Sorgen ohne Grenzen |F1- FF| |George Russell|

Bahrain - Sakhir 4

"Damit wollte ich dir nicht zu nahetreten, falls es dir zu schnell geht. Schließlich sind wir nicht allzu lange zusammen", meint George, da ich ihn vermutlich wie ein U-Boot anglotze. "Nein, eigentlich würde es mich nicht stören", lächle ich ihn warm an, erschrecke mich jedoch fast über diese Aussage. "Wirklich?", George grinst mich an als hätte er gerade im Lotto gewonnen. Leicht nicke ich, ehe ich mich versehe, zieht er mich ruckartig an der Hüfte zu sich. "Es gibt mich nichts, was mich im Moment glücklicherer machen könnte", murmelt mein Freund in meinen Haaransatz. "Nicht einmal eine Pole Position?", lächle ich schief, ohne mit der Wimpern zu zucken, schüttelt er den Kopf.

Überglücklich hebt mich hoch, quietschend kralle ich mich an ihm fest. "Du wirst mich nie mehr los", murmelt er in meinem Hals, was mich kichern lässt. "Das hatte ich auch nicht vor", grinse ich ihn an. "Gut, denn das hätte ich auch nicht zugelassen", lacht er und drückt mich fester an sich. Mein Bauchknurren zerstört die Atmosphäre ein wenig, was uns beide zum Schmunzeln bringt. "Wir sollten zum Abendessen", meint George amüsiert, wo ich ihm voll und ganz zustimme.

Unten im Speisesaal angekommen, stellen wir fest, dass das es heute auch Plätze auf der Terrasse gibt, wo wir uns sofort einen Tisch sichern. Wegen den Sonnenschirmen sitzen wir dann nicht in der prallen Sonne, was das ganze noch abrundet. Jack kommt mit zwei riesigen Tellern auf uns zu gestapft, die sowohl George als auch ich, kritisch betrachten. "Starrt meine Vorspeise nicht so an", meckert dieser, dabei lässt er sich frech auf einen der Stühle nieder. "Was seht ihr mich denn so an? Heute habe ich halt mal besonders großen Hunger", beschwert er sich augenrollend, was ich einfach mal so im Raum stehen lasse, da eine Diskussion aussichtslos scheint.

"Ist da noch Platz für mich?", Pierre kommt mit einem wesentlich kleineren Teller auf uns zu. "Klar, Jack soll mal den Tisch räumen", scherze ich, worauf der Halb-Koreaner mich verdattert ansieht. Durch die Runde geht ein Lachen als diesem dann auch noch die Sauce vom Salat tropft. "Grace, machst du mir wieder einmal eine Palme?", mit großen Augen blickt mich der Franzose an. "Nur wenn du Lance in den Pool wirfst, grinse ich frech, sofort zeigt er mir den Daumen nach oben. Der Aston Martin Pilot bekommt davon nichts mit, da er mit Checo am anderen Tisch in ein Gespräch verwickelt ist.

"Lance, Lust noch ein bisschen am Pool zu gammeln?", ruft Pierre nach dem Essen über den Tisch, der Angesprochene stimmt ihm sofort zu. "Wir treffen uns in 10 Minuten", meint dieser, dabei stopft er sich einen weiteren Windbeutel in den Mund, die es heute als Nachspeise gibt. "Soll ich auch?", will George von mir wissen, ein einfaches Nicken von mir genügt und auch mein Freund zischt ab. Belustigt sehe ich den dreien noch hinterher, ehe ich mich gefolgt von Twix auf zum Pool mache. Um das Entertainment genießen zu können, lege ich mich auf eine der Liegen.

"Wo sind denn die anderen?", will Pierre leicht enttäuscht wissen, da die anderen noch nicht hier sind. "Keine Ahnung", antworte ich deshalb ehrlich. "Das ist unfair, mein Zimmer liegt einen Stock höher", beschwert sich Lance, der wieder einmal mit seiner pinken Badehose Wort wörtlich um die Ecke kommt. Dicht darauf George, der sich von den beiden am meisten Zeit gelassen hat. "Dem Gewinner muss man gratulieren, so gehört sich das", mahnend geht der Franzose auf den nichtsahnenden Kanadier zu. Sobald der Ferrari Pilot nahe genug an ihm dran ist, packt er ihn, um mit ihm in das kalte Wasser zu springen.

"Das ist Betrug!", hustet Lance, sobald er wieder auftaucht, Pierre betrachtet ihn nur amüsiert. "Nein, das ist Wasser", grinst der Franzose, streckt die Zunge raus und schwimmt an den Beckenrand. "Das bekommst du zurück", wärend der Aston Martin Pilot verzweifelt versucht sein Opfer unterzutauchen, sehe ich zu George, der mich mit wackelnden Augenbrauen ansieht. "Vergiss es", warnend sehe ich ihn an, doch mein Freund nähert sich mir und ich weiß nicht so ganz, ob ich das als positiv empfinden soll. "Ich schwöre dir, wehe!", quietsche ich als er mich erneut über seine Schultern wirft.

Leider bringt mein Betteln nichts und er wirft mich einfach ins Wasser. Nicht nur, dass ich über meinem Bikini normale Klamotten trage, auch dass es noch eine Jeans ist, lässt die Situation nicht mieser werden. "George!", maule ich lautstark, was ihn sehr zu amüsieren scheint. Der nasse Stoff klebt förmlich an meiner Haut, ein ekelhaftes Gefühl. "Immer noch mein Name", grinst er frech, sauer werfe ich ihm einen dementsprechenden Blick zu. "Die Arme, das kannst du doch nicht machen", murmelt Pierre, der mit bemitleidend ansieht.

Am Beckenrand versuche ich mich aus dem Wasser zu hieven, scheitere jedoch. "Tut mir leid", nuschelt George, dabei hebt er mich aus dem Wasser. Sobald ich auf dem Boden stehe, muss ich mich an ihm festklammern, da meine Beine nachgeben. Vorsichtig lotst er mich zur Liege, auf die ich mich langsam sinken lasse. "Alles okay?", murmelt er entschuldigend als Antwort nicke ich bloß, da mich die Windböe frösteln lässt. Ohne mit der Wimper zu zucken ziehe ich mir die Jeans und das Shirt aus. Ein wenig unwohl fühle ich mich schon, die Narben sind schließlich immer noch da.

"Willst du noch einmal ins Wasser?", murmelt George so leise, das nur ich es höre. Einen Moment überlege ich, da es wirklich verlockend klingt, schließlich stimme ich dann zu. Verständlich nickt er, stützend legt er eine Hand an meinen Rücken. Lance unterhält sich mit Pierre, weshalb sie nichts davon mitbekommen, was mich erleichtert. Diesmal waten wir über die Treppe ins Wasser, was das ganze deutlich erleichtert. Unsicher kralle ich mich immer fester an ihn, worauf er mich näher zu sich zieht. Sobald ich den Grund nicht mehr unter meinen Füßen spüre, versuche mich von ihm zu lösen. Es ist eigenartig, ich kann mich wieder bewegen, ohne Einschränkungen. All die Sorgen von meinem Unfall, dem Job, sogar die von meiner Vergangenheit scheinen wie weggeblasen.