Der Fall der Auserwählten
Mina PoV
Ich schlug gegen die Glasscheibe meiner Zelle, doch natürlich hatte ich keine Chance, sie zu durchbrechen. Nach dem Horror hatte man Sydney und mich Richtung Zellen verschleift und während ich nun neben Satine in einer Zelle saß, so war Sydney weit entfernt von uns eingesperrt worden, da sie ja Jedi-Kräfte besaß. Vermutlich war sie in einer Zelle gelandet, die ihre Macht schwächte. Wundern würde es mich nicht.
Ich konnte es nicht fassen! Darth Maul und Savage Opress waren zurück und vermutlich waren sie gefährlicher denn je. Warum hatten wir es nur so weit kommen lassen? Wir hätten doch wissen müssen, dass Tal Merrik sein Wort nicht hält und ihn ausschalten sollen. Ach, was! Wir hätten uns gar nicht erst ohne Hilfe in diese Mission stürzen sollen. Es war doch gerade vorprogrammiert gewesen, dass dies in einer Katastrophe enden würde. Und nun würde man Satine, Sydney und mich hinrichten und in der Galaxis würde das Chaos ausbrechen. Der Frieden war hoffnungslos verloren!,,Mina, gebt es auf! Wir kommen hier nicht raus. Erst letztes Jahr habe ich beauftragt, die Zellen verbessern zu lassen, damit ja niemand entkommt.", versuchte Satine mich aus meiner Rage zu bringen.
,,Offensichtlich keine kluge Entscheidung!", erwiderte ich und setzte mich frustriert auf den Boden.
,,Naja, ich hätte ja auch niemals gedacht, dass ich selbst mal die Zellen von innen sehen würde."
Satine lächelte matt und ich wusste, dass sie nur die deprimierende Stimmung etwas lockern wollte. Aber ich konnte an nichts anderes denken, als an die grauenvollen Dinge, die jeden in der Galaxis erwarten würden. Und hier tatenlos rumzusitzen, wo ich doch genau wusste, dass Coruscant und alle anderen Völker keine Ahnung hatten, was auf sie zukam, brachte mich an den Rand der Verzweiflung.
,,Satine, was sollen wir nur tun? Es ist alles verloren.", brachte ich hervor und ich fühlte mich, als hätte man mir mein Herz bei lebendigem Leibe herausgerissen.
,,Seid unbesorgt, Mina! Wir werden einen Ausweg finden...das tun wir immer. Und wenn ich eins weiß...dann, dass das Gute immer das Böse besiegt."
,,Ja! Nur ist das Böse leider dieses Mal bedeutend stärker ist als wir."
,,Aber Sydney und Ihr habt doch schon so oft gegen Darth Maul und Savage Opress gekämpft und sie besiegt. Ich bin sicher, dass ihr beide es erneut schafft.", versicherte mir Satine und ich starrte an die Decke.
,,Klar, kein Problem! Holt uns aus dieser Zelle und ich schicke die beiden persönlich zurück in die Hölle."
Darauf erwiderte Satine nichts und ich schwieg ebenfalls. Meine Gedanken wanderten zu Obi-Wan und ich fragte mich, was er wohl gerade machte. Sicher fragte er sich, wo ich war und er ahnte nicht, dass Sydney und ich nicht mehr nach Coruscant zurückkehren würden. Und diese Tatsache bereitete mir unendliche Qualen. Ich konnte mich nicht einmal von ihm verabschieden oder ihm sagen, warum ich ohne ein einziges Wort verschwunden war.
,,Mina, es tut mir leid.", sagte Satine plötzlich und riss mich somit aus den Gedanken.
,,Was meint Ihr?"
,,Hätte ich Sydney und Euch nicht um Hilfe gebeten, dann wären wir jetzt nicht in dieser Situation. Es ist meine Schuld!"
,,Satine, sagt das nicht! Ich hätte genauso gehandelt. Ihr brauchtet Hilfe und habt Euch an uns gewendet. Ihr konntet nicht ahnen, was geschehen wird."
Die Herzogin nickte, doch ich wusste, dass sie es anders sah. Sicher würde ich genauso denken, wenn es umgekehrt wäre und ich konnte nachempfinden, was sie durchmachte.
,,Ich wünschte, ich könnte uns hier rausbringen.", meinte Satine und meine Traurigkeit kehrte zurück.
,,Und ich wünschte, ich könnte ihn noch einmal sehen."
,,Wen meint Ihr?"
Satine schien ein wenig verwirrt zu sein und ich warf ihr bloß einen traurigen Blick zu, ohne jedoch zu antworten. Und das brauchte ich auch nicht, denn die Herzogin verstand schon von selbst, wen ich damit meinte.
,,Obi-Wan!", schlussfolgerte sie und ich nickte matt. ,,Dann hatte ich damals also wirklich Recht! Er ist mehr als ein Freund für Euch."
,,Ja, das stimmt! Offenbar kanntet Ihr mich damals schon besser, als so manch anderer, Satine."
,,Habt Ihr ihm jemals gesagt, was Ihr für ihn empfindet?"
Die Herzogin sah mich fragend an und wusste ja selbst nicht, warum ich es ihr erzählte, doch ehe ich mich versah, nickte ich.
,,Er weiß es. Eigentlich wollte ich es ihm niemals sagen, aber dann dachte ich, er wäre tot und dann führte irgendwie eins zum anderen."
,,Moment, wollt Ihr damit sagen..."
,,Wir haben...gewissermaßen die Grenze überschritten. Obi-Wan und ich...wir sind verheiratet, Satine. Natürlich ohne, dass jemand davon weiß."
Sie starrte mich völlig perplex an und zuerst dachte ich, sie wäre schockiert oder nahezu entsetzt, aber dann formten sich ihre Lippen zu einem Lächeln und sie wirkte ja schon regelrecht zufrieden und irgendwie...erleichtert.
,,Endlich!"
,,Was?", brachte ich überrascht hervor und Satine lächelte unbeschwert.
,,Mina, mir war schon damals klar, dass Ihr und Obi-Wan es nicht ewig schaffen würdet, euren Gefühlen auszuweichen. Egal, wie sehr man es versucht...am Ende brechen immer alle Mauern zusammen. Ich habe Obi-Wan damals ungefähr das Gleiche gesagt, was ich auch Euch gesagt habe...und ganz offenbar hatte ich ja mit allem Recht."
Sie schien sich ziemlich darüber zu freuen, dass sich ihre Vermutungen bewahrheitet hatten. Und ich hatte damals immer geglaubt, dass Obi-Wan in Satine verliebt gewesen wäre. Dabei hatte er die ganze Zeit über das Gleiche für mich empfunden und Satine hatte ihm wohl offenbar ins Gewissen geredet.
,,Weiß Sydney von euch?", wollte sie plötzlich wissen und ich schüttelte den Kopf.
,,Nein und ich möchte, dass es auch so bleibt. Ich will sie da nicht mit reinziehen, das könnte ihr nur Schwierigkeiten bereiten."
,,Keine Sorge, Mina! Von mir erfährt niemand etwas."
Dankbar sah ich Satine an und ich vertraute ihr. Sie würde garantiert nichts sagen, denn sie wusste genauso gut wie ich, dass dies böse Konsequenzen haben könnte. Wenn der Rat der Jedi davon erfahren würde, dann könnten sie Obi-Wan im hohen Bogen rauswerfen und das wollte ich auf keinen Fall riskieren.,,Wir müssen uns unbedingt was einfallen lassen, wenn wir das hier überleben wollen.", riss Satine mich aus den Gedanken und ich nickte zustimmend.
,,Ja, da gebe ich Euch Recht! Nur habe ich bedauerlicherweise keine Idee."
,,Dann überlegen wir uns besser Eine. Keine Sorge, Mina...wir kommen hier schon raus."
,,Wie herzergreifend!", ertönte plötzlich eine kalte Stimme und wir sahen durch die Glasscheibe, wo Darth Maul nun zum Vorschein trat. >>Die Herzogin von Mandalore und die Prinzessin von Coruscant verbünden sich, wo sie doch eh keine Chance gegen uns haben. <<
,,Euch wird das Grinsen schon noch vergehen.", brachte Satine hervor und Darth Maul musterte sie abfällig.
,,Herzogin Satine, ich habe ja schon von Eurem Stolz gehört, aber Ihr seid meiner Meinung nach etwas zu optimistisch, angesichts von dem Schicksal, welches Euch morgen bevorsteht."
,,Was wollt Ihr, Darth Maul?", unterbrach ich ihn und sah ihn finster an.
Ich hatte keine Lust, mir seine blöden Sprüche anzuhören und erst Recht nicht, dass er Satine und mich verhöhnte. Und würde die Glasscheibe Darth Maul und mich nicht voneinander trennen, dann hätte ich ihm sicher schon den Hals umgedreht. Gott, wie ich diesen Sith hasste!
,,Prinzessin Mina, ich hatte schon fast vergessen, wie unglaublich reizbar Ihr sein könnt. Zu schade, dass Ihr bereits morgen sterben werdet. Das verwehrt mir bedauerlicherweise das Vergnügen, Euch selbst umzubringen."
,,Eure leeren Drohungen sind nichts wert, Darth Maul. Ich habe mich schon damals nicht vor Euch gefürchtet und ich werde es auch heute nicht tun.", entgegnete ich und sah ihn ausdruckslos an.
,,Tja, Ihr mögt mich nicht fürchten, aber Ihr solltet das fürchten, was Eurem Volk bevorsteht."
Er schenkte mir ein böses Grinsen und ich sah ihn nun unsicher an, während sich in mir ein ungutes Gefühl ausbreitete.
,,Was meint Ihr damit?"
,,Ich werde Euren Planeten vernichten, Prinzessin. Jeden einzelnen Bewohner werde ich abschlachten und ich höre erst auf, wenn nichts mehr von Eurem Volk und Eurem Vermächtnis übrig ist."
Gerade wollte ich etwas erwidern, doch er streckte plötzlich die rechte Hand aus und schaffte es, trotz Glasscheibe, mich mit seiner dunklen Macht zu erfassen und mir die Luft abzuschnüren.
,,Damals mögt Ihr und Eure dreckige kleine Jedifreundin mich ja bezwungen haben, aber dieses Mal gelingt euch beiden das nicht. Ich hab die Hölle gesehen und ich weiß, was Euch erwarten wird. Denn Ihr und Sydney...ihr werdet die Plätze von mir und meinem Bruder in der Hölle einnehmen. Ich werde Euch nicht töten, aber ich lasse Euch leiden und das so unendlich grauenvoll, dass es Euch noch nach Eurem Tod verfolgen wird. Alles werde ich Euch nehmen und es gibt nichts, was Ihr dagegen tun könnt. Schon morgen...werdet Ihr und Eure Jedifreundin auf dem Scheiterhaufen brennen und wenn ihr erst tot seid, dann begebe ich mich auf direktem Wege nach Coruscant. Und dort...werde ich sie alle meine Rache spüren lassen, bis sie vor mir auf den Knien liegen und mich um ihre Leben anflehen werden."
Er gab mich von seiner Macht frei und ich rang nach Luft, während er mich finster und gehässig ansah. Ohne Zweifel meinte er jedes einzelne Wort ernst und ich konnte seinen Hass regelrecht fühlen. Dieser Sith hasste mich und er würde garantiert alles tun, um sich an mir zu rächen. Aber um mir die Hoffnung auszutreiben, da musste er sich schon mehr einfallen lassen, um mir zu drohen und mich mit seiner Macht zu foltern.
,,Ich lasse nicht zu, dass Ihr jemandem etwas antut. Ihr werdet niemals siegen, Darth Maul! Nicht, solange ich noch lebe."
,,Habt Ihr es noch nicht verstanden, Mina? Ihr und Sydney...ihr habt verloren. Die Auserwählten sind gefallen...der Krieg wird schon sehr bald enden und ich werde jeden einzelnen Widerstand zerschlagen, der sich uns in den Weg stellt."
Er wandte sich ab und wollte schon gehen, als er sich noch einmal umdrehte und mich triumphierend ansah.
,,Ach, und Prinzessin...mit den Jedi fang' ich an!"
Mit diesen Worten verschwand er und ich blieb fassungslos zurück. Er würde sie töten! Er würde sie alle töten und die Jedi standen zuerst auf seiner Racheliste. Ich fühlte mich, als würde ich innerlich sterben und fühlte mich so unglaublich machtlos, wie nie zuvor. Coruscant und den Jedi stand ein großes Unheil bevor und ich konnte nichts tun, um ihnen zu helfen. Ich konnte sie ja noch nicht einmal warnen.
,,Nein!", brachte ich verzweifelt hervor und sank auf den Boden.
Es durfte nicht wahr sein! So durfte es nicht enden. Es musste einfach etwas geben, womit wir diesen Wahnsinnigen und seinen Bruder stoppen konnten. Das durfte doch nicht der Wille der Macht sein, dass diese beide Sith gewannen. Das Böse konnte unmöglich siegen.
,,Mina, es wird alles gut.", versuchte Satine mich zu beruhigen, doch es gelang ihr nicht.
,,Nichts ist gut...nicht, solange er und sein Bruder am Leben sind. Wir müssen sie aufhalten."
,,Und das werden wir, Mina."
,,Aber wie?"
Ich sah Satine niedergeschlagen an, aber auf diese Frage wusste sie keine Antwort. Und noch während wir in der Zelle saßen und nicht wussten, was wir tun sollten, so wurde mir eine Tatsache doch bewusst: die Auserwählten waren gefallen!
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Crisis of the Galaxy
FanfictionIm Spin-off "Crisis of the Galaxy" müssen die beiden Auserwählten Prinzessin Mina und Jedi-Ritterin Sydney einige sonderbare Fälle aufklären, die sich in der Galaxie abspielen. Dabei bekommen sie es mit neuen und auch alt bekannten Feinden zu tun, d...