Portugal - Portimão 6

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"Du verhältst dich, seit wir in Monaco losgefahren sind, wie das größte Arschloch! Nicht ich!", Anna geht energisch einen Schritt auf ihren Freund zu, ich hingegen mache mir Sorgen um George der zwischen die Fronten geraten zu scheint. "Man darf auch mal schlechte Laune haben, auch wenn man nicht Anna Jareks heißt!", giftet der Niederländer ebenso energiegeladen zurück. "Jetzt hört doch beide auf und versucht im normalen Ton diesen Konflikt zu klären", George rauft sich die Haare, die Überforderung steht ihm ins Gesicht geschrieben. "Misch dich nicht in die Angelegenheiten von mir und meiner Freundin ein", knurrt Max der sich angegriffen fühlt.

Jeder gottverdammte Muskel in meinem Körper ist angespannt. Zu gerne würde ich eingreifen, aber ich wie nicht wie. "Hier geht es nicht nur um euch, sondern auch um Grace so wie alle anderen Anwesenden", nun wird auch George launischer, die Stimmung ist angespannt. "Es geht euch alle einen feuchten Dreck an!", pfeffert der Red Bull Pilot, seine Stimme ist so laut, dass selbst sein gegenüber zurückschreckt. Gerade will dieser etwas erwidern, da fliegt mir der Deckel vom Kopf "Löst die Scheiße einfach allein! Aber nicht hier in diesem Hotel! Es ist genug!".

Die Aufmerksamkeit des Trios liegt auf mir, Max ist der erste der sich wieder fängt. "Wenn es dich stört, dann dreh uns den Rücken zu, hast du doch vor zwei Jahren auch gemacht", keift dieser. "Jetzt bist du definitiv zu weit gegangen! Such dir eine andere die du vögeln kannst und die es sich gefallen lässt, wenn du ihre Schwester fertig machst!", mischt sich Anna ein, die wutentbrannt die Hände zu Fäusten ballt. Max kommt nicht einmal in den Genuss etwas zu sagen, da schneidet sie ihm das Wort mit einem "Lass mich in Ruhe, Max Emilian Verstappen", ab.

"Dann lass ich dich mit deiner ach so großartigen Familie allein", murrt er beim Weggehen, jedoch hat er seine Rechnung ohne George gemacht. "Zumindest ist Grace jemand der die Grenzen anderer kennt und akzeptiert", knurrt dieser, wortlos will sich der Niederländer aus dem Staub machen, da wird er von dem Briten am Poloshirt festgehalten. "Du solltest dir vielleicht übelregen, ob es nicht an der Zeit ist, sich zu entschuldigen", eindringlich sieht er dem Red Bull Piloten in die Augen, ehe er ihn ziehen lässt.

"Brauchst du Zeit für dich?", frage ich an Anna gewandt, ihr scheint jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. "Ja, ich denke schon. Danke an euch beide", nuschelt sie betreten vor sich hin. "Kein Problem, wenn du reden willst, weißt du, wie du mich erreichen kannst", rede ich ihr gut zu, George nickt zustimmend. "Danke, vielleicht melde ich mich später, oder morgen. Oder ich werde nach Monaco fliegen und meine Sachen packen", überlegt sie laut, ehe sie in die entgegengesetzte Richtung von Max verschwindet. "Willst du noch ein wenig an den Pool zum Entspannen und dann mit Twix und mir eine Runde gehen?", murmelt George in meinen Haaransatz wärend er mich umarmt. Leicht nickend stimme ich der Idee zu und folge ihm wieder ins Hotelzimmer.

"Normalerweise würde ich die Strecke joggen, aber mit dir ist das ja ein bisschen schwer", meint George wärend wir nebeneinander herlaufen. "Du kannst auch vorgehen, wenn es dir lieber ist", murmle ich und sehe auf den weg vor meiner Nase. "So habe ich das nicht gemeint", sagt er hastig, jedoch schenke ich ihm nur einen verwirrten Blick. "Wir sind in einer Beziehung und nur weil du eine Einschränkung hast, heißt es nicht, dass du mir quasi hinterherlaufen musst", erklärt er mir, was ich mit einem "Aber du würdest gerade lieber joggen, oder?", hinterfrage.

"Vielleicht glaubst du es mir nicht, aber es ist mir egal. Twix ist zwar ein toller Zeitgenosse, aber mit dir kann man sich besser über alles unterhalten", sein Gesicht ziert ein ehrliches Lächeln, was mich ansteckt. "Warum denn besser? Worüber redest du denn mit Twix?", will ich sarkastisch von ihm wissen, was er ebenso sarkastisch mit einem "Hauptsächlich, dass er sich nicht in den nächstbesten Baum verlieben soll", beantwortet. "Wir viele Beziehungen führt er jetzt schon?", führe ich diese verrückte Konversation fort, George steigt mit amüsiertem Grinsen darauf ein.

"Wann ist der nächste Termin beim Tierarzt?", frage ich ihn wie aus dem Nichts. "Irgendwann nächste Woche, aber ich weiß es nicht genau", überlegt George laut, auch ich komme ins Grübeln. "Du hast auch keine Verbesserung bemerkt, oder?", will ich von ihm wissen, jedoch schüttelt er bloß den Kopf. "Würde ich nicht wissen, wie verfressen er ist, dann würde ich denken er ist kerngesund", seufzend drückt mir George die Leine in die Hand. "Es ist untypisch für ihn, dass es so etwas wie Reste gibt. Normalerweise kann man bei ihm die dreckigen Schüsseln von den Sauberen nicht unterscheiden", meine ich, ein leises Kichern ist von George zu hören.

"Könnte man bei dir auch behaupten, wenn es um Lasagne geht", scherzt mein Freund, beleidigt sehe ich ihn an. "Kleines, beleidigtes Ofenkartoffel", grinsend streckt er die Zunge raus, was ich ihm nachmache. "So klein bin ich gar nicht", versuche ich mich zu verteidigen, jedoch hebt er bloß die Augenbraue. "Entweder bist du blind oder blöd", meint er ironisch, jedoch hebe ich bloß arrogant das Kinn. "Morgen zeige ich dir den Beweis", mit wackelnden Augenbrauen sieht er mich an, worauf ich bloß zu lachen beginne. "Wenn du das schaffst, dann darfst du dir was wünschen. Wenn du jedoch versagst, dann gilt das gleiche für mich", ein teuflisches Grinsen ziert mein Gesicht.

"Für den Fall, dass ich es schaffe, musst du mir jeden Morgen Pancakes machen, wenn wir in London sind, bis zum nächsten Rennen", George verschränkt die Arme vor der Brust und sieht mich auffordernd an. "Mein Wunsch ist, dass wir meine Tante Conni besuchen, gemeinsam", dem Briten neben mit klappt bei meiner Anforderung die Kinnlade nach unten. "Zwei Frauen? Gleichzeitig?", will er mit gespielter Schnappatmung wissen. "Aber sicher doch", antworte ich locker, mir ist bewusst, dass beides nichts Schlimmes ist und das ganze viel mehr ein Scherz ist. Innerlich freue ich mich total, dass wir so eine durchgeknallte Beziehung führen.

Sorgen ohne Grenzen |F1- FF| |George Russell|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt