Kapitel 8

48 4 0
                                    

Mit wenigen Schritten war Gally bei mir. Er fasste mich am Kragen und presste mich gegen die Wand in Newts Zimmer. Seine Augen funkelten bedrohlich. Dann machte er eine ausladenden Bewegung, damit Thomas, Newt und Minho mich betrachten konnten. Er war so stark, dass er mich mit einer Hand weiterhin an die Wand drücken konnte, ohne dass ich eine Chance hatte sich zu wehren.

Schon nach wenigen wackeligen Versuchen, mich aus seinem Griff zu befreien, gab ich es auf. Jetzt war es eh zu spät. Konnte es wirklich sein, dass Gally mein Geheimnis wusste und mich in wenigen Momenten auffliegen lassen würde? Komischerweise machte mir das plötzlich keine Angst mehr.

“Ihr könnt mir nicht erzählen, dass das ein Junge ist.”, verkündete er mit lauter Stimme.

“Gally, was soll das?”, rief Thomas und ging auf Gally zu. Ich sah die Aufregung in seinen Augen, aber auch Verwirrung. Er traute sich nicht, mich zu retten!

“Was meinst du damit?”, fragte Minho ruhig, aber skeptisch. Dabei blieb er ganz einfach auf seinem Platz stehen, funkelte Gally an und verschränkte die Arme vor der Brust. Mehr nicht!

“Das ist ein Mädchen, ihr Neppdeppen. Das sieht doch jeder Blinder.” 

Er rüttelte noch einmal an mir und schaute mich grimmig an. Da sprang Newt auf und kam mir zu Hilfe. Endlich!

“Ok, ok berühig dich! ”

Mit einem Ruck, ließ Gally mich los und verschränkte die Arme. Ich fiel von der Wand vornüber. Am liebsten hätte ich mich einfach nur verkrochen. Tränen standen mir in den Augen, doch ich wollte nicht, dass sie irgendjemand sah. Aber Gally ließ mich nicht. “Zieh deine verdammte Jacke aus.”, forderte er mich auf.

“Was? Willst du jetzt etwas schauen ob er Brüste hat?”, fragte Minho ungläubig.

“Wenn er keine hat, sollte das kein Problem sein. Du hast doch was drunter oder?”, antwortete Gally eiskalt. War das sein Ernst? Wollte er mich wirklich vor allen anderen ausziehen? Wahrscheinlich wäre jetzt der Punkt gekommen, an dem ich mich ergab und den Jungs alles erzählen, doch ich merkte wie ich nickte. Gally nahm sanft den Reißverschluss und zog ihn runter.

Ich trug immer Oversize, weshalb man meine Figur nicht wirklich sah und mich tatsächlich für einen Jungen halten konnte. Ich hatte auch einen Kurzhaarschnitt, weil der einfach immer praktischer gewesen ist. Das war nie ein Problem für mich.

Doch unter dem T-Shirt, welches ich gerade trug, konnte man meinen weiblichen Körperbau nicht verleugnen. An den Gesichtern der Jungs sah ich, dass es ihnen auch so ging.

“Glaubt ihr mir jetzt?", fragte Gally mit einem schiefen triumphierenden Grinsen. Es klang eher wie eine Aussage, als eine Frage. Er hatte die Arme stolz vor der Brust verschränkt und wirkte noch größer, während ich mich immer kleiner fühlte.

“Gut das…", sagte Newt, der als erstes aus seiner Erstarrung aufzuwachen schien," lasst uns ihre Erklärung anhören.“

Wer bist du wirklich? (Maze Runner FF / Gally) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt