Von einem auf den anderen Moment kann sich alles verändern. Minho ist Chans Assistent. Er erträgt alles was sein Boss ihm entgegenwirft.
Und plötzlich fühlt man sich nackt und ausgesetzt.
oder; Chan verliert nach einem Unfall sein Gedächtnis.
„Nein, verdammt doch nicht so! Sind hier eigentlich alle unfähig zu arbeiten?!"
Ich hatte schon fast keine Stimme mehr von dem ganzen Schreien. Mein Hals kratzte schon furchtbar durch das viele Schreien und so viel hatte ich noch nie rum geschrien. Und dass, obwohl ich vor dem Unfall auch schon wirklich oft laut wurde. Jetzt war alles nur noch viel schlimmer, weil gar nichts mehr lief. Es lief alles drunter und drüber. Keiner hatte einen Plan von irgendetwas und ohne Minho lief es gar nicht gut. Zwar wusste ich, welche Arbeit ich voll richten musste aber ohne seinen Assistenten war man nur zur Hälfte so gut, wie man eigentlich sein sollte. Mit Changbin lief die Zusammenarbeit auch nicht gut. Er versuchte es doch ich war stur und versuchte ihn stets abzublocken. Ich redete nur das nötigste mit ihm. Wenn wir etwas Wichtiges geklärt hatten, nahm ich Abstand zu ihm und ignorierte seine Versuche mir irgendetwas erklären zu wollen. Was sollte man da bitte noch erklären? Mir war egal was der Grund dafür war. Gab es überhaupt eine Entschuldigung dafür einen Menschen so zu verletzen und ihn so heftig zu belügen? Ihm etwas vorzutäuschen und alles in Frage zu stellen?
Nein, gab es nicht.
Die letzten Tage waren sehr hart und meine Suche nach einem neuen Assistenten war noch katastrophaler. Keiner entsprach meinen Erwartungen und diese waren sehr hoch. Minho hatte sehr gute Arbeit geleistet und so etwas zu toppen war wirklich sehr schwer. So war es unmöglich einen anderen zu finden, aber ich brauchte jemanden. Ohne einen Assistenten konnte ich nicht richtig arbeiten.
„Tut mir leid, Mr. Bang.."
Die Praktikantin schaute nach unten, presste die Unterlagen in ihren Händen gegen ihre Brust und mir war egal ob sie gleich heulte oder nicht. Man musste Selbstbewusstsein in dieser Branche haben und wenn man das nicht hatte, musste man sich eben ein dickes Fell anschaffen denn nach dieser Geschichte würde ich mein Herz nie wieder öffnen. Nie wieder. Mir wurde dadurch nur bewiesen wie hinterhältig die Menschen da draußen waren und ich würde nie wieder jemanden wirklich vertrauen können. Das war es gewesen.
„Du schnappst dir jetzt gefälligst diesen furchtbaren Kaffee und besorgst mir einen Neuen! Wie kann man bei solch einer einfachen Aufgabe schon scheitern? Wie viel hast du bei den Unterlagen versaut, hm? Kriegst du das überhaupt hin?", „I-Ich habe doch nur.."
Genervt rieb ich mir meine Schläfen und atmete gestresst aus. Das brachte mich hier auch nicht weiter und eh sie mir mit irgendwelchen Ausreden kam, sollte sie mir aus den Augen gehen. Und das sofort.
„Hast du nicht verstanden, was ich gesagt habe? Kaffee, und zwar jetzt und nicht in fünf Minuten."
Ich scheuchte sie abwertend mit einer Handbewegung weg und als Praktikantin sollte man wenigstens wissen, wie der Chef seinen Kaffee trank. Es war nur eine klitzekleine Kleinigkeit aber um diese hatte Minho sich auch stets bemüht. Er bemühte sich um alles, managte perfekt und hatte alles im Griff. Jetzt herrschte ein Riesenchaos und ich drohte darin zu ertrinken, wenn das so weiter ging.
Gerade als die Türen meines Büros geschlossen wurde, ließ ich mich in meinen Stuhl fallen und zerknüllte den neuen Entwurf einer Idee in Form auf Papier vor meiner Nase zusammen und schmiss ihn durch das Büro. Das war totale Scheiße!
Meine Nerven an meiner Stirn zuckten schon hervor als sich dann das Telefon meldete und der Empfang darauf zu erkennen war.
„Was ist jetzt?!", fragte ich pampig und verdammt schlecht gelaunt.
„Ehm.. Mr. Bang, Sir.. Hier steht ein Mann, der behauptet einen Termin mit ihnen zu haben. Sie wollten mit ihm anscheinend die Ideen für das neue Konzept durchgehen.", fing der Junge aus dem Empfang an und ich platzte fast.
„Was? Heute? Wieso das denn?", „Weil.. Na ja.. Mr. Lee hat, das so mit ihm vereinbart nach ihrem Wunsch als er noch..", „Okay, kapiert!"
Ich legte einfach auf, knallte den Hörer etwas zu heftig zurück und lehnte mich dann mit einem großen, überforderten Stöhnen zurück.
Was denn für ein Konzept? Ich hatte dieses doch noch gar nicht fertig gestellt! Und wieso heute der Termin? Das stand doch gar nicht in meinem Terminkalender! Wahrscheinlich, weil Minho sich immer um alles kümmerte und mich immer an alles erinnerte. Ich brauchte keinen Terminkalender da er sich immer um alles kümmerte und mir rechtzeitig Bescheid gab. Jetzt stand ich da wie ein Trottel und hatte gar keine Ahnung, was ich meinem Kunden jetzt verklickern sollte..
Das war eine Katastrophe und ich hatte das Gefühl, das wäre erst der Anfang.
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