Kapitel 35

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Die letzte Woche in der Schule verging wie im Flug und schließlich war Freitag. Ich wurde von einer warmen Hand an meiner Schulter, die mich sanft rüttelte, geweckt. Verschlafen blinzelte ich und nahm aufeinmal Lan Zhan vor mir wahr. Erschrocken zuckte ich zurück, doch das braun seiner Augen fixierte mich immer noch. Er hockte neben mir auf meinem Bett und lächelte mich leicht an. "Wa-was machst du?" Fragte ich ihn leicht stotternd. Er saß doch nur neben mir auf meinem Bett, aber trotzdem spielte mein Herz sofort verrückt. "Ihr habt schon wieder euren Wecker nicht gehört." Ich merkte, wie die Information nicht wirklich mein Gehirn erreichte und ich ihn ein bisschen schwer von Begriff anstarrte, was ihn leise zum lache brachte. "Steh auf, ihr kommt sonst zu spät." Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass er mein Bett verließ und zu Huaisang ging. Grinsend erhob ich mich und beobachtete, wie er um den wieder am Boden liegenden Huaisang herumlief. Unschlüssig stand er vor ihm und schien zu überlegen, wie er ihn wecken sollte. Schließlich hockte er sich neben ihn und rüttelte auch leicht an seiner Schulter. Doch da er meistens morgens nicht da war, war er nicht darauf vorbereitet, dass Huaisang ihn aufeinmal zu sich zog und sich an ihn kuschelte. Ich musste mich zurückhalten nicht laut loszulachen, als sich Lan Zhan versuchte aus seinem Klammergriff zu lösen, doch es nicht wirklich schaffte. "Sang-sang, falsche Person." Rief ich kichernd von meinem Bett herunter. Sofort erstarrte dieser und schlug ruckartig seine Augen auf. Ich hatte noch nie gesehen, dass er so schnell aufgestanden war. Hastig hatte er sich erhoben und verbeugte sich. "Tut mir leid, ich dachte du wärst Wei Ying." Lan Zhan richtete seinen Anziehsachen und bedeutet ihm, dass es nicht so schlimm war. "Beeilt euch, sonst könnt ihr schon wieder kein Frühstück essen." Damit verließ er das Haus und ließ uns alleine. Endlich konnte ich anfangen loszulachen und erntete dafür einen bösen Blick von Huaisang.

Zusammen mit Huaisang betrat ich den Essenssaal. Es war schon ein wenig leerer, da die meisten schon fertig waren, aber unser Tisch war noch voll besetzt, wobei das wahrscheinlich eher war, weil sie auf uns warteten, als das sie auch erst jetzt mit dem Essen begonnen hatten. "Habt ihr es auch mal geschafft?" Grinsend setzte ich mich neben Lan Zhan und wand mich dabei zu Cheng. "Das ist bei uns immer alles geplant. Manchmal hat man halt keinen Hunger morgens und dann kommt man halt später." Argwöhnisch betrachtete er mich. "Ich glaub auch. Wahrscheinlich ist es dann auch geplant, wenn ihr zu spät kommt!?" "Natürlich." Kam es nun hilfsbereit von Huaisang. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Lan Zhan mich beobachtete. "Hab ich was im Gesicht?" Flüsterte ich ihm leise zu, nur um ein scheues Kopfschütteln zu bekommen. Nachdenklich stützte ich meinen Kopf auf einen Hand und sah ihn von der Seite an. Er war schon mit seinem Frühstück fertig und hatte alles ordentlich sortiert wieder zurück auf sein Tablet gestellt. Bei jedem Wimpernschlag berührten seine Wimpern ganz leicht seine Wangenknochen. Selbst wenn kein direktes Licht von vorne schien hatten seine Augen die Frabe von flüssigem Bernstein, wenn man von der Seite guckte. Fasziniert beobachtete ich das Spiel der Farben. "Du solltest essen, wenn du noch alles schaffen möchtest." Ermahnte er mich und brachte mich so dazu, dass ich mich wieder aufrecht hinsetzte und mich um mein Essen kümmerte. "Was wirst du die Ferien über machen, Lan Zhan?" Überrascht sah er mich an. "Sollte ich denn etwas besonderes machen?" "Sag mir jetzt nicht, dass du auch in den Ferien lernst." Entgeistert wartete ich auf eine Antwort. Er lehnte sich ein bisschen zu mir, sodass unsere Gesichter nicht mehr viel Platz trennte. "Ich lese und spiele auf der Guqin." Nervös drehte ich mich weg. "Das machst du doch auch so schon in der Schulzeit. Du könntest mich zum Beispiel einfach mal besuchen." Eine Reaktion erwartend drehte ich mich wieder zu ihm. "Wir könnten zusammen Silvester feiern. Huaisang kommt auch zu uns nach Yunmeng." "Ich werds mir überlegen." Gab er nur leise von sich. Ich spürte, wie sich wieder dieses breite Grinsen auf mein Gesicht schlich und ich mich zu ihm beugte, bevor ich ihm zu flüsterte. "Spielst du jetzt schwer zu kriegen?" 

until we meet again (modern AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt