Mila
Heute war der Geburtstag meiner Mutter, also stand eine große Geburtstagsparty bei meinen Eltern an. Meine Laune war im Keller, ich kam erst spät zuhause an und hatte heute Nacht nur Tränen vergossen, für einen Typen, der mich nie haben wollte. Für einen Typen, der keine Gefühle für mich hatte. Es verletzte mich. Seine Art verletzte mich. Dennoch war ich irgendwo auch selber Schuld.
Ich hatte mich also schick gemacht und fuhr dann zu meinen Eltern. Das Haus war komplett überfüllt, sowie auch der Garten. Wenn jemanden Geburtstag hatte, dann war wirklich jeder da und dann konnte es direkt mal knapp 200 Gäste werden. Aber das Haus meiner Eltern war riesig, hier passten sogar 500 Leute rein und dann nochmal 500 in den riesigen Garten.
Mehrere Menschen hatte ich schon begrüßt und mit einigen auch schon gequatscht. Ich lief dann in den Garten und als ich meine Mutter schon erblickte, lief ich mit meinem Geschenk in der Hand sofort zu ihr. Grinsend umarmte ich sie fest und drückte ihr ein Kuss auf die Wange. »Alles Liebe zum Geburtstag, Mama.«, flüsterte ich und blickte ihr dann lächelnd in die Augen, als sie sich von mir löste. »Danke, mein Schatz.«, sagte sie und nahm mein Geschenk entgegen. »Mila«, hörte ich meinen Dad hinter meiner Mutter und dann nahm er mich auch schon in den Arm. »Dad.«, sagte ich lächelnd. »Ungewohntes Gesicht.«, grinste er. »Uni halt.«, sagte ich achselzuckend und grinste leicht. »Wir bezahlen dir die Uni auch, dann kannst du ja auch mal vorbeikommen.«, lachte er und drückte kurz meine Schultern. Ich unterdrückte mir ein genervtes Augenrollen und war froh, als meine Mutter dann das Thema wechselte. »Keine Begleitung dabei?« Ich schüttelte den Kopf. »Kannst ja mal mit Ian sprechen. Der läuft hier auch irgendwo rum.« Ich schluckte kurz. »Was?«, fragte ich ungläubig und blickte meinen Vater an. »Ach, stell dich nicht so an, Mila. Ihr seid doch erwachsene Menschen. Außerdem ist er ein Mann mit Zukunft. An ihn solltest du dich klammern.«, sagte er und schluckte kurz meine Wut runter. Mein Vater war ziemlich altmodisch. Der Mann sollte das Geld ins Haus bringen und die Frau kümmert sich um Kind und Haushalt. Wenn der Mann fremdgeht ist es nicht schlimm aber tut es die Frau, dann sollte sie bestraft werden. »Ich klammere mich nicht an einen Mann der mich bereits betrogen hatte.«
»Menschen ändern sich.«, sagte mein Vater bloß.
»Wer einmal betrügt, der tut es immer wieder. So jemanden will ich nicht lieben.«, murmelte ich.
»Lasst uns essen.«, versuchte meine Mutter schnell das Thema zu wechseln und führte uns an einen Tisch. Mehrere Tische waren im Garten verteilt, an denen jeder Platz genommen hatte. Ian hatte sich neben meinen Vater platziert, weshalb ich kurz schlucken musste. Dass er sich überhaupt traute, hierher zu kommen.Dann brachten uns die Kellner das Essen. Doch dann stockte mir der Atem, als ich Jake erblickte, wie er meiner Mutter das Essen auf den Tisch stellte. Ich schluckte kurz und dann erblickte er mich ebenfalls. Er war ebenfalls erschrocken darüber, mich hier anzutreffen. Ich blickte schnell weg und so schnell ich wegschaute, so schnell war Jake wieder weg. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein. Konnte mein Tag noch schlimmer werden?
Als ich dann mein Essen bekam, begann ich zu essen, während mein Vater nur über seine Firma sprach, meine Gedanken dabei aber nur bei Jake waren. Was für ein Zufall es war, dass er genau hier kellnerte. Dass er hier war und wir uns in die Augen blickten.
»Mila, können wir vielleicht kurz reden?«, flüsterte Ian mir plötzlich zu und da ich keine Szene vor allen Gästen, vor allem nicht vor meinen Eltern machen wollte, nickte ich bloß und lief dann mit ihm ein Stück weiter, ehe wir dann stehen blieben.
»Ich will dich auch nicht wieder volllabbern, sondern wollte dir nur sagen, dass es nicht meine Absicht war zu kommen um dich zu provozieren. Dein Vater hat kein Nein zugelassen, du kennst ihn.«, sagte er. Als ich dann Jake entdeckte, schluckte ich kurz und blickte Ian schnell in die Augen. »Alles gut.«, sagte ich und hob einen Mundwinkel in die Höhe. »Ich verzeihe dir, Ian.«
»Wirklich?«, fragte er mich verwundert und ich nickte lächelnd. »Ja aber mehr ist da auch nicht.«, fügte ich noch hinzu. »Das ist mir schon mehr wert, dass du mir überhaupt verzeihst und mit mir sprichst. Danke.«, sagte er und nahm mich plötzlich in den Arm. Ich erwiderte seine Umarmung und blickte über seine Schulter zu Jake, der zu uns sah. Als er dann aber meinen Blick bemerkte, verschwand er ins Haus.Ich löste mich dann von ihm und sah ihm in die Augen. »Lass uns zurück gehen.« Er nickte als Antwort und gemeinsam liefen wir dann zurück zu unserem Platz, wo dann mehrere Stunden vergingen. Den ganzen Abend über hatte ich mich eher mit Ian unterhalten, als mit meinen Eltern. Ich wollte nicht sagen, dass wir vielleicht ein wenig zu sehr Spaß hatten und lachten und ich würde auch nicht sagen, dass es meine Intuition war, Jake eventuell ein wenig eifersüchtig zu machen, zumindest wollte ich es versuchen, aber vielleicht war es ja doch mein Ziel. Das Ziel, irgendwelche Gefühle aus Jake heraus zu kitzeln.
»Ich gehe eben ins Bad.«, sagte ich, stand auf und lief ins Haus rein. Ich lief Richtung Bad, als ich dann aber plötzlich am Arm gepackt und in einen Raum gezerrt wurde, blickte ich in Jakes Augen.
»Was soll das?«, murmelte ich.
»Was soll das mit Ian? Seid ihr jetzt wieder zusammen?« Ich lachte kurz.
»Ich hab ihm nur verziehen.«
»Was geht es dich überhaupt an?«, fügte ich noch hinzu.
»Hast Recht. Geht mich rein gar nichts an aber..« Er stoppte. »Vergiss es.«, sagte er und drehte sich um.
»Sag es doch!« Er ging aber nicht darauf ein und verließ den Raum wieder. Ich schluckte kurz und stand alleine in dem Raum, voller Gedanken und Fragen. Was verdammt nochmal sollte das denn jetzt? Ich dachte er fühlt nichts für mich. Ich dachte er wäre kalt, was das zwischen uns anging, aber anscheinend ging es ihm doch nahe, wenn ich mit Ian redete. War er etwa eifersüchtig? Hatte Jake Hawkins gerade wirklich Gefühle gezeigt oder irrte ich mich? Wahrscheinlich irrte ich mich. Oder war meine Intuition genau richtig und ich hatte ihn.Der Abend ging vorbei. Die Gäste verabschiedeten sich.
»Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.«, sagte ich und umarmte meine Eltern.
»Komm öfter vorbei mein Schatz.«, sagte meine Mutter lächelnd und streichelte mir über die Wange. »Ich versuche es.«, sagte ich und verließ dann das Haus.
Seufzend lief ich dann zu meinem Auto und suchte dabei meine Autoschlüssel aus meiner Tasche, als ich dann plötzlich Ians Stimme wahrnahm. Ich blickte zu ihm auf und sah in seine Augen.
»Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, Mila.«, sagte er lächelnd. »Dankeschön. Wünsche ich dir auch, Ian.«, sagte ich und zog meine Autoschlüssel aus der Tasche. Dann hörte ich kurz daraufhin wie Ian weg fuhr und blickte ihm kurz hinterher. Ehe ich dann mein Auto aufschließen konnte, spürte ich kurz darauf Küsse auf meiner Schulter. Ich wusste genau wer es war, denn diese Küsse und den Geruch könnte ich mit niemanden verwechseln. Es war Jake. Da ich wusste, dass er es war, drehte ich mich auch nicht um und bewegte mich nicht. Seine Hände legte er auf meine Hüften und so stand er dann dicht hinter mir.
»Du machst mich ein wenig verrückt, Bambi..«, hauchte er gegen meine Haut. Als er dies sagte, musste ich kurz lächeln und dabei biss ich mir auf die Unterlippe. Aber ich konnte es nicht zulassen. Er würde mich wieder nur verletzen. Denn er wollte das alles nicht. »Jake, hör auf..«, murmelte ich und wollte seine Hände von meinen Hüften schieben aber er weigerte sich. »Nein, hör mir zu.«, sagte er fordernd aber leise, also bewegte ich mich nicht und hörte ihm zu.
»Lass uns das ganze langsam angehen. Lass es uns versuchen. Denn ich habe heute gemerkt, dass ich dich wirklich sehr gerne mag und ich es nicht ertragen habe, dich mit Ian glücklich zu sehen. Es hat mich verdammt wütend gemacht, dass ich ihn am liebsten am Kragen gepackt hätte und.. Naja, ist ja auch egal. Jedenfalls, will ich dich. Ich will es versuchen, Mila. Aber langsam.«, flüsterte er und bereitete mir auf meinem kompletten Körper Gänsehaut.
Ich drehte mich schließlich zu ihm um und blickte ihm in die Augen. Dann umfasste ich seinen Nacken, zog ihn zu mir runter und küsste ihn sanft. Seine Hände lagen auf meinen Hüften und er zog mich näher an seinen Körper. Schließlich löste ich mich langsam von ihm und flüsterte: »Nichts lieber als das, Jake.«

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Cold Heart
Romance»Ich frage mich nur.. Kannst du jemals einen Menschen von tiefsten Herzen lieben? Kannst du mich jemals so sehr lieben, wie du sie geliebt hast?« Mila Parker und Jake Hawkins. Zwei unterschiedliche Persönlichkeiten und dennoch zogen sie sich wie Ma...