until we meet again (modern AU)

Kapitel 32

Zusammen mit Huaisang, Cheng und Lan Zhan liefen wir den Wolkenpfad entlang. Seit dem gestrigen Schneegestöber lag noch mehr Schnee da und die Schule sah nun wirklich aus, wie als würde sie in einem Nest aus weißen Wolken schweben. Kleine Eiskristalle hatten sich an Ästen gebildet und glitzerten in der Sonne. Wir wollten in Gusu in einem Café lernen, wobei Lan Zhan eher weniger überzeugt davon war, dass bei dieser Kombination etwas gescheites rauskam und Huaisang die ganze Zeit rumnörgelte, dass er doch noch das ganze Wochenende zum lernen Zeit hätte. Der Schnee knirschte unter unseren Sohlen und mir fiel auf, dass Lan Zhan der einzige war, der keine Geräusche beim laufen machte. Es war schon fast, als würde er über den Weg schweben. Mit meinen wiedererlangten Erinnerungen war auch eine Menge an Wissen dazugekommen, was mir Kopfschmerzen bereiten konnte, weil es so verdammt viel war und noch dazu oft ziemlich verwirrend. Dazu gehörte, dass Lan Zhan noch einen goldenen Kern habe musste, wenn er unsterblich war. Und er würde weiterhin unsterblich bleiben, solange er diesen besaß. Ich sah zu ihm rüber. Er lief neben mir, während Cheng und Huaisang vor uns liefen. "Lan Zhan?" "Mmh!?" "Wie ist das eigentlich mit deinem goldenen Kern?" Überrascht sah er mich an. "Du erinnerst dich?" Ich nickte. "Ich habe vor bald meine Verbindung zu ihm zu trennen. Dann würde ich genauso wie jeder andere Mensch altern." Erklärte er mir sachlich. "Wow du hast die Chance auf unsterblichkeit - naja du bist es schon -  und willst das einfach aufgeben?" Er legte eine kurze Pause ein, bevor er wieder zu sprechen begann. "Ich hätte es niemals bis jetzt ausgehalten, hätte ich kein Ziel vor Augen gehabt. Du lernst neue Leute kennen, nur um sie ein paar Jahre später zu verlieren, du musst Bekanntschaften beenden, weil du nicht alterst und es irgendwann suspekt wird, weil sich dein äußeres nicht verändert. Es ist ermüdend, wenn man nicht etwas hat, was den Lebenssinn erfüllt. Ich hätte keinen Grund nach dir noch weiterzuleben." Geschockt über seine Ehrlichkeit war ich stehen geblieben und sah ihn an. "Du hast all die Jahre nur gelebt, weil du mich wiedertreffen wolltest?" "Ich habe auf eine weitere Chance für uns gehofft, in einer anderen Zeit mit weniger Problemen." Ich musste lächeln, bei dem Gedanken, dass er vielleicht eine Zukunft für uns sah.

"Wo bleibt ihr?" Cheng hatte sich zu uns gedreht. Die beiden waren schon ein paar Meter vor uns und warteten nun auf uns. "Wir kommen." Flüchtig nahm ich Lan Zhans Hand und zog ihn hinter mir her, zurück zu den anderen. "Worüber habt ihr denn geredet?" Huaisang betrachtete uns mit einem perversen Blick. "Aufjedenfall über nichts, was du gerade denkst." Geradeso wich er meiner Handkante aus, die ihn eigentlich an der Seite treffen wollte. "Wenn wir hier noch weiterstehen, dann schaffen wir heute gar nichts mehr." Kam es von Cheng, der uns vorrantrieb. Gemeinsam betraten wir das kleine Städchen und suchten uns einen Ort der warm war, um dort zu lernen. "Guckt mal, das da drüben sieht ganz nett aus." Huaisang zeigte genau auf das Café, in dem Lan Zhan und ich gestern gewesen war. Bei dem Gedanken, an die ältere Dame sah ich alamiert zu Lan Zhan, der mich genauso betrachtete. "Können wir uns ein anderes suchen?" Fragte ich. Verwundert sahen sie mich an. "Warum? Es sieht doch gemütlich aus?" Skeptisch musterte uns Cheng. "Wir waren hier gestern und naja...ich weiß nicht inwiefern die Wirtin uns noch mag." "Was habt ihr den getan?" Mittlerweile sah er entgeistert aus. "Ihrer Enkelin einen Korb gegeben?!" Perplex starrten die beiden uns an. "Mir ist jedenfalls kalt und ich habe keine Lust jetzt noch woanders hinzugehen.", stellte Cheng klar, "Entweder gehen wir jetzt zusammen hier hin oder wir teilen uns auf, denn ich will jetzt ins Warme. Huaisang kommst du mit?" Unentschlossen schaute er zwischen uns hin und her. "Ich komm mit rein..." Entschuldigend sah er mich an. "Gehen wir dann woanders hin?" Fragte ich Lan Zhan, der leicht nickte. "Wenn du willst."