Portugal - Portimão 5

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"Bevor ihr hier übereinander herfällt, warum hast du George gestern rausgeschmissen?", will Jack mit einem Lachen im Gesicht von mir wissen. "Zwischen Anna und Max ist wieder einmal der Rauch aufgegangen", meine ich neutral, verwirrt hebt dieser die Augenbrauen. "Und aus dem Grund schmeißt du George raus? Prioritäten setzen kannst du", scherzt er, jedoch zucke ich bloß mit den Schultern. "Vor allem ist es nicht sonderlich toll, wenn dein Team Kollege, oberkörperfrei, mitten in der Nacht vor deiner Tür steht und dich um Asyl fragt", George sieht ihm mit offener Kinnlade an. Aber ich dachte es gefällt dir, meint mein Freund gespielt beleidigt. Deiner Freundin vielleicht, aber mir definitiv nicht, das Zwinkern, das mir der Halb-Koreaner zuwirft, quittiere ich mit einer rausgestreckten Zunge.

"Aber Babe, warum sagst du mir nicht was dir gefällt", George schiebt schmollend die Unterlippe vor, für diese Aussage kassiert er von meiner Seite einen Schlag auf die Schulter. "Du ziehst mich vor Grace? Was hast du denn bitte geraucht?", presst Jack zwischen mehreren Lachkrämpfen hervor. "Wenn du jetzt etwas Falsches sagst, hast du ein Problem mit mir", warnend sehe ich meinen Freund an. "Ohne meinen Anwalt sage ich gar nichts mehr", abwehrend hebt er die Hände, mit kritischer Miene lege ich den Kopf schief. "Zwei Anwälte mein Lieber", kommentiert Jack, der ihm daraufhin freundschaftlich auf die Schulter klopft.

"Vor mir schützt kein Anwalt", gespielt sauer kneife ich die Augen zusammen, sofort macht es mir mein Gegenüber nach. "So gern ich euch auch zuhöre, ich muss dann mal weiter", Jack verschwindet lachend aus der Garage, außer George und mir ist nun niemand mehr hier. "Das war eine Drohung, du solltest wissen, dass du dich damit strafbar machst", raunt er mir gefährlich leise zu, sofort stellen sich meine Nackenhärchen bei dem rauen Unterton auf. "Und du solltest wissen, dass es Regeln gibt, um sie zu brechen", flüstere ich, augenblicklich spannt sich sein Oberkörper an, sobald ich mit meinem Zeigefinger von seinem Brustbein hinunter zu seinem Sixpack streife.

"Bist du sicher, dass du mit den Konsequenzen leben willst?", murmelt er mit den Lippen an meinem Hals. Sein heißer Atem prallt an der Haut ab, ohne es kontrollieren zu können, beschleunigt sich die meine. "Was der Richter nicht weiß, macht ihn nicht heiß", mein Gesicht ziert ein freches Grinsen, dabei lasse ich die linke Hand unter sein Shirt wandern, wodurch er sich noch stärker versteift. "Du weißt, wie man mit dem Feuer spielt", knurrt George, ehe ich mich versehe, drückt er mein Kinn hoch, um seine Lippen auf meine zu legen. Die Spannung zwischen uns ist wie ein dünner Faden, der zu zerreißen droht. Ein Kribbeln durchfährt mich mit jedem Kuss, jedem Stückchen, das es seine Hand meinen Rücken abwärtswandern lässt.

"George, ich entlasse dich lieber für heute", erschrocken fahren wir auseinander, bloß um in Totos belustigtes Gesicht zu sehen. "Wusste gar nicht, dass ich heute noch etwas am Programm hatte", verwundert legt mein Freund den Kopf schief. "Wenn das so ist, kann ich mir ja schnell einen weiteren Termin einfallen lassen", verschwörerisch hebt der Mercedes Teamchef die Augenbrauen. "Schon gut, schon gut", lachend hebt George die Hände, worauf unser Chef nur die Arme verschränkt. "Sicher? Es findet sich bestimmt noch etwas, was du erledigen könntest", der sarkastische Unterton in der Stimme des Deutschen lässt mich schmunzeln.

"Wir müssen den kleinen George Russell schonen, schließlich ist er es nicht gewohnt, so viel Aufmerksamkeit von einer attraktiven Frau zu bekommen", ziehe ich meinen Freund auf, dem wie auf Knopfdruck die Kinnlade nach unten klappt. "Damit hast du Recht, aber wenn er nicht gleich die Garage verlässt, überlege ich es mir doch noch anders", warnend deutet Toto mit dem Zeigefinger, wärend er uns ein breites Grinsen schenkt. Wie angewurzelt steht mein Freund da, bis ich ihn gegen die Nasenspitze tippe. "Hast du überhaupt zugehört?", frage ich ihn, jedoch legt er als Antwort bloß den Kopf schief, was den Deutschen sowie mich zum Lachen bringt.

"Die Aktion in der Box hat dir gerade mächtig Ärger eingebrockt", raunt George mir mit gefährlichem Unterton zu, gerade laufen wir zu unserem Hotelzimmer. Das sich mein Unterleib auf beinahe schmerzliche Art zusammenzieht scheint ihm nicht zu reichen, da er frech mit der Hand unter mein Shirt fährt, wodurch mir ein eiskalter Schauer über den Rücken läuft. Zu gerne würde ich hier und jetzt über ihn herfallen, jedoch kann ich gerne auf die Blicke der anderen verzichten. Das ich seinen Namen unterdrückt zische bewirkt bloß, dass er diese weiter nach oben wandern lässt und frech den Verschluss meines BHs öffnet. "Das sind die Konsequenzen", murmelt er kaum hörbar, ich hingegen schenke ihm nur einen warnenden Blick.

Zu meinem Glück sind wir ohne weitere Vorfälle in unserem Hotelzimmer angekommen, ehe ich mich versehe, drückt er mich gegen die nächstbeste Wand. Stöhnende gebe ich mich dem Kuss hin, in den er mich ohne Weiteres verwickelt. Seine Hände liegen an meiner Taille, die meinen hingegen krallen sich jeweils in sein Shirt und in die braunen Haare. Das Feuerwerk in meinem Unterleib schmerzt bereits leicht, jedoch nicht so sehr wie der feste Griff. Unabsichtlich beiße ich George in die Unterlippe, dieser beginnt mich jedoch nur verlangender zu küssen, falls das überhaupt möglich ist.

So gerne ich jetzt auch seine Nähe spüren möchte, der Tumult, der von draußen kommt, lässt mich aufhorchen. Selbst George scheint interessiert der Stimme zu lauschen, welche gerade hysterisch auf einer andere einredet. "Wir sollten mal lieber nachschauen gehen", murmelt George leicht gereizt, ich hingegen versuche irgendwie meinen BH zu schließen, da mein auch so voreiliger Freund diesen bereits im Flur öffnen musste. Die Hektik, die am Flur vor sich geht, überträgt sich auf mich und so bekomme ich es selbst beim keine Ahnung wie vieltsten Mal nicht auf die Reihe. Schlussendlich ziehe ich mir einen Pullover von George über, da ich nichts Besseres finde.

Das Erste was ich sehe, sobald ich aus dem Zimmer gekrochen komme, ist Anna, die wild gestikuliert und George der zwischen ihr und Max steht. Er ist sichtlich überfordert mit der Situation, sobald er mich sieht, scheint er deutlich erleichtert. "Weißt du eigentlich, wie sehr du Vollidiot mich eigentlich verletzt?", fährt meine Schwester den ebenfalls wütenden Niederländer an. "Immer geht es nur um dich! Denk doch ein verficktes Mal an andere!", patzt dieser sie an, George der zwischen den Fronten steht, versucht mit allen Mitteln und Wegen die Situation zu entschärfen.

Sorgen ohne Grenzen |F1- FF| |George Russell|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt