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Ich kann nur nicken. Wenn der wüsste...
Früher habe ich bei Gewitter immer geheult. Keine Ahnung, woher die Angst kommt. Sie ist halt da und will auch nicht mehr gehen.
"Wir können ja quatschen also...damit du abgelenkt bist", schlägt Rick vor und ich nicke zustimmend.
"Okay und über was?", frage ich und er scheint zu überlegen.
"Keine Ahnung...was du willst", er zuckt mit den Schultern und ich setze mich auf.
"Okay...ich würde gerne darüber reden, wie...wie heiß du ohne Shirt aussiehst", gebe ich zu und er zieht eine Augenbraue in die Höhe.
"Ach echt?", fragt er belustigt und ich nicke.
"Du auch...", sagt er und ich reiße erstaunt die Augen auf, "...aber leider hast du gerade noch ein Shirt an."
"Ich...ich könnte es ja ausziehen", schlage ich vor und er sieht mich erstaunt an. Ich kann nur lächeln.
"Lass mich das machen", meint Rick mit heiser Stimme und ich richte mich langsam auf. Er greift nach meiner Hand und zieht mich auf seine Seite, sodass ich auf seinen Oberschenkeln zum Sitzen komme. Seine Hände fahren von meinen unbedeckten Oberschenkel hinauf zum Bund meines T-Shirts und langsam zieht er mir den Stoff über meinen Kopf.
Umso schneller liegt das Oberteil auf der anderen Seite des Bettes.
Ricks Augen sind auf meine Brüste geheftet und irgendwie genieße ich es, von ihm so angesehen zu werden. Dann scheint er sich zusammenzureißen und richtet den Blick auf meine Augen und unsere Blicke treffen sich. Ich bin gefangen in seinem Blick und selbst wenn ich es wöllte, könnte ich nicht wegsehen. Langsam zieht er mich zu sich herunter und ich spüre seine warme Haut an meiner.
Ich lege mein Kinn auf seiner Brust ab und sehe zu ihm hoch. Rick neigt den Kopf und fragt lächelnd: „Ist was?" Ich muss auch schmunzeln und schüttele den Kopf.
"Ich find's toll, dass du hier bist!", sage ich, was Rick zum Lächeln bringt.
"Wirklich?", fragt er ungläubig und ich nicke. "Natürlich. Wie oft muss ich dir das eigentlich noch sagen?", frage ich und Rick zuckt mit den Schultern. Er beugt sich zu mir vor, um mir einen Kuss auf die Lippen zu hauchen und verweilt eine Weile dort. Unsere Lippen vermischen sich miteinander und ich frage mich, wie ich jemals was anderes wollte.
Als wir uns dann schließlich doch voneinander lösen, kribbelt es in meinem Bauch und ich bin auf einmal furchtbar nervös. Was machen wir jetzt?

„Es ist schon wieder so lange her", sagt Rick, als ich die Beule in seiner Unterhose spüre. Ich kann nur nicken. Dann beginne ich, seinen Oberkörper mit Küssen zu bedecken. Langsam fahre ich mit der Zunge seinen Hals hinauf.
„Belle", haucht er nur und ich muss schmunzeln.
„Sei leise", bitte ich ihn und er nickt.
Ihm scheint meine langsame Folter zu lange zu dauern, denn ab jetzt übernimmt er und drückt mich sanft zurück in die Kissen. Als er die eine Hand in meinen Haaren vergräbt und leicht daran zieht, entweicht mir ein Stöhnen. Die andere fährt zwischen meine Schenkel, wo er sofort spürt, wie sehr mich diese Situation anmacht. Ich helfe ihm, meinen Slip nach unten zu streifen und spüre, wie seine Finger meine Schenkel nach oben streifen.
Dann lässt er kurz von mir ab, um sich das Kondom überzustreifen, welches er aus seiner Hosentasche gezogen hat. Rick verweilt kurz über mir, um mich zu beobachten. Dann beugt er sich nochmal kurz runter, um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken und gleich darauf spüre ich, wie er eindringt...

Einige Zeit später fällt er neben mir in die Kissen und unsere starke Atmung vermischt sich.
„Das war...", beginne ich und Rick nickt nur und sagt: „...ja, das war es!"
Dann kuschele ich mich an ihn ran und er legt seinen Arm um meine Schultern.
Das Gewitter ist weitergezogen und während ich Ricks leiser werdendem Atem lausche, merke ich, wie ich langsam in den Schlaf gleite.

- - -

Als ich aufwache, sehe ich gar nichts. Es ist stockdunkel in dem Raum und um mich zu orientieren, schalte ich die Nachttischlampe an.
„Was, machst du denn?", fragt eine raue Stimme neben mir und sofort drehe ich mich um und sehe in dunkle Augen. Ich drehe an dem kleinen Rädchen der Lampe und verringere damit die Helligkeit.
Rick hat sich in meine Richtung gedreht und sieht mich erwartungsvoll an. Da ich nicht weiß, was ich sonst tun soll, lächle ich und zu meinem Erstaunen erwidert er es sogar. Aus einer Laune heraus, stupse ich mit dem Zeigefinger an das Grübchen, was sich in seiner Wange gebildet hat.
Rick reißt die Augen erschrocken auf und ich will meine Hand schon wieder wegziehen, da greift er danach und legt meine Finger wieder behutsam auf seine Haut. Unsere Blicke treffen sich und ich kann meine Augen nicht von ihm losreißen.
„Belle!", höre ich Esmeralda rufen und bin sofort auf den Beinen. Was ist, wenn sie reinkommt?
„Bleib ruhig", meint Rick nur und ich nicke. Drei Sekunden später klopft es an meiner Tür.
„Belle? Bist du schon wach?", will meine Cousine wissen und ich streife mir schnell meine Sachen über und gehe zur Tür. Zum Glück liegt diese so, dass man das Bett nicht sehen kann, in welchem Rick gerade noch liegt.
Ich drücke also die Klinke nach unten und zum Vorschein kommt eine strahlende Esmeralda.
„Hey...ich hab Frühstück gemacht...kommst du runter?", fragt sie und ich nicke, will die Tür so schnell wie möglich wieder schließen, da ich höre, wie Rick gerade das Bett verlässt. Doch meine Cousine beginnt, mir noch von irgendeinem Traum zu erzählen, den sie in der Nacht hatte und dann passiert, was passieren musste:
Rick läuft hinter mir von der einen Seite des Zimmers zur anderen und natürlich kann Me ihn sehen. Das erkenne ich daran, wie ihr Mund auf einmal offen stehen bleibt.
„Du...äh...das ist...", stottert sie und ich reiße erschrocken die Augen auf.
Dann halte ich mir den Finger vor den Mund, um ihr zu zeigen, sie solle ja kein Wort darüber verlieren.
Zum Glück versteht sie und geht mit einem Augenzwinkern wieder zurück.

„Also...wollen wir frühstücken?", frage ich Rick, welcher zu mir aufsieht und nickt. Wir gehen also die Treppe nach unten und treffen auf Sissy und Me, die sich anscheinend gerade schon über die Situation ausgetauscht haben.
Ich werfe den beiden einen Blick zu, der soviel heißen soll wie: Sagt nichts...
Dann deutet Sissy auf die Brötchen und das frisch geschnittene Obst und Rick und ich setzen uns gegenüber den beiden an den Küchentresen.
„Wie lange bleibst du eigentlich?", fragt meine neugierige Cousine Rick und der zuckt nur mit den Schultern und sucht meinen Blick. Ich kann auch nur mit den Schultern zucken und er sagt: „Mal sehen..."
Die Mädels nicken wissend und ich füge hinzu: „Also nur...wenn das...äh...wenn das für euch okay ist."
Sibel grinst von einem Ohr auf das andere: „Natürlich ist das okay", und Esmeralda nickt auch. Naja...okay.

Wo die Liebe hinfällt... (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt