Kapitel 8

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Sobald wir Schulschluss hatten zog ich Cheng und Ning zur Seite, damit wir meine wunderbare Idee, dem alten Teil der Schule einen Besuch abzustatten, umsetzten konnten. "A-Cheng, A-Ying...was macht ihr heute noch?" Erschrocken fuhr ich hoch und sah in das hübsche Gesicht meiner Shijie, die zusammen mit Qing den Weg entlangkam. "Ähmm wir wollten ins Internetcafé." Versuchte ich sie zu überzeugen, dass e keinen Grund zur Sorge gab. Zum Glück glaubte sie mir es sofort, da wir erst gestern davon gesprochen hatten und wünschte uns noch viel Spaß. Erleichtert atmeten alle von uns auf, bevor uns Huaisang zum Eingang des historischen Teils des Internats brachte. Ein paar Minuten liefen wir hintereinander über einen engen Pfad. Es roch nach Kiefern und diesem typischen Geruch vom Spätsommer. Der Weg führte über einen schmalen Bach, der fröhlich vor sich her sprudelte. Einzig das Zwitschern der Vögel und das Plätschern des Baches war zu hören, wenn man von den Geräuschen meiner Freunde absah. Der ganze Wald hatte eine ruhige und ausgeglichene Atomsphäre, die irgendetwas in mir weckte. Ein Gefühl, dass ich nicht identifizieren konnte. Schließlich erreichten wir ein weißes Steintor, dass dem am Eingang des Internats sehr ähnelte und dieselbe Inschrift trug. 云深不知处 (Yúnshēn Bùzhīchù). Vorsichtig schlichen wir uns rein und tauchten dann erstmal hinter einem Busch ab, um uns die Umgebung anzusehen.

Dieser Ort machte den chinesischen Gärten der Welt alle Ehre. Er erinnerte mich ein bisschen an einen Garten, den wir mal bei einem Schulausflug in Yunmeng besucht hatten. Auf den Wegen waren weiße Kiesel gestreut, sowie in den kleinen Innenhöfen zwischen den Gebäuden, die man von hier aus sehen konnte. Es war, wie als würde man in eine andere Welt eintauchen, die schon lange nicht mehr existierte. Entlang der Mauer huschten wir weiter, darauf bedacht, dass man uns nicht sehen konnte, falls jemand kommen sollte. Doch bis jetzt waren wir noch niemandem begegnet. Immer wieder sahen wir uns um und staunten darüber, wie rießig das Gelände war und warum es verbpten war ohne Erlaubnis hierher zukommen. Während wir an einer Mauer verharrten und diskutierten, ob wir zurück sollten oder noch weiter, fiel mein Blick auf einen Innenhof. Er war mit weißen Kieseln ausgelegt und von hölzernen Wegen umrandet, die an die einzelnen Gebäude gebaut waren. Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen und ich schaffte es gerade noch so mich hinzusetzten.

Ich saß in diesem Innenhof, den ich gerade noch von unserem Versteck betrachtete hatte, und stocherte mit einem Stock zwischen den Kieseln herum. Zwischen ihnen krabbelten schwarze Ameisen. Sie schienen meine Aufmerksamkeit erregt zu haben, schließlich ließ ich sie immer wieder auf den Stock klettern. Es war langweilig hier zu sitzen und ich wurde aus mir selbst nicht schlau, wieso ich nicht einfach aufstand, doch etwas in mir sagte, dass das hier eine Strafe war. Eine Stimme ließ mich erschrocken herumfahren. "Wei Ying, seit du weißt, wie man Buße tut warum musst du immer noch diese Fehler begehen?" Die Stimme war tief und ich hatte sie irgendwo definitiv schon mal gehört. Aus irgendwelchen Gründen erkannte ich das Gesicht der Person einfach nicht. Ich meine, ich sah es an, doch die Information kam nicht bis zu meinem Gehirn, wie als würde ein Puzzleteil vom großen Ganzen fehlen. Ich nannte diese Perosn beim Namen, doch selbst dieser entfiel mir sobald ich ihn gesagt hatte. "..., schau her. So viele Ameisen. Alles ist pechschwarz. Schnell, schau!"  Er schien meine Begeisterung nicht wirklich zu teilen und antwortete stattdessen: "Du sollst niederknien und nachdenken und hast immer noch den Mut mit Ameisen zu spielen? Faules Holz kann nicht geschnitzt werden." Den letzten Satz murmelte er leise, aber gerade noch so, dass ich ihn hören konnte. Seine kalte Art erinnerte mich irgendwie an Lan Zhan. "Aber die Ameisen sind so süß" Er hörte meinen letzten Satz nicht mehr, da er schon gegangen war. Begeistert wand ich mich wieder den Ameisen zu.

Erschöpft schlug ich meine Augen auf und wurde augenblicklich von einem stechenden Kopfschmerz empfangen. Die drei diskutierten immer noch, ob sie umdrehen sollten oder nicht, obwohl Ning eigentlich eher daneben stand und ein bissch verloren rein guckte. "Was meinst du ying ying?" Wand sich Huaisang nun an mich. "Ich denke, wir sollten umkehren..." "Alles gut?" Cheng musterte mich eingehend, als ich gequältes lächeln hervorbrachte. "Ja, ich bekomm nur gerade Kopfschmerzen." Schnell waren wir uns einig, dass es vielleicht für heute besser war umzukehren, da es auch bald Abendessen geben würde. Gemeinsam machten wir uns auf den Rückweg, an der Mauer entlang. Kurz vor dem Tor wollte ich nach meinem Handy greifen, um auf die Uhrzeit zu gucken, doch meine Taschen waren leer. "Wartet mal, ich glaube ich habe mein Handy irgendwo verloren..." Genervt sah mich Cheng an. "Bist du dir sicher, dass du es mitgenommen hast?" "Ja, ich hatte es definitiv in meiner Hosentasche. Geht schonmal vor ich guck nochmal da wo wir langgelaufen sind und komm dann nach." Die drei nickten und Huaisang versuchte mich noch zu überreden, dass er doch mitkommen könne, doch schließlich schaffte ich es ihn zu überzeugen, dass es weniger auffallen würde, wenn nur einer von uns zu spät käme, falls es länger dauerte. Schnell verabschiedete ich mich von den dreien, bevor ich zurück in den alten Teil der Schule ging.


Während des Erinnerung/dem Traum what ever habe ich den Dialog direkt aus dem Drama genommen, also nicht wundern, dass es ein wenig anders klingt. Ich weiß auch noch nicht ob ich es morgen schaffe etwas hochzuladen. Ansonsten versuch ich täglich eigentlich ein Kapitel oder mehr hochzuladen.

until we meet again (modern AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt