Mila
Mein Herz bebte und es fühlte sich so an, als würde ich fast zu zittern beginnen. Doch ich verstummte bloß, denn ich wollte hier keine Szene machen. Ich war ihm egal. Warum machte er mir aber was vor? Was hätte er davon?
Nachdenklich fuhr ich ihn nach Hause, dabei verstummten wir beide komplett und sagten nichts mehr. Er hatte kein Recht der Welt so mit mir zu sprechen. Nicht nachdem ich meinen Vater für ihn angelogen hatte und ihn aus der Scheiße geholt hatte.
„Ich hoffe dir ist bewusst, dass du ohne mich in dem Knast sitzen würdest.", murmelte ich dann, als ich vor seinem Apartment stehen blieb.
„Ich hoffe dir ist bewusst, dass ich dich nicht darum gebeten habe.", sagte er und ich schluckte. So kalt wie er antwortete, so sehr verletzte es mich auch.
„Ich frage mich nur.. Kannst du jemals einen Menschen von tiefsten Herzen lieben? Kannst du mich jemals so sehr lieben, wie du sie geliebt hast?", fragte ich ihn. „Denn so wie du mich gerade behandelst.. Ich fühle mich nicht geliebt. Alles nur nicht das.", sagte ich ehrlich und konnte schon meine Tränen spüren.
Er sagte nichts, schlug bloß gegen das Amaturenbrett und stieg dann aus dem Auto. Ich presste meine Lippen aufeinander und strich flüchtig meine Tränen weg.
Ich sah ihm noch hinterher, wie er in das Haus verschwand. Also startete ich mein Motor und fuhr nach Hause, wo ich mich in mein Bett verkroch und in Selbstmitleid badete.
Wie konnte ein Mensch so kalt und emotionslos sein? Wie konnte er so mit den Gefühlen einer anderen Person spielen? Es verletzte mich so sehr, dass ich wirklich gedacht hätte, dass ich ihm wichtig sei.
Tagelang blieb ich Zuhause und ging nicht in die Uni. Bald hatte ich meinen ersten Arbeitstag und ich war sowas von nicht bereit dazu. Ich hatte ihn verschoben, da ich ja angeblich sehr krank war. Fing ja super an. So wie ich mich gerade fühlte, so konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich dort eine gute Miene ziehen konnte. Nur hatte ich keine Wahl. Mein Leben geht ja schließlich weiter und bleibt nicht stehen, nur weil jemand meine Gefühle nicht erwidern kann.
Mein Handy war voll mit Nachrichten. Von allen möglichen Personen, nur nicht von der Person, von der man die Nachricht am meisten erwartet.
Als es dann aber an der Türe klingelte, rührte ich mich keinen Meter. Doch dann klingelte die Person sturm, weshalb ich leise genervt knurrte, ehe ich dann in meiner Jogginghose und meine Hoddie aufstand und zur Türe lief. Genervt öffnete ich sie und blickte dann in Emmas Augen.
Ich ließ die Türe offen und lief dann lustlos ins Wohnzimmer, wo ich mich dann auf die Couch setzte.
„Was willst du hier Emma? Ich bin krank."
„Du bist krank vor Liebe, mein Babe. Ansonsten gehts dir tip top, also zieh nicht so ein Gesicht, steh auf und leb dein Leben.", sagte sie fordernd und folgte mir und Wohnzimmer. „Wegen so einem Typen lässt du dich so runterziehen? Ich kenne dich anders, Mila. Es gibt so viele Männer und du bist eine Traumfrau. Wenn er dich nicht will ist es sein Pech aber ganz bestimmt nicht dein Pech.", sagte sie und setzte sich neben mich.Ich lehnte mich an sie, als sie ihren Arm um meine Schulter gelegt hatte.
„Ich weiß ganz genau was dich ablenken wird.." Ich verzog mein Gesicht und seufzte.
„Ich will keine Party, Emma. Nicht heute und auch nicht morgen."
„Ein Mädelsabend wollte ich sagen.", sagte sie. „Lass uns einen Film schauen und ein wenig Wein trinken. Glaub mir, danach sieht das Leben wieder anders aus.", sagte sie lächelnd und streichelte mir über den Oberarm.
„Na gut.", flüsterte ich.Also hatten wir einen entspannten Mädelsabend, was mich wirklich ablenkte und meine Situation einfacher machte. Ich war wirklich froh, dass ich so eine tolle beste Freundin hatte.
Es war schon ziemlich spät, doch der dritte Film war noch nicht vorbei und es klingelte an der Türe.
„Hast du Besuch geplant?", fragte Emma mich und ich schüttelte den Kopf.
„Nein, gar nicht.", sagte ich verwundert.
„Komm, ich mache auf.", schlug Emma vor und lief dann zur Türe, die sie öffnete.„Ich denke du solltest besser gehen, Jake.", sagte Emma plötzlich, weshalb ich sofort neugierig zur Türe blickte und lauschte. Schon der Gedanke daran, dass er an der Türe steht, brachte mein Herz zum rasen.
„Ich will mit Mila sprechen und nicht mit dir.", sagte Jake rau.
„Interessiert mich nicht mit wem du sprechen willst, du solltest dich umdrehen und nie wieder hier auftauchen.", sagte Emma warnend.
„Mila.", sagte Jake etwas lauter und ich knabberte auf meine Unterlippe herum, weil es mich so so verdammt wahnsinnig machte.
„Okay, reicht.", sagte Emma und wollte die Türe schließen, doch ich hielt sie davon ab.„Moment.", murmelte ich und stand dann von der Couch auf. Langsam lief ich zu ihr in den Flur und blickte sie vielsagend an.
„Ich haue dann direkt ab, es ist sowieso schon spät. Ruf mich an, wenn etwas ist.", seufzte Emma, zog sich flüchtig an und verließ dann mein Apartment. Also tauschte sie den Platz mit Jake, der dann mein Apartment betritt.
„Was ist los?", fragte ich ihn höflich aber ein wenig emotionslos, während ich ihm nur kurz in die Augen blinzelte.
„Ich wollte mich für mein Verhalten entschuldigen, Bambi."
„Nenn mich nicht so, Jake.", unterbrach ich ihn kurz und blickte ihm in die Augen.
„Es tut mir Leid, wie ich dich behandelt habe. Du hast mich aus dieser Situation rausgeholt aber ich habe dich nicht drum gebeten. Ich war so wütend in diesem Moment, dass ich nicht realisiert habe, wie beschissen ich mit dir umgegangen bin." Ich hörte ihm bloß zu und verschränkte meine Arme vor der Brust.„Das Geld kriegst du wieder."
„Nein, es geht mir nicht um die blöde Kohle. Wie du selber gesagt hast, du hast mich nicht drum gebeten, also musst du es mir nicht geben. Ich habe es als selbstverständlich gehalten die Person die ich liebe aus diesem Knast rauszuholen.", sagte ich ehrlich.
Dann realisierte ich, dass ich gesagt habe, dass ich ihn liebe. Es herrschte kurz Stille, ehe Jake dann sprach: „Die Liebe fickt einen nur. Ich habe deine Gefühle gefickt und was machst du? Erscheinst nicht einmal an deinem ersten Arbeitstag bei deiner Arbeit. Wegen mir. Wegen einer anderen Person bist du einen Schritt weitergegangen dein Leben und deine Zukunft zu ficken. Ist diese Person es wirklich wert?"Lange blickte ich ihm in die Augen. „Ja.", flüsterte ich. „Ich habe mich in dich verliebt, da ist es mir wert. Ich traue mich wenigstens zu lieben, während du dich davor drückst."
„Schwachsinn.", knurrte er und drückte mich gegen die Wand hinter mir. „Red nicht so einen Scheiß, Mila."
„Tust du nicht?", lachte ich. „Du belügst dich selber.", zischte ich ihn dann an und tippte mit meinem Zeigefinger immer wieder gegen seine Brust. Er packte meine Hand, damit ich ihn mit meinem Finger nicht weiter provozieren konnte, während er seine andere Hand um meine Wange legte und mit seinem Daumen über meine Unterlippe strich.„Vielleicht solltest du dir einen Typen suchen, der Ja und Amen zu dir sagt. Einer, der kein Arschloch ist.", raunte er und blinzelte auf meine Lippen. „Einer der dir die Welt zu Füßen legt."
Ich öffnete meine Lippen automatisch einen Spalt und blickte ihm durchgehend in die Augen.
„Du bist viel zu gut für die Männer. Viel zu schön, viel zu elegant und viel zu klug.", raunte er und schob seinen Daumen erotisch in meinen Mund. „Und viel zu sexy."Dann nahm er seinen Daumen wieder raus, weil keine Reaktion von mir kam. Doch ich packte seine Hand und seinen Daumen, den ich mir wieder in den Mund schob. Ich fing an an seinem Daumen zu saugen, während ich ihm in die Augen blickte.
„Fuck..", keuchte er erregt und beobachtete mich.Anschließend konnten wir nicht anders, als wild unsere Lippen aufeinander zu pressen.

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Cold Heart
Romance»Ich frage mich nur.. Kannst du jemals einen Menschen von tiefsten Herzen lieben? Kannst du mich jemals so sehr lieben, wie du sie geliebt hast?« Mila Parker und Jake Hawkins. Zwei unterschiedliche Persönlichkeiten und dennoch zogen sie sich wie Ma...