Abstieg in die Hölle
Mina PoV
Ich schlug die Augen auf und erstarrte. Wo war ich? Der Ort, an dem ich mich befand, war düster und die Landschaft in einem blutroten Ton gefärbt. Selbst der Himmel war blutrot und ich konnte den Tod hier deutlich spüren. Jegliches Leben schien hier ausgelöscht worden zu sein und mir fuhr der Schreck in die Glieder, als meiner Erinnerung zurückkehrte.
Lucinda war explodiert! Sie war vor meinen Augen in die Luft gesprengt worden und hatte mich damit ganz offensichtlich getötet. Und nicht nur ich war tot, auch Sydney war im Kampf gegen die Göttin gefallen.
Wir beide waren gestorben! Gestorben dafür, dass Lucinda besiegt und die Jedi von ihrem bösen Bann befreit waren. Aber als mir bewusst wurde, dass ich wahrhaftig tot war und Obi-Wan und die anderen nie wiedersehen würde, zerriss mein Herz innerlich und ich verspürte einen unerträglichen Schmerz.
Er ließ mich fast zu Boden gehen und die Verzweiflung stand mir ins Gesicht geschrieben. Obi-Wan und ich hatten uns zuletzt in einem Gefecht gegenüber gestanden und wenn der Bann gebrochen war und er sich wieder erinnerte, dann würde es zu spät sein. Zu spät, um noch einmal mit ihm zu sprechen oder ihm wenigstens zu sagen, dass ich ihn mehr geliebt hatte als alles andere.
Ich konnte nur hoffen, dass es ihm und den anderen gut ging und sie die Folgen überstehen würden, die der Kampf gegen Lucinda mit sich gebracht hatte. Aber, wenn ich wirklich tot war...wo war ich dann?
,,Willkommen in der Hölle, Auserwählte!"
Ich fuhr herum und erkannte Lucinda. Sie stand vor mir und sah wieder ganz normal aus. Keine Spur von Verbrennungen oder andere Anzeichen, die darauf hinwiesen, dass sie eben noch in Flammen gestanden hatte und schließlich bei lebendigem Leibe explodiert war.
Sie trug nun allerdings ein weißes Kleid, ihre schwarzen Haare fielen offen über ihre Schultern, doch ihr finsterer Blick war geblieben. Allerdings glaubte ich, eine kleine Spur von Triumph in ihren Augen sehen zu können.
,,Wo bin ich hier?", fragte ich und sie sah mich ausdruckslos an.
,,Ich sagte es bereits: du bist in der Hölle. Meiner Hölle, um genau zu sein! Das Reich der Verdammnis!"
Mir wich die Fassung aus dem Gesicht und ich sah Lucinda ungläubig an. Wie war ich hier hergekommen? Sie schien meinen Blick zu deuten, denn offenbar stand mir die Frage ins Gesicht geschrieben. Ihre blutroten Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und sie sah mich triumphierend an.
,,Ich habe dich mitgerissen, als ich hierher zurück verbannt wurde. Du und deine Jedi-Freundin...euch hat jetzt das gleiche Schicksal ereilt, wie mich. Ihr seid verdammt! Verdammt dazu, an diesem Ort zu verweilen und eure schlimmsten Höllenqualen zu durchleben...immer und ewig."
Erschüttert sah ich Lucinda an und war nicht fähig zu reagieren. Sydney und ich waren also nicht tot, wir hatten ein viel schlimmeres Schicksal erlitten. Wir waren verdammt! Verdammt, auf ewig im Reich der Verdammnis zu sein und ewig zu leiden-wir waren in unserer persönlichen Hölle.
,,Deine Bestürzung zeigt, wie fassungslos du bist. Es ist nur fair, angesichts der Tatsache, dass du und Sydney mich in die Luft gesprengt habt. Ihr habt mich erneut an diesen Ort verbannt und der einzige Trost ist, dass ihr ebenfalls hier seid."
,,Sydney!", brachte ich auf einmal hervor, doch Lucinda lächelte böse.
,,Spar dir die Mühe, Mina! Versuche nicht, sie zu finden. Ihr beide seid nicht nur dazu verdammt, eure persönliche Hölle auf ewig zu durchleben...ihr werdet dies auch getrennt voneinander tun. Du könntest das gesamte Reich durchsuchen und würdest sie nicht finden. Denn zusammen wärt ihr einfach zu gefährlich!"
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Es durfte nicht wahr sein! Es musste ein Albtraum sein, aber es war keiner. Wir hatten die Steine der Gezeiten zerstört, Lucinda besiegt und nun mussten wir den Preis dafür zahlen. Mein einziger Lichtblick war, dass die Jedi jetzt wenigstens nicht mehr unter ihrem Bann standen. Sie waren frei und noch viel wichtiger-sie waren in Sicherheit!
,,Die Steine der Gezeiten sind zerstört, du kannst nie wieder entkommen.", sagte ich, woraufhin Lucinda etwas gelangweilt wirkte.
,,Traurig aber wahr! Nur könnt ihr das auch nicht. Du uns Sydney, ihr könnt diesem Ort nicht entkommen. Niemals!"
,,Aber die Jedi sind in Sicherheit! Dein Bann ist gebrochen und du kannst ihnen nichts mehr tun. Das ist es wert!", entgegnete ich und sie lachte aus Gehässigkeit.
,,Immer die selbstlose Prinzessin, nicht? Aber du unterschätzt das Reich der Verdammnis, Mina. Du magst die Flüche der Sith überstanden haben, aber was dich hier erwartet, ist schlimmer als jeder Albtraum. Und es wird andauern...für jetzt und alle Zeit! Du wirst dir noch wünschen, du wärst tot. Aber auch der Tod kann dich nicht retten, es gibt kein Entkommen. Nie wieder!"
Und ehe ich mich versah, war Lucinda mit einem Mal verschwunden und ich sah mich fassungslos um. Als mir bewusst wurde, dass ich nun allein war und ich ihre Worte verinnerlichte, spürte ich, wie alles in mir zusammenbrach.
Unser Sieg hatte einen hohen Preis gefordert und ich musste ihn zahlen, ob ich wollte oder nicht. Nicht einmal Sydney konnte ich sehen! Und sie musste genauso leiden wie ich.
Plötzlich ging eine Erschütterung durch den Boden und ich sah, wie sich ein Strudel von Finsternis bildete, der auf mich zukam. Das pure Böse ging von ihm aus, aber ich konnte ihm nicht entkommen. Und als er mich fast erreicht hatte, dachte ich noch einmal an Obi-Wan und die anderen, die Sydney und ich zurückgelassen hatten.
,,Möge die Macht mit euch sein!"
Dann schloss ich meine Augen und die Finsternis umhüllte mich. Und sie brachte mich an den Ort, der schlimmer als jeder Albtraum war. Sie brachte mich in meine persönliche Hölle!
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Crisis of the Galaxy
FanfictionIm Spin-off "Crisis of the Galaxy" müssen die beiden Auserwählten Prinzessin Mina und Jedi-Ritterin Sydney einige sonderbare Fälle aufklären, die sich in der Galaxie abspielen. Dabei bekommen sie es mit neuen und auch alt bekannten Feinden zu tun, d...