• • • Day Trip Part III • • •

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"Hey", murmelte ich und legte meine blutige Hand an seine Wange und drehte sein Gesicht zu mir. "Du hast mir das Leben gerettet. Ein Monster würde das nicht tun", begann ich und biss mir auf die Lippe. "Ich brauche dich." Neugierig suchten seine Augen nach meinen. "Wir alle brauchen dich. Ohne dich hätte niemand von uns überlebt. Wenn du für das, was du getan hast Vergebung brauchst, okay. Ich vergebe dir. Aber du kannst nicht weglaufen, Bellamy. Du musst mit mir zurück gehen", sagte ich mit sanfter Stimme. "Jaha wird mich umbringen, wenn er runter kommt", konterte Bellamy schniefend. "Wir finden einen Weg", versicherte ich ihm. Er seufzte und lehnte sich gegen den Baum. "Können wir später einen Weg finden?", fragte er mich, als er in den Nachthimmel schaute. "Heißt dass, du kommst mit mir zurück?", fragte ich ihn, als ein kleines Lächeln über meine Lippen kam. Er sah mich an und begutachtete jeden Millimeter meines Gesichts. "Ja", entgegnete er und passte sich meinem Lächeln an. Ich lehnte mich zu ihm, um ihn zu umarmen, doch legte ich zu viel Gewicht in meinen verletzen Arm, dass ich vor Schmerz zurück fuhr.

Als ich nach meiner Wunde griff, setzte er sich etwas auf. "Wie kann ich helfen?", fragte er, als ich in meinem Rucksack umher fummelte. "In der vorderen Tasche sind Kompressen und Mullbinden", entgegnete ich, als ich versuchte meine Jacke auszuziehen. Er durchsuchte meinen Rucksack danach und sah mich grinsend an. "Brauchst du Hilfe?", fragte er, als ich​ Probleme damit hatte, mich von meiner Jacke zu befreien. "Nein", entgegnete ich, als ich die Jacke erfolgreich beiseite warf. Dann versuchte ich mein Langarm-Shirt über den Kopf zu ziehen, doch gestaltete sich dies als schwierig, als ich versuchte meinen Arm nicht zu bewegen.

"Ja", änderte ich meine vorherige Antwort mit einem Stirnrunzeln. Er schüttelte nur lächelnd den Kopf, als er den Saum meines Shirts ergriff und es über meinen linken Arm streifte, um es dann über meinen Kopf zu ziehen, bevor er es meinen rechten Arm hinunter zog. Ich lachte, als ich mir durch die Haare fuhr und sie über meine Schulter legte. "Macht's dir was aus?", fragte ich ihn und hielt ihm meinen rechten Arm entgegen. Er nickte und presste die Kompresse auf meine Wunde, bevor er die Mullbinde darum wickelte.

Als er mich verarztete, untersuchte ich sein Gesicht. Seine linke Gesichtshälfte war mit Blut besprenkelt und seine Unterlippe war aufgeplatzt, doch trotz allem war er noch immer wunderschön. Mit diesem starken Kiefer, den lockigen schwarzen Haaren, ausdrucksstarken tiefbraunen Augen und vollen Lippen, war es kein Wunder, dass ihn jedes Mädchen im Camp wollte. Es war auch kein Wunder, dass er jede von ihnen haben konnte, doch verbrachte er seine Zeit mit mir. Vielleicht war er genauso fasziniert von mir, wie ich von ihm. Stark und doch weich. Unabhängig und doch brauchte er Hilfe, auch wenn er es nicht wusste.

Als er meinen Arm verbunden hatte, traf sein Blick meinen. Auf seinen Lippen zeichnete sich ein schwaches Lächeln ab. Dann schwand ich dahin und erkannte etwas in diesen dunklen Augen. Es war dasselbe, was ich fühlte. Er schien gefesselt von mir zu sein, doch war ich nicht besonders. Vielleicht sah er etwas besonderes in mir, dass ich nicht wahrnahm. Ich atmete tief ein, bevor ich mich langsam zu ihm vorbeugte und mein Blick zwischen seinen Lippen und seinen Augen wechselte. Seine Hand glitt hinunter zu meiner Hüfte, als er mich näher an sich zog, bis sich unsere Lippen in einem enthaltsamen Kuss trafen, anders als der leidenschaftliche Kuss das letzte Mal.

Er lehnte sich leicht zurück, doch ließ er seine Hand auf meiner Hüfte ruhen. Seine Augen zeigten eine Art Zögerung, als wäre er sich nicht sicher, ob er mich wieder davon jagen würde, wenn er mich weiter küsste. Sanft nahm ich sein Gesicht in meine Hände und zeichnete mit meinem Daumen seine starken Wangenknochen nach, um ihm zu zeigen, dass ich bei ihm bleiben wollte. Dann lehnte ich mich wieder vor und küsste ihn. Seine Lippen waren überraschenderweise weicher als meine und er ließ den Kuss seinen eigenen Weg wählen. Aus einem sanften Kuss wurde kurze Zeit später ein immer intensiver werdender Kuss. Er schien keine Einwände zu haben, als er mich sanft auf seinen Schoß zog. Ich küsste ihn noch intensiver, als er mich plötzlich zurück zog.

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