"Seit wann zeichnest du schon diese Symbole?"
Die Frage stand zwischen uns, während ich nervös meine Hände knetete. Was genau hatte ich gestern getan? Sein Blick lag immer noch wartend auf mir und ich wünschte, ich wäre nicht hergekommen. "Was für Symbole?" Stellte ich mich dumm, doch es war klar, dass ich wusste, worum es geht. Sanft drehte er mich um, sodass ich ihm gegenüber stand. "Ich habe irgendwann, als ich klein war damit angefangen..." Brachte ich irgendwann leise raus. "Weißt du, was sie bedeuten?" Fragend sah ich ihn an, schüttelte dann aber meinen Kopf. Worauf wollte er hinaus. "Wenn ich sie zeichne, habe ich einen Gedanken, was sie bedeuten könnten, aber ich habe sie nie gelernt." Ich wich seinem intensiven Blick aus. Ich spürte die Wärme seiner Hände, die an meinen Oberarmen ruhten, an meinem ganzen Körper. Langsam nahm er sie zurück. "Du meintest mal, du hättest Träume..." Abwartend sah ich ihn an, doch er schien auch auf etwas von meiner Seite her zu warten. "Was passiert in deinen Träumem?" Ich wusste nicht worauf er hinauswollte und erst recht nicht, ob es nicht komisch rüber kommen würde, wenn ich ihm erzähle, dass ich von ihm nur mit langen Haaren träumte. "Verschiedene Sachen?!" Er zog eine Augenbraue hoch. "Ich bin hier. Ich bin in meinen Träumen im Wolkennest." Ging ich ein bisschen genauer darauf ein. Er wandt sich wieder ab und sah auf die Quelle. "Hast du an dem Tag, wo du mit Jin Zixuan ins Lehrerzimmer kommen solltest, das Gespräch von meinem Bruder und mir gehört?" Vorsichtig nickte ich, meinen Blick auf ihn gerichtet. "Willst du nicht wissen, worum es ging? Wir haben deinen Namen schließlich erwähnt." Ja, ich hatte viele Fragen. Angefangen bei meinen Träumen, über die Symbole und vielleicht auch über das Gespräch der Brüder. Und wenn ich schon dabei war, dann hätte ich sogar Fragen zu diesem Ort und ihm. Achja nicht zu vergessen, warum er heute so gesprächig war. "Du meintest, du hättest mich mehrmals sterben sehen. Was hat das damit auf sich?" Sein Blick ging ins Leere, wie als wurde er an etwas erinnert. "Hast du länger Zeit?" "Dauert es etwas länger das ganze zu erklären?" Fragte ich ihn verwirrt. Er nickte nur. "Ja ich habe Zeit."
"Als erstes solltest du wissen, dass ich weit aus älter als 17 Jahre alt bin, sowie mein Bruder und mein Onkel." Verwirrt sah ich ihn an und wollte gerade schon fragen, wie alt er dann wirklich war, da hatte er schon wieder das Wort ergriffen. "Dir ist der Begriff 'Wuxia' doch sicher bekannt?" "Ja, es ist ein Genre, dass vorrangig in China in der Literatur oder auch in Filmen wiederzufinden ist." Er nickte. "An jeder noch so kleinen Geschichte hängt meistens ein Stückchen Wahrheit-..." Ich unterbrach ihn. "Willst du mir jetzt ernsthaft erzählen, dass wir in einer Wuxia-welt leben und ich deshalb diese Symbole zeichne und was hat das mit meiner Frage und deinem Alter zu tuen?" Mir brannten noch mehr Fragen auf der Zunge, doch ich hielt mich zurück. "Die Welt, wie du sie als Wuxia-welt bezeichnest gibt es schon lange nicht mehr. Es ist schon Jahrhunderte her, das es Menschen gab, die sich in der Kultivierung übten und lernten diese anzuwenden. Wenn ein Mensch einen bestimmten Kultivierungsgrad erreicht hatte, konnte er unsterblich werden und die Zeit würde am Körper dieser Person vorbeigehen, ohne Spuren zu hinterlassen." Wieder unterbrach ich ihn. "Und jetzt willst du, dass ich die abnehme, dass du schon seit Jahrhunderten hier lebst und unsterblich und so ein Kram bist." Skeptisch sah ich ihn an und fragte mich schon, warum ich ihm eigentlich noch zu hörte. "Ich habe dich nie gebeten mir zu glauben." Stellte er klar, doch ich konnte in seinem Blick erkennen, dass er es sich wünschte. "Zu deiner Frage, was ich damit meinte, dass du schon mehrmals gestorben seist..." Er schien nochmal tief Luft zuholen, bevor er weitersprach. Wie als würde es ihn überwindung kostet es auszusprechen. "Ich habe dich hier in Gusu kennengelernt, als du zusammen mit deinen Geschwistern aus Yunmeng hier her kamst, um unterrichtet zu werden. Es war eine ähnliche Situation, wie jetzt. Du wusstest, wie du dich in Schwierigkeiten bringen konntest und hast gerade wegen diesem Charakterzug viel durchgemacht. Als du das erste Mal gestorben bist, wurdest du 16 Jahre später in den Körper von Mo Xuanyu gerufen und bist wiedergekommen. Bei unser letzten Begegnung, waren wir in einer verlassenen Stadt in Qishan. Ich konnte dich an diesem Tag nicht beschützen, als du der Macht des Yin-Metalls freiausgesetzt warst." Verwirrt musterte ich ihn. Glaubte er das wirklich? "Ich habe dir versprochen, auf dich zu warten, bist du wiedergeboren wirst-..." "Warte mal..." Ich sah ihm nun direkt ins Gesicht. "Bekommst du mit, worüber du da redest? Du verlangst von mir, dass ich dir glaube, dass wir beide uns in meinem vorherigen Leben begegnet sind und du auf mich gewartet hast? Tf..." Immer noch ein bisschen verstört wandt ich mich von ihm ab und stürmte von der Quelle weg. Das ganze wühlte mich viel zu sehr auf, vor allem weil etwas in mir sagte, dass das die Wahrheit war. Aber wie konnte so etwas absurdes die Wahrheit sein?
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until we meet again (modern AU)
Fanfiction[abgeschlossen] Wei Ying wechselt zusammen mit seinen Geschwistern, Jiang Cheng und Jiang Yanli, in ein Internat voller Regeln. Doch schon beim ersten betreten des Geländes taucht etwas in Wei Yings Erinnerungen auf, was er nicht zuordnen kann...daz...