche Show reingefallen. Weil ich angreifbar und verletzlich war.. Das hatten die Menschen sofort ausgenutzt, von denen ich es niemals erwartet hätte.


Das war ein furchtbares Gefühl. Ich wollte es nicht mehr fühlen.


„Chris.. es gibt da einiges, was du nicht weißt aber wissen solltest."


Ich hatte gehofft er würde mein Büro einfach verlassen, aber das tat er nicht. Verbittert biss ich mir auf die Unterlippe, schluckte all das runter, um mein alltägliches Pokerface wieder aufsetzen zu können. Danach drehte ich mich zu meinem angeblichen Freund um und wollte nichts mehr aus seinem verlogenen Mund hören.


„Ach ja? So wie ich gestern nicht mal wusste, dass all das, was ihr mich glauben lassen, habt nur eine Lüge war? Ich habe genug davon. Und jetzt lass mich alleine, bevor ich mich komplett vergesse."


Changbin kannte mich und wusste, wenn es sich nicht mehr lohnte mit mir zu reden. Ich war kurz davor meinen Tisch aus dem Fenster zu schmeißen und wie ein wild gewordener Stier nur noch rot zu sehen. Aber ich versuchte meine Gefühle zu stoppen, nichts mehr durch zu lassen.


„Irgendwann müssen wir darüber reden, Chris."


Ich drehte mich wieder rum als er mein Büro verlassen wollte aber eh er die Tür zu machen konnte, brüllte ich noch etwas hinter her.


„Und besorg mir gefälligst sofort jemanden der mir die Papiere wieder aufräumt und sortiert!" 


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Nᥲƙҽժ៹𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt