Verlorene Mädchen
Obi-Wan PoV
Erschüttert und fassungslos sah Obi-Wan Kane an und konnte nicht glauben, was er eben gehört hatte. Es durfte nicht wahr sein! Mina und Sydney konnten nicht tot sein. Sie konnten doch nicht wirklich im Kampf gegen Lucinda gefallen sein.
,,Das ist nicht wahr, Kane!", brachte Anakin hervor und sah den Prinzen ebenfalls entsetzt an, doch dieser nickte gequält.
,,Sie sind tot, Anakin. Es tut mir leid...wir konnten sie nicht retten."
,,Wie konnte das passieren?", wollte Meister Windu wissen und war ebenfalls sichtlich schockiert, woraufhin Amberly seufzte.
,,Um Lucinda zurück ins Reich der Verdammnis zu schicken, mussten Mina und Sydney die Steine der Gezeiten zerstören. Offenbar hat dies zu einer Explosion geführt und diese hat Mina und Sydney mit sich gerissen."
Stille legte sich über den Raum und während Kit Fisto und Yoda schließlich noch ein paar zögerliche Fragen stellten, starrte Obi-Wan vor sich hin und konnte immer noch nicht fassen, was Kane da eben gesagt hatte. Und mit einem Mal verspürte der Jedi den unendlichen Wunsch allein zu sein, weshalb er von seinem Krankenbett aufstand und sich um Fassung bemühte, als er sich an die anderen wandte.
,,Entschuldigt mich!"
Fluchtartig verließ Obi-Wan das Zimmer und flüchtete geradezu von der Krankenstation. Er wollte nur noch allein sein. Weg von den anderen und kein einziges Wort mehr darüber hören, wie Mina und Sydney im Kampf gegen Lucinda gefallen waren.Obi-Wan ging in das Quartier von sich und Mina und schloss die Tür hinter sich. Erschüttert starrte er in die Ferne und war nicht fähig, sich zu bewegen, denn die Nachricht von Kane hatte ihm jeglichen Boden unter den Füßen weggezogen.
Die Auserwählten waren tot! Mina war tot! Erneut hatte er die Liebe seines Lebens verloren und dieses Mal bestand kein Zweifel daran, dass er mit dafür verantwortlich war.
Zwar hatten Kane und die anderen das ihm und den übrigen Jedi ja ausreden wollen, aber hätten sie nicht unter dem Bann von Lucinda gestanden, dann hätte es auch keinen Grund zur Rettung gegeben und Mina und Sydney wären ohne Zweifel noch am Leben.Obi-Wan sank langsam zu Boden und spürte, wie sich ein Schmerz in seinem Inneren ausbreitete, wie er ihn damals schon verspürt hatte. Damals, als Mina in seinen Armen gestorben war.
Bis heute quälte ihn diese Erinnerung und die Gewissheit, dass er sie ein weiteres Mal verloren hatte und dieses Mal für immer, war für den Jedi unerträglich.
Er wehrte sich nicht, als ihm Tränen über die Wangen liefen und mit einem Mal spielten sich vor seinem geistigen Auge unzählige Erinnerungen ab.
Obi-Wan erinnerte sich schlagartig daran, wie er und Mina sich zum ersten Mal begegnet waren, wie sie ihn immer angesehen hatte und er sich dabei stets in ihren Augen verloren hatte. Aber auch ihr erster Kuss...ihre erste gemeinsame Nacht und ihre heimliche Hochzeit sah er förmlich vor sich, was die Trauer um Mina noch schwerer zu ertragen machte.,,Du bist nicht tot...du bist nicht tot!", brachte Obi-Wan hervor...wohl wissend, dass ihn niemand hören konnte.
Der innere Schmerz zerriss Obi-Wan förmlich und er konnte kaum atmen, da die Trauer ihn regelrecht erdrückte. Und er versuchte nun fieberhaft, sich an etwas zu an die Zeit zu erinnern, zu der er unter dem Bann von Lucinda gestanden hatte. Doch da war nichts! Nicht ein einziges Detail und das ließ den Jedi noch mehr verzweifeln.
Er konnte und wollte nicht wahrhaben, dass Mina im Kampf gegen die Todesgöttin den Tod gefunden hatte und das nur, um ihn und die andere Jedi zu retten. Dabei wäre es seine Aufgabe gewesen!
Er hätte sie beschützen müssen. Ihr sagen müssen, dass alles wieder gut werden würde und sie alles überstehen würden. Aber stattdessen waren er und die Jedi auf eigene Faust losgezogen, nachdem diese ominöse Nachricht von Cyran aufgetaucht war. Dabei hätten sie doch wissen müssen, dass dies eine Falle war und sie Cyran somit direkt in die Arme liefen. Doch natürlich hatten sie es dennoch getan und nun stand Obi-Wan aufgrund der Folgen vor einem emotionalen Scherbenhaufen.Er hatte Mina erneut verloren und dieses Mal würde er ihren Tod nicht verkraften können. Beim letzten Mal hatte er sich noch eingeredet, dass er nichts für sie empfinden würde, doch dieses Mal war alles anders.
Sie war seine Frau gewesen...die Liebe seines Lebens! Und nun war sie weg. Einfach fort, als wäre sie nie da gewesen und sie würde nicht mehr zurückkehren. Und ihr Verlust verursachte Obi-Wan nicht nur höllische Qualen...er hinterließ auch eine unerträgliche Leere.Obwohl er kaum die Kraft dafür fand, stand Obi-Wan auf und ging ins Schlafzimmer, wo er sich auf das Bett sinken ließ. Er warf seine Stiefel achtlos in die Ecke und drehte sich dann auf die Seite, ehe sein Blick auf die Seite des Bettes fiel, wo einst immer Mina gelegen hatte.
Und auch jetzt konnte er sie förmlich vor sich sehen. Wie sie seelenruhig schlief und dann stets gleichmäßig geatmet hatte.
In manchen Nächten hatte Obi-Wan wach gelegen und die beim Schlafen beobachtet. Denn sie war so wunderschön gewesen, dass es dem Jedi jedes Mal aufs Neue fast den Atem verschlagen hatte. Und Mina hatte stets friedlich ausgesehen, wenn sie geschlafen hatte.Die Trauer überwältigte Obi-Wan und er unterdrückte den Impuls zu Schreien. Er hasste sich selbst für das, was geschehen war und die Schuldgefühle waren übermächtig. Es zerriss ihm das Herz und er wünschte sich augenblicklich, dass all das nie passiert wäre. Dass sie niemals dieser Nachricht auf den Grund gegangen wären.
Obi-Wan wusste nicht, wie lange er da lag und auf die leere Bettseite gestarrt hatte, doch irgendwann holte ihn die Erschöpfung aufgrund der Trauer ein und er wurde von Finsternis umfangen.Als Obi-Wan wieder zu sich kam, fand er sich an einem unbekannten und überaus düsteren Ort wieder. Die Landschaft war kahl und geradezu leblos, was ihm einen eisigen Schauer über den Rücken jagte und Obi-Wan sah sich verwirrt um.
,,Wo bin ich hier?", brachte er irritiert hervor und wusste, dass er das viel mehr zu sich selbst sagte.
Doch dann, entgegen jeglicher Erwartungen und Vorstellungskraft, erklang eine Stimme hinter ihm, die er unter Tausenden wieder erkannt hätte.
,,Das ist das Reich der Verdammnis!"
Langsam drehte Obi-Wan sich um und da stand sie. Nur wenige Meter von ihm entfernt, stand Mina und sah ihn mit einem niedergeschlagenen Blick an. Sofort vergaß der Jedi alles andere um sich herum und er war unendlich erleichtert sie wiederzusehen.
,,Mina!", sagte er und ging auf sie zu, ehe er seine Arme um sie schloss und sie an sich zog. ,,Bitte sag mir, dass das alles nur ein Albtraum ist. Bitte sag mir, dass du nicht tot bist."
Für einen Moment sagte Mina nichts und Obi-Wan befürchtete schon, dass sie sich jeden Augenblick in Luft auflösen würde. Doch dann entzog sich Mina der Umarmung und sah ihn traurig an.
,,Der Tod ist nichts im Vergleich dazu, wo Sydney und ich uns befinden.", erwiderte sie und Obi-Wan war verwirrt.
,,Was meinst du damit? Wenn ihr nicht tot seid, wo seid ihr dann, Mina?"
Mina antwortete nicht und starrte betreten zur Seite. Doch Obi-Wan verstand nun, was sie ihm sagen wollte und er sah sich erschüttert um, ehe er den Kopf schüttelte und sein Entsetzen kaum verbergen konnte.
,,Nein...ihr könnt nicht an diesem Ort sein."
,,Es war Lucinda! Sie hat uns mit sich gerissen, als sie wieder hierher verbannt wurde.", erklärte Mina und nun warf Obi-Wan ihr einen entschlossenen Blick zu.
,,Keine Sorge, Mina! Wir werden euch hier rausholen. Vertrau mir, ich werde dich finden!"
,,Nein, Obi-Wan! Dieser Ort hier ist grausamer als der Tod selbst. Es ist unsere persönliche Hölle und ich will nicht, dass du diese Gefahr auf dich nimmst.", sagte sie und Obi-Wan sah sie niedergeschlagen an.
,,Warum bist du dann hier?"
,,Ich wollte mich von dir verabschieden. Wenn ich nicht schon im wahren Leben die Möglichkeit dazu hatte, dann will ich es wenigstens hier tun. Auch wenn es nur ein Traum ist..."
Obi-Wan sah Mina fassungslos an und konnte nicht glauben, was er hörte. Er wollte nicht, dass Mina sich von ihm verabschiedete, denn er wollte sie nicht aufgeben. Eher würde er sterben, als sie im Stich zu lassen und er wollte sie um jeden Preis aus dem Höllenreich retten.
,,Vergiss es! Ich lasse nicht zu, dass du leidest. Egal, was du sagst, ich finde einen Weg zu dir und dann werden wir wieder zusammen sein. Das verspreche ich dir, Mina!", sagte er und Mina wirkte nun regelrecht verzweifelt.
,,Es ist zu spät, Obi-Wan. Ich liebe dich...leb' wohl."Obi-Wan schreckte hoch und sah sich um, doch Mina war verschwunden und von ihr war weit und breit nichts mehr zu sehen. Er befand sich wieder in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer und noch immer war er wie gelähmt.
Der Traum hatte unglaublich real gewirkt...zu real! Es war, als hätte er Mina wahrhaftig gegenüber gestanden und Obi-Wan kam ein Gedanke, der ihn nicht mehr losließ.
Konnte es möglich sein? Konnte es wirklich sein, dass Mina und Sydney noch am Leben und in dem Reich der Verdammnis gefangen waren? Bekanntlich war ja nichts unmöglich und allein die Tatsache, dass es Flüche gab und bereits welche aus dem Reich der Toten zurückgekehrt waren, schloss diese Theorie nicht aus.
Obi-Wan verspürte mit einem Mal unendliche Entschlossenheit und er tastete nach seinem verborgenen Ehering, den er an einer Kette verdeckt vom Oberteil seiner Robe, trug und hielt ihn fest umschlossen.
,,Ich werde dich finden, Mina! Und dann werde ich dich nach Hause holen."
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Crisis of the Galaxy
FanfictionIm Spin-off "Crisis of the Galaxy" müssen die beiden Auserwählten Prinzessin Mina und Jedi-Ritterin Sydney einige sonderbare Fälle aufklären, die sich in der Galaxie abspielen. Dabei bekommen sie es mit neuen und auch alt bekannten Feinden zu tun, d...