Asche zu Asche...Blut zu Blut!

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Asche zu Asche...Blut zu Blut!

Sydney PoV

Ich stand mit Mina im Thronsaal und immer noch waren unsere Hände in Ketten gelegt. Die Soldaten hatten Satine in Richtung Zellen geschleift und Tal Merrik war mit uns allein zurückgeblieben. Und nun begann er, irgendwelche merkwürdigen Symbole auf den Boden zu zeichnen und murmelte etwas Unverständliches. Wenn ihr mich fragt, der Typ war einfach nur irre.
,,Was glaubst du, hat der vor?", sagte Mina leise und beäugte kritisch Tal.
,,Nicht uns freilassen, würde ich sagen."
Mina verdrehte kaum merklich die Augen und wünschte meinen Sarkasmus gerade sicherlich zum Himmel. Aber sie hatte Recht! Ich wollte auch zu gerne wissen, was dieser Wahnsinnige dort veranstaltete. Jedenfalls schien er seine ominöse Zeichnung nun vollendet zu haben, denn plötzlich erhob er sich und sah uns siegessicher an.
,,Es ist soweit, Auserwählte!"
,,Würdet Ihr uns auch sagen was, Frankenstein?", gab ich zurück und sah ihn trotzig an.
Gut, Tal Merrik sah zwar nicht aus wie Frankenstein, aber er kam mir so gruselig und irre vor, dass er dem Monster doch schon ziemlich nahe kam. Jedoch ließ sich Tal nicht von meiner Äußerung beeindrucken, sondern wirkte beinahe stolz auf seine Zeichnung und baute sich triumphierend vor uns auf.
,,Ich muss sagen, eigentlich wollte ich ungebetene Zeugen meiner Taten ja vermeiden und nur die Herzogin aus dem Weg räumen. Aber, dass ausgerechnet ihr beide nun meine Gäste seid...das ist wirklich eine glückliche Fügung des Schicksals."
,,Wieso? Weil wir ihre Geiseln sind und uns Euer dämliches Gerede anhören müssen?", meinte Mina trocken.
,,Nein, eure Hoheit! Weil ihr beide gleich Zeugen des größten Ereignis werdet, welches die Galaxis je gesehen hat."
,,Zu schade! Ich dachte schon, Ihr würdet sagen, dass wir Euch dem Senat vorwerfen sollen."
Ich hatte echt keine Ahnung, was dieser Kerl von uns wollte und ehrlich gesagt hätte ich es lieber, wenn er mich gleich umbringen würde, anstatt noch so dämliches Zeug von sich zu geben.
,,Sydney, Ihr zerstört den Moment!", beklagte sich Tal, doch ich zuckte nur mit den Schultern.
,,Eine meiner besonderen Eigenschaften! Würdet Ihr uns jetzt bitte einfach töten, damit wir es hinter uns bringen?"
,,Oh, nein! Ich werde euch nicht töten. Zumindest jetzt noch nicht. Ihr müsst vorher noch etwas für mich tun.", entgegnete Tal und nun war auch Mina von seinem Gerede genervt.
,,Ja, das sagtet Ihr bereits. Vielleicht offenbart Ihr uns jetzt endlich, was Ihr von uns wollt."
,,Mit dem größten Vergnügen, Prinzessin!"
Etwas an seinem Tonfall gefiel mir ganz und gar nicht und ich war mir plötzlich gar nicht so sicher, ob ich seinen heidnischen Plan noch wissen wollte. Und dass er Mina und mich offenbar dafür brauchte, machte mich erst Recht misstrauisch. Wozu brauchte ein wahnsinniger Verbrecher, der die Herzogin von Mandalore hinterging, bitteschön Mina und mich? Ganz gleich, was er vorhatte...es musste ein grauenvoller Plan sein.

Tal Merrik ging zurück zu seiner eigenartigen Zeichnung und gab uns ein Zeichen, dass wir ihm folgen sollten. Widerwillig taten wir es und stellten uns vor die Zeichnung auf dem Fußboden. Und wo ich jetzt direkt davor stand, sah ich, dass es fast aussah, wie so eine gruselige Form eines Symbols, was sonst immer von Hexen verwendet wurde, wenn die irgendwelche Rituale durchführten.
Je länger ich auf die Zeichnung starrte, desto ein schlechteres Gefühl bekam ich bei der ganzen Sache. Tal Merrik war doch jetzt hoffentlich kein Hexenmeister, der uns irgendeinem x-beliebigen Dämon opfern wollte, um mehr Macht zu erlangen. Auch meiner besten Freundin schien diese Zeichnung nicht ganz geheuer zu sein, denn sie beäugte sie unsicher und sah Tal dann zweifelnd an.
,,Was ist das?"
,,Für was haltet Ihr es denn?", erwiderte Tal, für den das Ganze offenbar ein Spiel zu sein schien.
,,Alter, seid Ihr ein Voodoo-Priester oder so etwas? Woher sollen wir bitte wissen, was das für ein merkwürdiger Mist ist, denn Ihr da hin gekritzelt habt? Entweder, ihr sagt uns jetzt, was das ist oder ich finde einen Weg, mich aus diesen Ketten zu befreien und Ihr werdet Euch wünschen, mir niemals begegnet zu sein.", fauchte ich ihn an.
Ja, meine Geduld war am Ende und ich hatte echt keinen Bock mehr, mir dieses dämliche Gerede anzuhören. Tal Merrik schien ein wenig beleidigt zu sein, dass ich ihm den Spaß verdorben hatte, doch meine Drohung schien auch ein wenig Wirkung zu zeigen, denn er ging nicht weiter auf seine kleine Show ein, sondern lieferte uns endlich eine Erklärung.
,,Das hier...ist der Weg, wie wir die Galaxis von sämtlichen Verrätern befreien werden. Und mit euch beiden...werde ich eine neue Macht erschaffen, die niemand je für möglich gehalten hat."
Triumphierend breitete Tal die Arme aus und ich tauschte einen alarmierenden Blick mit Mina. Es hatte ganz den Anschein, als hätte Tal den Verstand verloren und auch, wenn ich mir nicht sicher war, ob sein „großartiger" Plan funktionierte, so wollte ich es um keinen Preis herausfinden.
,,Nur über meine Leiche! Was auch immer Ihr vorhabt...wir werden Euch garantiert nicht dabei helfen."
,,Oh, doch! Das werdet Ihr!", beharrte Tal, woraufhin Mina ihn sauer ansah.
,,Warum sollten wir? Jemand wie Ihr seid nur auf Chaos und Zerstörung aus. Eher sterben wir, als Euch bei der Erschaffung irgendeiner Macht zu helfen."
,,Tja, nur habt ihr keine Wahl!"
Tal Merrik sah zur Tür, die sich öffnete und plötzlich erschienen zwei Wächter, die jeweils ein kleines Kästchen in den Händen hielten. Sie betraten den Raum und stellten die beiden Kästchen in der Mitte der Zeichnung ab. Tal sagte noch etwas zu ihnen, was ich aber nicht hören konnte und die Wächter nickten. Dann wandte sich Tal wieder uns zu und schenkte uns ein gehässiges Grinsen.
,,Ich habe meinen Männern gerade einen Auftrag erteilt und sie werden ihn auf mein Zeichen hin sofort ausführen, es sei denn, ihr beide kooperiert. Ihr habt jetzt die Wahl! Entweder, ihr tut das, was ich euch sage, oder meine Männer starten ein Attentat auf Coruscant. Zuerst werden sie den Orden der Jedi auslöschen, anschließend den Senat und als Bonus lege ich das unschuldige Volk noch oben drauf."
Fassungslos und erschüttert starrten Mina und ich Tal an und ich konnte nicht glauben, was er da eben gesagt hatte. Würde er ernsthaft unschuldige Menschen ermorden, um uns zu zwingen, ihm bei seinem Plan zu helfen? Das war nicht nur abartig, sondern auch noch absolut geisteskrank.
,,Also, wie sieht's aus, Auserwählte? Haben wir einen Deal?", sagte Tal und sah uns abwartend an.
Ich sah zu Mina und ich konnte ihr die Verzweiflung deutlich ansehen. Natürlich würde Mina nicht einmal im Traum daran denken, die Leben ihrer Untertanen, geschweige denn die von den Jedi oder des Senats aufs Spiel zu setzen. Da sie aber offenbar nicht fähig war zu antworten, übernahm ich das Wort.
,,Wenn wir es tun, dann wird niemandem auf Coruscant etwas passieren?"
,,Ihr habt mein Wort!"
,,Schwört es!", forderte ich und Tal seufzte.
,,Ich, Tal Merrik, schwöre auf mein eigenes Leben, dass ich niemandem auf Coruscant ein Leid antue. Vorausgesetzt...die Auserwählten erfüllen ihren Anteil!"
Am liebsten hätte ich ja noch auf Blut von ihm bestanden, aber sein Schwur musste mir wohl ausreichen. Als Mina und ich dann ergeben nickten, lächelte Tal und schickte seine Männer mit einem Nicken hinaus.
Dann deutete er auf den Kreis, der um die Zeichnung herum gezeichnet war und sah uns vielsagend an.
,,Wenn ihr eintreten würdet."
Mina und ich gaben uns geschlagen und betraten den Kreis. Und ich zerbrach mir den Kopf, was um alles in der Welt dieser Wahnsinnige bloß vorhatte. Er hatte Satine in seiner Gewalt und nach ihrem Tod konnte er sich mühelos Mandalore unter den Nagel reißen. Und mit unserem Tod würde er die Prophezeiung zerschmettern. Was könnte er also noch wollen?

Ein paar Minuten herrschte Stille und Tal Merrik begann, die Kerzen um den Kreis herum anzuzünden. Ein Wächter stand neben dem Kreis und hielt ein Messer in der Hand, was garantiert nichts Positives zu heißen hatte. Mina und ich tauschten besorgte Blicke und fühlten uns eindeutig unwohl bei diesem Vorgang, den Tal da beging. Schließlich hatte er alle Kerzen angezündet und zog nun eine Schriftrolle hervor, ehe er uns triumphierend ansah und ein böses Lächeln über sein Gesicht huschte.
,,Beginnen wir!", setzte er an, ehe sich sein Blick schließlich auf die Schriftrolle heftete. ,,Dunkle Macht, ich beschwöre dich. Erhebe dich und erhöre meinen Ruf! Nimm dies als Zeichen meiner Ergebenheit und öffne die Barriere."
Er hielt kurz inne und nickte seinem Wächter zu, der sich verbeugte und schließlich vor uns trat. Dann griff er plötzlich nach meiner Hand und schnitt mir in die Handfläche, woraufhin ich zusammenzuckte und fassungslos auf mein Blut sah, welches aus der Wunde hervortrat. Danach nahm sich der Wächter Mina vor und auch ihr schnitt er in die Handfläche. Entsetzt sahen wir uns an, denn unser Blut tropfte nun direkt auf die Zeichnung des Bodens und Tal lächelte siegessicher.
,,Asche zu Asche...Blut zu Blut...gib denjenigen das Leben wieder, deren es genommen wurde. Dunkle Macht...ich beschwöre dich...schicke sie zurück!"
Tal breitete die Arme aus und zuerst dachte ich ja, dass er sich vollkommen zum Affen machen würde, da er ja kein Jedi oder Sith war und somit keinerlei Zugang zu der Macht haben dürfte. Doch leider wurde ich eines besseren belehrt, denn die Flammen der Kerzen erstreckten sich in die Höhe und die Erde begann plötzlich zu beben. Und wie aus dem Nichts erschien eine Druckwelle, die Mina und mich aus dem Kreis schleuderte und auch Tal und sein Wächter blieben nicht auf den Beinen.
Mina und ich landeten nebeneinander und kamen hart auf dem Boden auf. Nach einem kurzen Moment der Benommenheit standen wir auf und starrten schockiert auf den Kreis, wo jetzt die Kästchen begannen zu wackeln.
,,Was passiert hier?", brachte Mina erschüttert hervor.
,,Ich weiß es nicht!"
Die Kästchen öffneten sich und Asche wurde hochgewirbelt. Voller Entsetzen sah ich, wie sich Tropfen unseres Blutes nun vom Boden erhoben und begannen, mit der Asche in der Luft zu vermischen. Tal stand auf und sah ehrfürchtig auf das, was da in seinem Voodoo- Kreis vor sich ging.
,,Ja...endlich!"
Augenblicklich wünschte ich mir den Rat der Jedi her. Meister Windu und die anderen wüssten sicher, wie man das hier stoppen konnte. Doch sie waren außerhalb unserer Reichweite und hatten keine Ahnung, was hier vor sich ging. Zuerst hatte ich es ja auch nicht verstanden, aber ganz offenbar versuchte Tal...irgendjemanden zurückzuholen. Die Frage war nur, um wen es sich handelte.
,,Sydney, das ist nicht gut!", riss Mina mich plötzlich aus den Gedanken und ich erkannte sofort, was sie meinte.
Denn aus der Mischung unseres Blutes und der Asche entstand plötzlich eine pechschwarze dickflüssige Masse und sie begann langsam aber sicher, sich zu verformen. Mir wich alles aus dem Gesicht, als ich tatsächlich zwei Gestalten erkennen konnte, die sich aus der Masse formten und ich spürte das pure Böse, was von ihnen ausging. Mina starrte ebenfalls voller Entsetzen auf das Geschehen und Tal Merrik triumphierte.
,,JAAAAA!!!!"
Die Masse verfestigte sich und plötzlich erschien grelles rotes Licht, was uns alle blendete. Ich kniff die Augen zusammen und als das Licht erlosch, sahen wir zum Kreis. Da stand jedoch niemand und ich war verwirrt. Hatte es etwa doch nicht funktioniert? Dann wäre das Schicksal ja endlich mal auf unserer Seite. Aber ich hatte mich zu früh gefreut, denn plötzlich wurde ich von hinten nach vorne geschleudert und hörte Minas Aufschrei.
,,Sydney!"
Ich sah auf und mir gefror sämtliches Blut in den Adern. Denn vor mir stand niemand anderes als mein ehemaliger Feind Savage Opress.
,,Nein...", war alles, was ich zustande brachte und Savage grinste mir finster entgegen.
,,Hast du mich vermisst...Jedi?"
,,Ihr habt Savage zurückgeholt?", fuhr Mina Tal an, doch der schenkte ihr nur ein triumphierendes Lächeln.
,,Nicht nur ihn, Prinzessin!"
Ehe ich fragen konnte, wen er damit meinte, wurde Mina plötzlich gepackt und gegen die Wand gedrückt. Und ich musste schon sagen...Tal Merrik machte keine halben Sachen. Denn gemeinsam mit Savage hatte er noch jemanden unserer größten Feinde zurückgeholt.
,,Darth Maul!", keuchte Mina, als der Sith sie weiterhin am Hals gepackt gegen die Wand drückte.
,,Zeit für die Abrechnung, Prinzessin!"

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