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"Becca's Tagebuch ist unglaublich", sprach Raven, als wir über das offene Feld fuhren, um nach Arkadia zurück zu kehren. Bellamy saß hinter dem Steuer und ich auf dem Beifahrersitz. "Mit 26 wusste sie, wie man auf den menschlichen Verstand zugreifen kann", ließ sie uns wissen. Wir hatten Miller, Harper und Bryan letzte Nacht gefunkt, dass wir uns in Arkadia wieder treffen, doch wir hatten noch nichts weiter als ihrer Zustimmung von ihnen gehört. "Doch sie musste Alie blockieren, weil die zu viele Menschen für das Hauptproblem der Welt hielt", fuhr Raven fort. Ehrlich gesagt wollte ich nichts über diese psychische KI wissen, doch es war trotzdem interessant. Glaubte ich jedenfalls. "Beim Abwurf der Bomben war sie 27."

Clarke sah sich das Tagebuch über Raven's Schulter mit an. "Was hat sie über die Flamme geschrieben?", fragte sie. Die Flamme war die zweite KI, die von Commander zu Commander weitergegeben wurde, wenn sie starben. "Über Alie 2.0? Das sah sie als Sühne für ihre Sünden an", begann Raven zu erklären. "Sie sollte nicht nur auf den menschlichen Verstand zugreifen, sondern sich mit ihm verbinden. Sie könnte uns niemals vernichten, weil sie sich uns nicht angleichen kann", fuhr sie fort. "Sie hat den Chip erst sich selbst eingesetzt und ihre Gene verändert, damit der Körper ihn danach nicht abstößt", fügte sie noch hinzu.

"Becca Pramheda. Der erste Commander. Durch die Gentherapie wurde ihr Blut schwarz, oder?", fragte Clarke daraufhin. "Ja", entgegnete Raven. "Woher wusstest du das?", fragte Octavia. "Nightblood. Daran muss es liegen. Irgendwie ist es vererbbar geworden. Luna hat es, deswegen müssen wir sie finden. Wenn sie es schafft auf Alie 2 zuzugreifen..", hielt Clarke inne. "Weiß sie, wie wir Alie 1 aufhalten", fuhr Octavia für sie mit einem Nicken fort. "Becca Pramheda bekommt eine zweite Chance auf Wiedergutmachung", warf Sinclair ein.

Ich entfernte mich indirekt von der Gruppe, als ich in die Ferne starrte. Meine Gedanken schwirrten bei vielen Dingen hin und her. Vor allem wie ich Bellamy sagen sollte, was passiert war. Wollte ich das überhaupt? Ich wusste, dass er sich die Schuld dafür geben würde. Doch es war nicht seine Schuld. Eigentlich war es auch nicht meine. Es war Azgeda's. Sie haben Mount Weather zerstört. Sie haben die Explosion verursacht, die den Riss in meinem Uterus verursacht hat. Doch wie konnte ich ihm das beibringen? Er würde nur sagen, dass er mich dazu gebracht hat in Mount Weather zu bleiben. Er würde sagen, dass er mich mit sich hätte nehmen können und dann wäre ich nicht verletzt worden.

"Haltet die Augen auf, Waffen im Anschlag", sprach Bellamy und riss mich aus meinen Gedanken. "Wir sind fast zuhause", fügte er hinzu, ehe er zum Funkgerät griff. "Miller, bitte kommen", rief er hinein. Keine Antwort. "Harper, bist du da?", fragte er erneut. Wieder keine Antwort. "Ankunft in zwei Minuten", fügte er hinzu, bevor er das Funkegrät weglegte. Wir wollten sie einsammeln, bevor wir Arkadia betraten, doch ihre Stille beunruhigte mich. "Fängt ja gut an", hörte ich Jasper hinter mir murmeln. Ich rollte nur mit den Augen und griff nach meinem Bogen.

Als wir die Höhle erreichten waren Miller, Harper und Bryan verschwunden. Zum Rücktritt gezwungen fuhren wir nach Arkadia, doch etwa 250 Meter vorher sprangen Clarke, Octavia, Bellamy und ich aus dem Rover. Monty übernahm das Steuer und Jasper hielt sein Geweher aus dem Dach dea Rovers hinaus. "Wir waren zwei Tage unterwegs", sprach Clarke, als wir das demolierte Tor erkannten. "Wieso ist das Tor noch nicht repariert?", fragte sie uns, während wir uns langsam dem Eingang näherten. Ich hatte meinen Bogen gespannt und war bereit zu schießen. Octavia lief mit ihrem gezogenen Schwert neben mir und Clarke und Bellamy mit erhobenen Gewehren auf der anderen Seite neben mir.

"Vielleicht weil keiner da ist, um's zu reparieren", entgegnete Jasper kurz. "Das sieht aus wie eine Geisterstadt", sprach Octavia, als wir das Camp betraten. Sie hatte Recht. Kein Anzeichen von Leben war hier mehr erkennbar. "Miller, wo zum Teufel steckst du? Das gefällt mir nicht", hörte ich Bellamy in das Funkgerät sprechen. "Vielleicht wurden sie gechippt", fiel es Jasper ein. "Wären sie gechippt worden, hätten sie in der Höhle auf uns gewartet", warf ich dann aber ein. "Vielleicht haben sie das offene Tor gesehen und wollten Lincoln's Buch holen", entgegnete Jasper. "Vielleicht solltet ihr aufhören "vielleicht" zu sagen", knurrte Octavia ihm entgegen, als sich ihre Stimmung sofort verdunkelte.

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