• • • Coup de Grâce Part II • • •

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Nachdem ich Lovejoy ausgezogen hatte, half ich Bellamy in dessen Uniform. Seine Stärke kam zwar schnell zurück, doch ich wusste, dass er noch immer geschwächt war. Dann kam auch Maya mit einer handvoll Kleidung zu uns zurück, als ich den Klettverschluss der schusssicheren Weste schloss. "Hier, die sollten dir passen", sagte sie und reichte mir das Bündel an Kleidung. "Danke", entgegnete ich, bevor ich mich eilig umzog.

Zusammen ließen wir Lovejoy's Körper verschwinden, indem wir ihn einen Lüftungsschach auf der anderen Seite einer großen Tür hinunterwarfen, an der ein Schild mit der Aufschrift end containment area hing. Bellamy schloss die Tür und ich drückte den kleinen roten Knopf an der Wand, bevor für wenige Sekunden ein Alarmgeräusch ertönte.

Dann traten Bellamy und ich auf Maya zu, die uns einfach nur ansah. "Du hast genug getan", sagte ich zu ihr, während sich Bellamy Lovejoy's Gürtel um die Hüfte band. Ich war ihr dankbar, dass sie mir einen Hut gegeben hatte, mit dem ich mein Gesicht verbergen konnte. "Du solltest von hier weg", fügte Bellamy hinzu. "Ihr wisst nicht wo es lang geht", hob Maya bedrückt hervor. "Dann zeichne uns 'ne Karte", schlug er vor, doch Maya zögerte und schüttelte den Kopf. "Nein, ich komme mit", sagte sie, bevor sie uns Lovejoy's Pistole und das Skalpell entgegen hielt. "Okay", entgegnete ich und und nahm ihr das Skalpell ab, als Bellamy die Waffe in seine Hände nahm und nachsah, wie viel Ladung uns zur Verfügung stand.

"Wir müssen zum Funkgerät, damit wir Clarke kontaktieren können", fügte ich eindringlich hinzu und legte dabei etwas Eile in meine Stimme. "Wir haben Jasper's Notruf gehört", fügte Bellamy hinzu, bevor Maya nickte. "Ich hab' ihm dabei geholfen. Ich weiß wo es ist", sagte sie und hielt inne, als sie sich nervös über die Lippe leckte. "Leute, ein paar von euch sind verschwunden. Zwei bisher. Monty und Harper", ließ sie uns wissen. Ich seufzte und blickte zu Bellamy, der mich ebenfalls ansah und die Sorge in seinen Augen die meine reflektierte.

"Ich dachte sie wären hier drin, aber-", begann Maya, als ich sie unterbrach. "Wir wollen die anderen sehen. Jetzt", beharrte ich. "Der Schlafsaal liegt auf dem Weg zum Funkgerät", entgegnete sie. "Okay", murmelte Bellamy, bevor wir uns in Richtung Tür begaben, doch Maya uns aufhielt. "Warte", rief sie, als sie Lovejoy's Namensschild von der Weste riss. "Hier kennt jeder jeden", sagte sie, bevor sie es in ihrer Hosentasche verschwinden ließ.

"Zieh' die auf und kremple die Ärmel hoch. Ihr beide", sagte sie, bevor sie Bellamy eine Kappe reichte und sich von uns wegdrehte. "Der Ortungschip", murmelte ich augenrollend. "Der löst Alarm aus, sobald wir uns bewegen. Wir müssen ihn rausholen", entgegnete sie und griff nach zwei Verbänden und einem weiteren Skalpell.

"Woher wusstest du meinen Namen, bevor wir uns kannten?", fragte mich Maya und zitterte leicht, als sie die Klinge in meine Haut stach und ich mir durch den leichten Schmerz auf die Lippe beißen musste. "Clarke", entgegnete ich, während sie die Klinge unter der Haut meinen Arm hinuner bewegte. "Sie sagte, dass Jasper andauernd von einer gewissen Maya geredet hat", erzählte ich ihr, als sie die Klinge zurückzog und den Ortungschip herausholte. Dann reichte sie mir einen der Verbände, den ich sofort auf die Wunde drückte.

"Bring' den in deinen Käfig", sagte sie und reichte mir den Chip. Ich nahm ihn entgegnen und ging zurück zu meinem Käfig, in dessen Mitte ich den Chip plazierte. Dann blickte ich zu der Frau, die Bellamy mit Lovejoy geholfen hatte. "Wir holen dich hier raus. Euch alle. Versprochen", flüsterte ich ihr zu. Sie nickte mir leicht zu, als Bellamy seinen Chip ebenfalls in seinem Käfig ablegte. Mit einem Seufzen drehte ich mich wieder zu Maya. "Bring' uns zu unseren Freunden", bat ich sie, als wir den Raum verließen.

Maya leitete uns die Flure entlang, doch jedes Mal, wenn wir um eine Ecke bogen, vergewisserte sie sich, dass der Weg frei war. Bellamy hielt seine Hand schützend über der Pistole, während ich das Skalpell in meinem Ärmel versteckt hatte. "Es leben 382 Menschen in diesem Berg. Wenn einer merkt, dass ihr nicht dazu gehört, seid ihr tot", informierte sie uns leise. Vor einem Fahrsuhl blieben wir stehen, als Maya eine Schlüsselkarte hervor holte und sie durch den Scanner zog, bevor sie den Nach oben Knopf drückte. "Wir sind auf Ebene zwei. Der Schlafsaal ist auf fünf. Oben rechts ist 'ne Kamera angebracht, schaut lieber nach unten", warnte sie uns, als sich die Fahrstuhltür öffnete und wir hinein traten.

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