78៹

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Chan;


Wie es sich anfühlte die Kontrolle zu verlieren?


Es war ein furchtbares Gefühl, welches man nicht mehr länger steuern konnte. Es ließ einfach alles in einem zusammenbrechen und alles glitt mir aus meinen Händen. Ich hatte keine Kontrolle mehr darüber. Und für einen Menschen, der gerne die Kontrolle hatte und alles diszipliniert strukturiert haben wollte war es um so schädlicher.


Für mich fühlte sich plötzlich mein ganzes Leben wie eine Lüge an. Und diese Lüge hatte nicht erst mit diesem beschissenen Unfall angefangen. Es fing schon viel früher an und hinter meinem Rücken wurden Dinge hinweg entschieden. Dinge, die sehr bedeutend und wichtig sein konnten. Doch niemand fragte mich nach einer Meinung. Als wäre ich ein dummes Kind, welches die Wahrheit nicht ertragen konnte und das von den Leuten, die ich sehr geschätzt hatte.


Meine ganze Welt brach zusammen.


Ich war nicht nur verdammt betrunken ich war so voller Wut und Verzweiflung. Ich konnte nicht glauben einen eigenen Sohn zu haben. Ich konnte nicht glauben, dass dieser mir einfach entrissen wurde und ich nicht mal über seine Existenz Bescheid wusste. Wahrscheinlich hatte Minho Recht und ich hätte ihn zunächst nicht haben wollen. War das trotzdem eine Berechtigung mir mein eigen Fleisch und Blut zu verschweigen?


Eigentlich hatte ich immer gedacht die Zeit war vorbei in welcher mein Vater mein Leben zerstörte. Er tat es nicht nur einmal sondern schon mein ganzes Leben lang und das hier war wirklich die Krönung von allem gewesen. Ich wusste nicht mehr, wie ich fühlen sollte. Alles fühlte sich falsch und verwirrend an. Ich konnte nichts mehr zusammensetzen und ich hatte auch niemanden an meiner Seite. Ich hatte alles verloren. Das Gefühl von Einsamkeit kannte ich schon immer, aber jetzt war es schlimmer denn je.


Mein Vater hatte die engsten Leute um mich herum erpresst und ihnen gedroht und am liebsten wollte ich ihn die Treppe runter schubsen oder ihm eins überziehen damit dieser Scheiß ein für alle Mal vorbei war. Ich wollte nur noch hier weg, aber das konnte ich schlecht. Auf meinen Schultern lastete sehr viel Verantwortung, doch gerade war mir das alles scheiß egal. Es war alles egal denn es war alles erlogen. Das war nicht nur ein Messerstrich, sondern tausende und welcher Mensch konnte mit so etwas schon um gehen? Ich tat zwar immer auf stark, aber das war ich nicht. Jetzt brach etwas in mir und zog mich immer weiter runter.


Ich hörte, wie mein Eingangscode von meiner Tür eingegeben wurde und sich jemand Eintritt in mein Penthouse verschaffte. Mir war das scheiß egal blieb hier trotzdem weiter wie ein Penner auf meiner Couch sitzen und bemitleidete mich selbst mit mehreren Runden des teuersten Alkohols überhaupt. Von mir aus könnte auch jemand mein Reich ausrauben wollen. Es war mir egal denn das alles hatte sowieso keinen Wert. Was brachte mir das alles, wenn ich mich trotzdem noch so allein fühlte und die Leere in meinem Herzen nicht füllen konnte?


Als Changbin in mein Sichtfeld traf sagte ich rein gar nichts.


Sein Verhalten traf mich am meisten. Er unterstützte mich null seitdem ich alles erfahren hatte. Er stand die ganze Zeit auf Minhos Seite und das, obwohl wir schon so viel im Leben durchhatten. Changbin enttäuschte mich und es machte mich traurig, wie wenig er für mich da war nach diesen ganzen Informationen und Intrigen, die mein Vater geplant und durchgesetzt hatte.


„Denkst du wirklich das wird dir weiterhelfen?"


Er musterte mich ohne mich aus den Augen zu lassen und ich wollte sofort loslachen. Das konnte nicht sein Ernst sein.


„Der Alkohol ist wenigstens für mich da und fällt mir nicht in den Rücken."


Changbin setzte sich an den Rand meiner Couch und seufzte leise, fuhr sich durch seine Haare und schaute sich um. Ich hatte hier ein wenig gewütet und es sah alles ziemlich durch den Wind aus.


„Denkst du wirklich wir wollten das alles, Chan?", „Weiß nicht sag du es mir."


Ich versuchte mich aufzusetzen war so weit nach unten gesunken.


„Mein Vater hat mir alles erzählt. Wie er Minho erpresst hat, was er von ihm verlangt hat, und jetzt verstehe ich langsam, womit er ihn erpresst hat."


Changbin nickte, aber dennoch war ich sauer. Ich wusste nicht mal, was ich war. Ich war so verwirrt von diesen ganzen Gefühlen und gleichzeitig dieser Leere in mir. Das war zu viel für einen Menschen. Das war es wirklich.


„Wieso hat mir keiner etwas von meinem Kind erzählt hm? Ich hatte ein Recht darauf es zu erfahren. Wenn ich Taemin in die Augen gesehen habe, habe ich diese Verbindung gespürt und ich dachte einfach nur ich sei verrückt geworden. Jetzt verstehe ich es, aber ich kann euch nicht verstehen. Ihr sagt alle ich sei kaltherzig. Aber das ist kaltherzig, weil ihr mir rein gar nichts zu traut. Chan ist nur ein Eisklotz. Mehr nicht es steckt sonst nichts in ihm. Ein Hoch auf euch."


Ich hob mein Glas an und trank den puren Alkohol auf einmal aus. Anstatt wütend zu sein war ich jetzt verdammt traurig und gleichzeitig verbittert. Alles war komisch.


„Chan du hast Minho vorhin im Büro geschlagen.", „Ich weiß.."


Mehr sagte ich nicht dazu denn ich wusste selbst nicht was über mich gekommen war. Er hatte angefangen zu weinen logischer Weise und es hatte mir das Herz gebrochen. Ich war alles andere als stolz auf das, was ich getan hatte. Vielleicht stimmte es und ich war wirklich der furchtbarste Mensch auf dieser Welt und hatte das alles verdient.. 


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Nᥲƙҽժ៹𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt