Jake
Wir lösten uns keuchend voneinander, als Ian an der Türe hämmerte.
»Er wird so ausflippen, wenn er uns zusammen sieht..«, sagte ich leise und fuhr mir durch meine Haare. Mila schien es nicht zu kümmern, denn sie zuckte bloß mit den Achseln.
»Wie du weißt, ist es mir Latte.«, sagte sie.»Beruhig dich«, sagte sie dann genervt, als er erneut gegen die Türe hämmerte, und Mila sie dann letztendlich genervt aufriss.
Ian blickte nun in unsere Gesichter und musste erst realisieren, dass wir beide in einem Badezimmer hingen, und man im Endeffekt eins und eins zusammenzählen konnte.
»Ihr beiden also? Ich wusste es..«, nuschelte Ian uns beiden zu, und man merkte noch stark seinen Alkoholrausch.
»Wie ein Psycho hämmerst du gegen diese Türe, hast du keinen Anstand?«, fragte Mila ihn leise aber es schien ihn nicht im geringsten zu interessieren, was sie ihm zu sagen hatte.Er schubste sich zwischen uns vorbei ins Badezimmer und drückte die Türe hinter sich zu.
Ich blickte dann zu Mila herunter und kratzte mir dabei über meinen Nacken.
»Gute Nacht, Mila.«, sagte ich leise und sie blickte mir in die Augen. Sie packte meinen Nacken, zog mein Gesicht soweit runter, bis sich unsere Lippen trafen, und dabei schmiegte sie ihren zierlichen Körper an meinen.
»Komm nach der Arbeit morgen zu mir...«, flüsterte sie in den Kuss, während ihre Hand immer weiter runter wanderte, ehe sie mir mit ihren Fingernägel meine Erektion durch meine Boxershorts hindurch kraulte. Ich zog scharf die Luft ein und schluckte dann, als ich mich von ihren Lippen entfernte. Sie wusste auf jeden Fall, wie sie einen Mann berühren sollte, und das gefiel mir so sehr. Ich hatte mich eigentlich darauf festgelegt, mit keiner Frau was anzufangen, die ich gut kenne. Einige One-Night-Stands sind in Ordnung, die wollen wenigstens nicht mehr von mir als Sex aber jetzt.. Jetzt hing ich hier mit Mila. Mila, die liebste und herzlichste Person. Die Person, die Liebe, Aufmerksamkeit und Zuneigung von einem Mann verdient hatte. Diese Dinge konnte ich ihr aber nicht geben, das einzige was ich ihr geben konnte, war Sex. Und den wollte ich am liebsten jetzt mit ihr auf der Stelle.
»Dann bis morgen, Bambi.«, raunte ich noch, woraufhin sie grinste, und dann zurück in ihr Zimmer tapste. Ich blickte ihr noch hinterher, ehe ich dann selber ins Zimmer lief, bevor ich mich noch mit Ian im Flur über die Situation unterhalten musste, wenn ich ihn dort antraf. Ich legte mich auf die Matratze und dachte über die Situation im Badezimmer nach, über die Küsse und Berührungen von Mila. Gott, am liebsten hätte ich mir hier und jetzt einen runtergeholt so erregt wie ich war, aber das ging natürlich nicht. Ich zerrte immer wieder kurz an meiner Boxershorts herum, als ich dann aber Ian plötzlich kommen hörte, weshalb ich mich dann nicht mehr bewegte, und meine Augen schloss. Ich wollte nicht wegen der Situation vorhin konfrontiert werden, und tat dann so als ob ich schon schlief.
Am nächsten Morgen war ich dann auch schon ziemlich früh weg, da ich mich zuhause noch fertig machen musste, für die Arbeit. Ich wollte auch niemanden begegnen, vor allem nicht nach dem gestrigen Abend, nachdem wir Ian begegneten, in einem ziemlich unerklärlichen Moment. Er wird darüber nicht erfreut sein, da er trotz seinen Fehlern gegenüber Mila, immer noch an ihr hing. Und es traf ihn sehr, dass sie ihm nicht verzieh. Ich wusste ganz genau, dass er mich darauf noch ansprechen wird, worauf ich jetzt schon keine Lust hatte.
Mila arbeitete heute nicht, sie war für die Schicht am Sonntag eingeteilt, dafür hatte ich dann morgen frei. Ich erinnerte mich an ihre Worte heute Nacht: »Komm nach der Arbeit morgen zu mir..«
Sollte ich das wirklich tun? Sollte ich wirklich hin, um mit ihr ins Bett zu steigen? Nur um meine Bedürfnisse zu stillen? Sie war schließlich eine Arbeitskollegin, eine Mitschülerin und eine gute Freundin für mich. Das ganze konnte ich nicht riskieren, bloß für ein wenig Spaß im Bett. Ich empfinde nichts und ich werde sie auch nicht lieben können. Ich werde keine Frau mehr Liebe schenken und geben können. Ich möchte es auch nicht mehr, denn diesen Schmerzen, den ich spüren musste, als ich Juliette verloren hatte, wollte ich nicht erneut spüren. Meine Verlustangst war nun größer denn je, und in einer Beziehung konnte man viele Verluste eingehen, und das wollte ich nicht mehr.
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Cold Heart
Romance»Ich frage mich nur.. Kannst du jemals einen Menschen von tiefsten Herzen lieben? Kannst du mich jemals so sehr lieben, wie du sie geliebt hast?« Mila Parker und Jake Hawkins. Zwei unterschiedliche Persönlichkeiten und dennoch zogen sie sich wie Ma...