Mal wieder komme ich am Mittwochfrüh kaum aus dem Bett und als meine Cousine mir die Decke wegzieht, bin ich gleich noch schlechter gelaunt.
„Hey, was soll das?", frage ich mürrisch und sie zuckt mit den Schultern.
„Na du hast ja heute mal wieder super Laune!", bemerkt sie und ich verdrehe die Augen.
„Ich bin krank!", sage ich und höre sie leise lachen.
„Jeden Tag dasselbe mit ihr", bemerkt meine beste Freundin, die nun auch in meinem Zimmer steht.
„Komm' schon, Belle! Sibel und ich müssen los und ich hoffe, du bist in einer Stunde dann in der Schule", sagt meine Cousine und klingt dabei wie meine Mom.
Ich stöhne genervt und drehe mich wieder zur Seite.
Fünf Minuten kann ich ja noch liegen bleiben...Als ich dann eine Stunde später in der Schule sitze und der Unterricht gerade angefangen hat, schlafe ich fast ein, so müde bin ich. Und das Thema in Deutsch ist auch nicht gerade spannend.
Der Lehrer erzählt etwas über irgendwelche Andeutungen eines Dichters, dessen Gedicht wir gerade durchgelesen haben.
Wie können meine Klassenkameraden jetzt überhaupt schon denken?
Natürlich meldet sich Katja wieder als erstes und ich verdrehe die Augen, bei der Antwort, die sie gibt.
Zum Glück vergeht die Stunde schneller als erwartet und wir haben Frühstückspause.
Oh Mann, bin ich nervös.
Mir wird erst so richtig bewusst, dass heute der Tag ist, als ich das Datum oben auf mein Blatt schreibe.
Heute ist Mittwoch...heute lerne ich Ricks Mom kennen.
Mir wird auf einmal schlecht...
Ich habe gar kein gutes Gefühl bei der Sache. Ja klar, es ist schon cool, dass sie zugestimmt hat, aber trotzdem habe ich Angst.Doch das Ganze ist gleich wieder vergessen, als die nächste Stunde beginnt und unser Mathelehrer mit einem freudigen Grinsen auf den Lippen, den Raum betritt.
„Also Leute, ich bin heute mit so einem Gefühl aufgewacht...das sagte mir, dass heute der perfekte Tag ist...um einen Test mit meiner Lieblingsklasse zu schreiben!", er grinst von einem Ohr zum anderen und ich höre ungefähr die ganze Klasse stöhnen.
Ich bin null vorbereitet, ich habe damit gerechnet, dass wir erst in ungefähr zwei bis drei Wochen eine LK schreiben würden...
Als er die Blätter austeilt und ich mir schon die ersten Aufgaben durchlese, will ich am liebsten wieder zurück nach Hause. Ich versuche alles so gut wie möglich zu lösen, jedoch bezweifle ich, dass es etwas besseres als eine fünf wird.Deprimiert verlasse ich am Nachmittag das Schulgebäude. Heute war echt nicht mein Tag. In Informatik ging mein Computer ewig nicht an und dann hat auch noch mein Passwort nicht funktioniert, in Englisch wurde eine Klassenarbeit angekündigt und in Physik haben wir auch einen Mini Test geschrieben, der sicherlich genauso schlecht wie Mathe ausfallen wird.
Gegen dreiviertel drei bin ich zu Hause und lasse mich auf mein Bett fallen.
Oh Mann...in einer halben Stunde bin ich mit Rick verabredet.
Schnell gehe ich nochmal duschen, ziehe mir das Outfit von unserer Shopping Tour letzte Woche an und mache mir meine Haare.
Als ich mir gerade noch etwas Mascara auf die Wimpern streiche, höre ich die Tür klingeln.
Schnell betrachte ich mich nochmal im Spiegel und bin von mir beeindruckt, so schick habe ich mich lange nicht mehr gemacht!
Dann gehe ich in den Flur, um an die Sprechanlage zu gehen. Natürlich ist es Rick, der mich abholt. Ich sage ihm, dass ich in fünf Minuten unten bin und ziehe mir dann schnell Jacke, Schal und Schuhe an.Er steht an der Straße und beobachtet die vorbeifahrenden Autos. Doch irgendwie scheint er gemerkt zu haben, dass ich unten stehe, denn genau in dem Moment, in welchem ich die Tür hinter mir schließe, dreht er sich um.
Ich sehe nur, wie seine Lippen ein Wow formen und muss lächeln.
„Du siehst...du siehst wirklich...wirklich hübsch aus...", murmelt Rick schüchtern und ich lächle.
„Danke, du auch", er hat ein einfaches, blau-weiß kariertes Hemd an und eine schwarze Jeans, seine Haare hat er sich zurückgestylt, so, dass sie ihm nicht mehr in die Stirn fallen.
Schnell drück ich ihm einen Kuss auf die Lippen und wir gehe gemeinsam die Straße runter zur Haltestelle.
Als wir aus dem Bus aussteigen, liegen meine Nerven komplett blank. Ich bin so nervös...so nervös war ich nicht mal vor den Prüfungen letztes Jahr.
„Alles in Ordnung?", fragt Rick, nachdem ich fast zehn Minuten später immer noch nichts gesagt habe. Ich nicke nur.
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Wo die Liebe hinfällt... (1)
Teen FictionBelle und Rick kennen sich seit fast drei Jahren. Zwischen ihnen war nie mehr als Freundschaft, doch nach dem sie nach einem Jahr ohne Kontakt wieder zusammenfinden, sind beide sich ihrer Gefühle nicht mehr so sicher. Sie lernen sich neu kennen, Eri...