33.

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"Belle! Willst du nicht langsam mal aufstehen?", höre ich Me rufen, die sich meinem Zimmer zu nähern scheint.
Schnell lösen Rick und ich uns voneinander und blicken zur Tür. Diese geht mit einem Schwung auf und davor steht meine Cousine.
"Hey...äh...", sie stockt, als sie Rick und mich nebeneinander sitzen sieht.
Ein verlegenes Lachen ihrerseits: "Ich wollte bloß sagen, dass...äh...Sibel und ich jetzt einkaufen gehen und da wollte ich...äh fragen, ob du auch noch was brauchst."
Sie lächelt unschuldig und ich verdrehe die Augen: "Also eigentlich...mein Zettel hängt am Kühlschrank. Das weiß Sissy auch!"
Ich klinge eventuell ein bisschen angepisst...woran das wohl liegt???
"Hey Esmeralda, ich hab'...", beginnt meine beste Freundin und stellt sich im nächsten Moment neben meine Cousine in den Türrahmen.
Das ist nicht den ihr Ernst???
Mit einem Blick versuche ich den beiden klarzumachen, dass es gerade wirklich nicht passt.
Zum Glück scheinen sie zu verstehen, denn sie verabschieden sich und schließen die Tür hinter sich. Man hört die beiden noch im Flur tuscheln und kurze Zeit später fällt die Wohnungstür ins Schloss.
Mein angespannter Körper fällt in sich zusammen, neben mir höre ich Rick lachen.
"Das war ja was", er schüttelt fassungslos den Kopf.
"Wollen wir frühstücken?", frage ich und er nickt.
Also sitzen wir kurze Zeit später in der Küche und essen die Brötchen, die die Mädels übrig gelassen haben.
"Was meinst du, wann kommen die beiden wieder?", fragt Rick und ich lache fast auf.
Wenn der nur wüsste...
"Och...zweieinhalb Stunden mindestens."
Ihm bleibt der Mund offenstehen: "Wer ist denn bitte so lange einkaufen?"
Ich zucke mit den Schultern: "Naja...ich weiß echt nicht, an wem von den beiden es liegt. Aber jedes Mal, wenn sie einkaufen gehen bleiben sie eeeewiiiig weg."
Rick nickt: "Und was willst du in der Zeit machen?"
"Keine Ahnung...mal sehen. Kommt drauf an, also...ob du bleibst...oder lieber nach Hause gehst."
Er zieht die Augenbrauen hoch: "Äh...wenn du Gesellschaft brauchst...da...da kann ich bleiben..."
Ich nicke: "Okay."

- - -

Ach...Samstagmorgen.
Herrlich. Einfach mal entspannen.
Rick und ich liegen nach dem Frühstück wieder im Bett und tun garnichts. Ich muss mich wohl in der Nacht verlegen haben, denn mein Nacken schmerzt bei jeder Bewegung, die ich mache.
"Was ist?", will Rick wissen, als ich bei einer Bewegung schmerzhaft das Gesicht verziehe.
"Mir tut alles weh...ich lag in der Nacht anscheinend nicht so passend da...", bemerke ich und Rick sieht beinahe besorgt aus.
Ohne ein Wort zu sagen, fasst er mich an und macht mir damit klar, ich solle mich zu ihm drehen.
"Was machst du?", frage ich lachend und spüre seine Finger über meinen Nacken fahren.
"Mach' die Augen zu!", fordert er mich auf.
"Wieso?", frage ich und er atmet stark aus.
"Mach's einfach!"
"Okay...chill!"
Also schließe ich meine Augen, gespannt, was Rick jetzt vorhat.
Ich spüre, wie er nach dem Saum meines T-Shirts greift und dann mit seinem Gesicht nahe an meins kommt. Dann höre ich ihn an mein Ohr flüstern: "Ist das okay für dich?"
Seine Nähe löst Gefühle in mir aus, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existieren.
Ich keuche und kann nur nicken. Durch die Luft, die meinen Hals berührt, kann ich erkennen, dass er lacht.
Als nächstes zieht er mir mein Schlafoberteil über den Kopf. Schnell schlinge ich meine Arme um meinen Oberkörper. Ein Instinkt, den man bekommt, wenn man mit einem nervigen Bruder aufwächst.
Die Geste bringt Rick zum lachen, vorsichtig berührt er meine Handgelenke und legt sie neben mich.
"Entspann' dich", flüstert er.
Ich versuche es ja, aber es ist leichter gesagt als getan.
Okay...ich halte es nicht aus. Ich muss ihn sehen, obwohl das gerade ziemlich heiß ist.
Also öffne ich die Augen und drehe meinen Kopf etwas rum. Aus dem Augenwinkel kann ich nur sehen, wie er meinen Rücken mustert, während er mit den Fingern meinen Nacken massiert.
Ich drehe meinen Kopf wieder rum und genieße die entspannenden Berührungen.
Seine Hände wandern von meinem Rücken, der sich langsam entspannt, vor zu meiner Brust und er beginnt, diese leicht zu kneten.
Warum ist das so heiß?
Ich muss stöhnen, was Rick zum Anlass nimmt und mich etwas dreht, sodass ich auf dem Kissen zum Liegen komme.
Dann beugt er sich zu mir runter, um überall auf meiner Haut Küsse zu verteilen.
Als er über den Bauch runter an den Bund meines Slips kommt, bin ich so erregt von dieser ganzen Situation, dass ich kurz überlege, wie weit ich gehen würde.
Doch die Antwort liegt auf der Hand:
Mit Rick würde ich alle Grenzen überschreiten!
"Warte...", sage ich und Rick sieht zu mir auf. Ein fragender Blick trifft meinen und ich lächle verlegen.
"Was ist mit dir?", frage ich.
Er wirkt überrascht...verwundert.
"Wie...was ist mit mir?", meint Rick und ich zucke mit den Schultern.
"Naja...ob du...ob das auch für dich okay ist?"
Er lacht kurz, nicht unfreundlich, einfach fassungslos über meine Frage, dann fragt er: "Dein Ernst? Du fragst, ob es für mich okay ist? "
Lachend schüttelt er den Kopf: "Wäre es das nicht, dann...dann hätte ich gar nicht erst angefangen", sagt er mit tiefer, ernster Stimme.
Ich nicke: "Okay."
Werden wir es jetzt wirklich tun?
Rick und ich?
Wie...
Wird es so, wie alle sagen?
Oh mein Gott...ich glaube platzen zu müssen, vor Neugier.
"Hast du...äh...ein Kondom?", frage ich und Rick wühlt kurz in seiner Hosentasche, ehe er das Päckchen hervorholt.

"Bist du auch wirklich...", beginnt Rick und ich verdrehe die Augen.
"Wenn du mich jetzt nochmal fragst, ob ich auch wirklich will...dann ändere ich meine Meinung!"
Er lacht: "Okay..."
Kurz sehen wir uns nur an und dann sehe ich zu, wie er sich die Hose runterstreift und sich das Gummi drüberstreift.
Oh Mann...es passiert wirklich.
"Wenn du wüsstest, wie lange ich mir das hier schon vorstelle", sagt Rick zwischen zwei Küssen auf mein Schlüsselbein.
"Und ich erst...", rutscht es mir raus und ich sehe in seine aufgerissenen Augen.
"Wie lange?", fragt er und ich sehe ihn fragend an. "Wie lange du schon darüber nachdenkst?"
Ich überlege: "Äh, schon einige Zeit..."
Doch Rick schüttelt den Kopf, während seine Zunge über meine Brüste streift.
"Genauer?", er grinst.
"Seit...äh...seit wir wieder angefangen haben zu schreiben, glaube ich...", gebe ich zu.
Rick nickt: "Bei mir ist es nämlich schon etwas länger...schon viel länger..."
Ich reiße die Augen auf und er nickt.

"Also ich...ich...", beginnt Rick und nickt mit dem Kopf in meine Richtung, was wahrscheinlich so viel bedeuten soll wie: ich fange jetzt an, wenn das okay ist...
Ich nicke und spüre, wie er kurz darauf vorsichtig in mich eindringt.
In diesem Moment entweicht mir ein Stöhnen und ich beiße mir schnell auf die Hand. Doch Rick greift an mein Handgelenk und legt meine Hand neben mich auf das Bett.
"Ich will dich hören!", flüstert er nah an mein Ohr und sieht mir kurz darauf tief in die Augen. Ich nicke, wende den Blick nicht von seinen dunklen, wunderschönen Augen ab.
...

Wo die Liebe hinfällt... (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt