Wer bist du wirklich? (Maze Runner FF / Gally)

Kapitel 6

"Wie war nochmal dein Name? Rob?"

"Robin", antwortete ich knapp. Ich hatte das dumme Gefühl, dass dieser Typ mit Absicht meinen Namen 'vergessen' hatte.

"Hier muss das Brett ran. Halt mal kurz", befahl Gally. Ich rollte mit den Augen, tat aber was er sagte. Vor uns stand ein fast fertiges Grundgerüst eines Gewächshauses. "Sieht cool aus", sagte ich. Was ich auch wirklich fand. Gally nickte nur. Langsam schraubte er das Brett an und ich wartete geduldig, obwohl es super langweilig war.

Daher war es nicht verwunderlich, dass ich sofort aufsprang, um mich umzuschauen, als Gally "Kannst loslassen", brummte.

Ich entdeckte auch sogleich etwas, das mir gefiel. Auf dem Regal der kleinen Werkstatt standen einige fertige und unfertige Gefäße oder Schalen aus Ton. Manche von ihnen waren ganz schlicht, andere schön verziert.

"Ihr Töpfert auch? Ist ja Wahnsinn was ihr alles macht. Ihr könnt euch selbst versorgen oder?", fragte ich begeistert. Ich griff nach einer der fertigen Krügen.

"Naja so…", brummte Gally. "Nicht anfassen", rief er schnell, als er sah, was ich in der Hand hielt. Oder eher gehalten hatte, denn in diesem Moment war es auch schon zu spät. Der Krug rutschte mir aus der Hand und fiel mit einem lauten Krach zu Boden.

Verzweifelt betrachtete ich die Scherben auf dem Boden.
"Es tut mir leid. Das wollte ich nicht!", rief ich und hob entschuldigend die Hände.

Doch das interessierte Gally nicht. Er baute sich vor mir auf und schien dabei noch an Größe zu gewinnen. Dabei war er auch so schon bestimmt einen Kopf größer als ich. Sein Gesicht war wutverzerrt und fing langsam an, rot zu werden. "Ist das dein Ernst? Weißt du wie lange ich daran gesessen habe?" Er klang wirklich aufgebracht.

Ich fühlte mich so schrecklich dumm. Ich hätte doch ahnen können, dass sowas passiert. Gerade bei mir.

Gerade setzte er zu einem neuen Schwall aus Beleidigungen an. "Was soll ich denn jetzt mit dem Schrott machen, du verdammter…", doch er wurde von jemanden unterbrochen, der sich todesmutig zwischen uns stellte. "Gally, stop! Lass ihn in Ruhe", rief Thomas.

"Geh mir aus dem Weg, du Strunk" Gally ballte die Fäuste und ich sah, dass er Thomas am liebsten weggestoßen hätte.

"Es war ein Versehen! Woher soll er denn wissen…", versuchte Thomas zu schlichten, doch Gally unterbrach ihn.
"Dass man Sachen, die einem nicht gehören nicht anfässt?"

"Alter! Reg dich ab."

"Haut ab! Alle beide. Bevor noch was anderes kaputt geht." Er hob drohend die Faust.

Thomas drehte sich zu mir und zerrte mich einfach nur weg von Gally. Mein Herz klopfte mir immer noch bis zum Hals vor Angst.

"Danke! Das war sehr mutig", raunte ich Thomas zu. Doch der schüttelte nur den Kopf.

"Ach was! Der kann nur gut kläffen. Und selbst wenn… naja, die anderen finden es verrückt, dass ich mich immer wieder mit ihm anlege." Thomas schnaubte. "Aber ernsthaft! Der ist ein verdammter Arsch, von dem ich mich nicht rumschubsen lasse." Ich kicherte. Es gefiel mir, dass Thomas Gally nicht so ernst nahm. Das nahm auch mir die Angst vor ihm.