Als ich am Samstagmorgen aufwache tut mein Rücken weh und ich erinnere mich schwach an einen Traum, den ich erst vor wenigen Minuten geträumt habe.
Ich gehe durch einen dunklen Raum und komme an einer Tür an. Diese öffnet sich mit einem Knarzen und dahinter steht Rick und grinst mich an. Er sagt etwas, doch in meinem Kopf ist es so laut, dass ich es nicht höre und nur sehe, wie sich seine Lippen bewegen.
Dann war der Traum auch schon wieder zuende und ich habe keine Ahnung, was das zu bedeuten hat.
Die Wohnung ist kalt und ungemütlich. In meine Kuscheldecke eingewickelt, schleiche ich in die Wohnstube und die Küche, wo ich jeweils die Heizung anschalte. Dann schnappe ich mir Anziehsachen und gehe ins Bad duschen.
Als ich gerade dabei bin, mir meine Haare zu waschen, klopft es an der Tür.
"Belle, mach hin...ich muss mal...", ruft Me aus dem Flur, als ich gerade die Haare einschäume.
"Gib mir noch fünf Minuten", rufe ich und sie stöhnt. Ich wasche mich so schnell ich kann und während ich mir gerade noch die Haare kämme, macht Me die Tür auf und scheucht mich raus.
"Morgen", begrüße ich Sissy, die schon in der Küche dabei ist, den Tisch zu decken.
"Na, gut geschlafen, Schlafmütze?", fragt sie und ich stupse sie mit dem Ellenbogen an.
"Wie kannst du nur so lange schlafen?", sie dreht sich zu mir um, während sie in ihrer Tasse rührt. Ich zucke mit den Schultern: "Es ist gerade mal um neun...und ich bin vor 'ner halben Stunde aufgewacht. Das ist nicht lang!", verteidige ich mich, sie muss lachen und fragt: "Ich hab' Wasser gekocht, willst du auch etwas?" Ich nicke, stehe auf und nehme mir eine Tasse aus dem Schrank, hänge den Beutel rein, gieße das Wasser drauf und gebe zwei Stück Zucker dazu.
Nun stößt auch Esmeralda zu uns und fragt: "Ist noch Wasser übrig?" Ich nicke und sie gießt sich nun auch etwas davon in eine Tasse.
Während sie und ich uns an den Tisch setzen, holt Sibel die Brötchen aus der Tüte vom Bäcker und ich reiße die Augen auf.
"Wow...wann bist du denn aufgestanden, dass du schon beim Bäcker warst und das alles vorbereiten konntest?", frage ich entsetzt, denn ich kann vor um neun nicht mal richtig denken und bewundere andere, die noch eher schon funktionieren.
Esmeralda und Sibel tauschen einen verwunderten Blick aus, als wüssten sie nicht, wovon ich spreche. Die beiden sind unfassbar.
Dann essen wir und unterhalten uns darüber, was wir heute vielleicht noch machen wollen.
Da wir ewig nicht mehr im Schwimmbad waren und es heute ziemlich ungemütlich draußen ist, entscheiden wir uns dazu gegen um elf mit dem Bus aus der Stadt zu fahren.
Dieser ist natürlich gerammelt voll und wir quetschen uns nach hinten durch. Wohin wollen denn die ganzen Leute? Zum Glück hat jeder von uns bloß einen Rucksack mit seinen Sachen drin. Wir bleiben gegenüber von der Tür stehen und ich stöhne, als auch noch ein Baby anfängt zu kreischen.
"Und das ist ein Grund, warum ich normalerweise nicht den Bus nehme."
Me und Sissy müssen lachen und ich verdrehe die Augen.
Wir fahren mindestens zehn Stationen, was genau 32 Minuten und 47 Sekunden dauert. Nicht, dass ich mitgezählt habe... Als wir aussteigen ist es ziemlich windig und wir gehen schnellen Schrittes in die Eingangshalle des großen Hallenbades.
Nach dem wir die Eintrittskarten gekauft haben, verzieht sich jeder in einer Kabine zum Umziehen. Ich bin als Erste fertig und während ich auf die anderen beiden warte, gehe ich schonmal zu den Spinten, um meine Sachen einzuschließen.
Während ich gerade die Spinttür zumache, erscheinen Me und Sissy neben mir.
"Ich glaub' dein Typ ist auch hier", meint meine Cousine und ich runzle die Stirn.
"Welcher Typ?", frage ich verwirrt, keine Ahnung, wen sie meint.
Sie verdreht die Augen: "Na, der von letztens."
Ich zucke mit den Schultern, tue so, als wäre mir das egal. Dabei fängt es in mir drinnen an zu kribbeln, bei dem Gedanken das Rick erstens hier sein könnte und zweitens mich im Bikini zu sehen bekommen könnte.
Mit den Badetüchern über den Schultern gehen wir durch die Duschräume in die große Halle direkt auf die Liegen zu. Dort legen wir die Badetücher ab und ich sehe mich erstmal um. Hat sich Me vielleicht verguckt. Ich hoffe es...
Mein Blick schweift über das große Becken, jedoch sind da bloß ein paar Kinder mit ihren Eltern. Vereinzelt ziehen Rentner ihre Bahnen.
Da ich ewig nicht mehr in einer Sauna war, entscheide ich mich dafür, mich erstmal dort aufwärmen zu gehen. Doch als ich das den Mädels sagen will, sind die schon nicht mehr zu sehen. Also gehe ich durch das Bad, am Rande der Becken entlang zu den Saunaräumen.
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Wo die Liebe hinfällt... (1)
Teen FictionBelle und Rick kennen sich seit fast drei Jahren. Zwischen ihnen war nie mehr als Freundschaft, doch nach dem sie nach einem Jahr ohne Kontakt wieder zusammenfinden, sind beide sich ihrer Gefühle nicht mehr so sicher. Sie lernen sich neu kennen, Eri...