Später am Abend entschieden wir uns dazu, ein Lager aufzuschlagen. Als wir damit fertig waren, fiel mir auf, dass sich die Grounder mit ihrem Lager von uns abgegrenzt hatten. "Clarke", murmelte ich. "Hm?", fragte sie zurück, bevor sie sah, was ich sah. "Komm", sagte ich und griff nach meinem Rucksack, um meinen Schlafplatz auf der Seite der Grounder aufzuschlagen. Clarke tat es mir gleich, als ich mich hinkniete und eine Decke aus meiner Tasche holte. Dann sah ich auf und entdeckte Abby und Bellamy vor dem Feuer sitzen. Ich seufzte und sah wieder auf meine Decke herunter.
"Hailey, Clarke", hörte ich Bellamy's Stimme leise sagen. "Auf unserer Seite ist es sicherer", sagte er und deutete mit dem Gewehr in der Hand hinter sich. "Wir müssen ihnen vertrauen, Bellamy", entgegnete Clarke, bevor sie sich auf ihren Schlafsack legte. Ich blieb stehen und schenkte Bellamy ein kleines Lächeln. Ich hielt ihm meine Hand entgegnen, doch er zögerte. "Es gibt keine Seiten mehr", erklärte ich ihm leise. Er seufzte, griff nach meiner Hand und überquerte diese unsichtbare Linie, die unsere Lager voneinander trennte.
Ich führte ihn zu meinem Schlafsack und legte mich auf diesen, bevor ich meinen Rucksack als eine Art Kissen benutzte. Er jedoch blieb stehen und sah sich nervös zwischen den Groundern um. "Hey", murmelte ich. Sofort wandte er den Blick von unseren ehemaligen Feinden ab und sah mir in die Augen. "Wärmst du mich?", ließ ich es als Frage klingen und versuchte ihn so auf andere Gedanken zu bringen. Sein Gesichtsausdruck entspannte sich leicht und er ließ seinen Rucksack auf den Waldboden fallen. Dann kramte er daraus eine Decke hervor. Sofort legte er sich neben mich, bevor er die Decke über uns legte, sodass sie uns beide bedeckte. Ich kuschelte mich dicht an ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust. Intuitiv schlang er seine Arme um mich und hielt mich nah an sich.
''Ich vertraue ihnen nicht'', flüsterte er mir zu. Leicht hob ich mein Kinn und sah zu auf. ''Wieso nicht?'', fragte ich ihn ebenfalls flüsternd. ''Woher wissen wir, dass wir ihnen trauen können?'', fragte er zurück. Ich seufzte und bot ihm ein Lächeln an. ''Das wissen wir nicht. Aber wenn wir es nicht versuchen, dann haben wir keine Chance unsere Freunde oder ihr Volk zu befreien'', erinnerte ich ihn. ''Du fühlst dich ihnen zu sehr verbunden. Erst Lincoln und jetzt dieser Commander'', begann er, während er dabei in den Himmel über uns sah. ''Hey'', unterbrach ich ihn leise und erhob meinen Kopf von seiner Brust, sodass ich nun über ihm lehnte. ''Manchmal musst du neue Menschen in dein Leben lassen'', begann ich, bevor mir ein Lächeln über die Lippen kam. ''Das habe ich deinetwegen gelernt.'' Er erwiederte mein Lächeln.
''Ich mache mir einfach Sorgen um dich'', entgegnete er, als sein Lächeln verwand. ''Ich weiß. Aber ich weiß auch, dass du mich beschützen wirst. Wir passen aufeinander auf'', versprach ich ihn. Bei meinen Worten musste er schmunzeln. ''Was ist?'', fragte ich ihn verwirrt. ''Ich glaube nicht, dass ich dich beschützen muss'', sagte er mit lachendem Unterton. Auch ich musste lachen und schüttelte den Kopf, als mir einige rote Strähnen ins Gesicht fielen. Sofort strich er sie sanft hinter mein Ohr. ''Ein perfekter Moment'', flüsterte er, bevor er mir einen leidenschaftlichen Kuss gab. Als wir uns voneinander lösten, seufzte ich und legte meinen Kopf wieder auf seine Brust, bevor er mich ein zweites Mal eng an sich zog. ''Gute Nacht, Bellamy'', flüsterte ich. ''Gute Nacht, Angel.''
Am nächsten Morgen wurden wir vom Sonnenaufgang geweckt und packten sogleich unsere Sachen zusammen, bevor wir unseren Weg nach TonDC fortsetzten.
Als wir dort eintrafen rief der Commander etwas auf Trigedasleng und das Tor zum Dorf öffnete sich. Die Karawane blieb stehen und ich sah den Comamnder absteigen. Wir, die Skypeople, warteten in sicherer Entfernung, als sich ein Mann, der ihr Gehilfe zu sein schien, vor uns stellte. ''Waffen'', befahl er uns mit seiner tiefen eindringlichen Stimme. Lincoln war der erste, der vortrat und ihm das kleine Messer überreichte, das er bei sich trug. ''Wir dürfen nur ohne Waffen rein'', erklärte er dem Rest von uns. Von allen Seiten kamen Grounder mit großen Eimern auf uns zu und warteten darauf, dass wir unsere Waffen darin verstauten. Ich begann sogleich damit meinen Bogen samt Köcher abzunehmen, als Bellamy nur widerwillig sein Gewehr entlud und es in einen der Eimer legte.
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» Lawless « [Bellamy Blake]
FanficIch präparierte meinen Bogen und kerbte einen neuen Pfeil. ''Wo ist das Funkgerät, Bellamy?'', fragte ich und deutete mit der Pfeilspitze auf ihn. Er drehte sich zu mir und es sah aus, als würde er mich anbrüllen, doch als er den Pfeil sah, durchfu...