"Ich bring dich jetzt in unser Zimmer. Kannst du vergessen, dass du hier im kalten Schuppen schläfst.", verkündete er mir sein Vorhaben. Es klang herrisch und schroff, doch was er sagte war… fürsorglich. Ich konnte gar nicht antworten, nicht einmal nicken, daher fuhr er einfach fort. "Ich sorge auch dafür, dass dich keiner sieht."
Diesmal nickte ich dankbar und verdrängte den Gedanken an morgen. Ich zog mir die Kapuze meines Pullis über und folgte Gally, der vor mir wie ein Spion in den Flur schaute, ob alles frei war.
Wir kamen gut durch. Ich musste mich nur einmal in einen Raum verstecken, von welchem ich nicht wusste, was er war. Ich hatte solche Angst, doch gleichzeitig vertraute ich Gally mehr, als mir eigentlich lieb war.
Dann kamen wir endlich in seinem Zimmer an. Erleichtert schmiss ich meine Tasche in den vertrauten Raum. Am liebsten hätte ich mich sofort auf eines der Betten geschmissen, ließ es aber bleiben. Ich glaubte nicht, dass die Jungs damit so glücklich gewesen wären, hätte ich das ungefragt getan.
"Mal eine Frage", begann Gally in seiner gewohnt grimmigen Stimmlage. "Hast du dir eigentlich irgendwas überlegt, bevor du von diesem Internat abgehauen bist?"
Eigentlich wollte ich mich darüber freuen, dass er aufgehört hatte, besorgt um mich zu sein und wieder anfing, Vorwürfe zu machen. Doch ich war zu geschafft, mich mit ihm zu streiten.
Vorsichtig ließ ich mich auf die Bettkante von Newts Bett sinken. Dagegen würde er schon nichts haben. "Nein", gestand ich. "Ich musste nur weg. Ich fühle mich nicht wohl unter so vielen Mädchen. Sie sind komisch"
"Du hast echt Luxusprobleme", schnaubte Gally leise. Tatsächlich zog ich in Erwägung, dass er damit irgendwie recht haben könnte, was mir natürlich total widerstrebte. Doch ging es Gally nicht vielleicht genauso? Er lebte hier, war mit niemandem so richtig eng befreundet. Trotzdem haute er nicht einfach ab so wie ich, sondern blieb.
Gerade als ich zu einer Antwort ansetzen wollte, öffnete sich die Tür. Schreckhaft schauten wir beide auf. Im Türrahmen stand Newt, der uns einen Moment wie vom Blitz getroffen anstarrte. Dann zog er die Tür eilig, aber dennoch leise, hinter sich zu.
“Robin?” Noch einen weiteren Moment brauchte er, um endgültig aus seiner Starre zu erwachen. Mit langen Schritten durchquerte er den Raum und umarmte mich. Erleichterung übermannte mich. Dieses Gefühl der Geborgenheit hatte ich so vermisst.
Dann hielt er mich von sich weg und betrachtete mich skeptisch. “Was machst du hier? Darfst du überhaupt hier sein?”
“Ich fürchte nicht”, antwortete ich ehrlicherweise und berichtete davon, wie es mir im Mädcheninternat ergangen war.
Gally verdrehte dabei ständig die Augen und hüstelte pikiert. Nach einer Weile jedoch, kam es mir nicht mehr ganz echt vor. Er hörte immer interessierter zu.
Schließlich sagte er: "Wir sollten dir etwas zu essen besorgen"
Er verschwand aus dem Raum. Einige Minuten später kam er wieder mit einem kleinen Korb voll mit verschiedenen Essen.
"Das hab ich von Pfanne", erklärte Gally stolz und stellte den Korb vor mir ab
"Er bekommt regelmäßig Essen von irgendwelchen Verwandten zugeschickt.", erklärte Newt mir ruhig und nickte Gally anerkennend zu.
"Ich glaube ja, sie haben ein schlechtes Gewissen, dass sie ihn nicht bei sich aufgenommen haben. Dass er gerne kocht war das einzige, an das sie sich erinnern.", lästerte Gally. Dumpf ließ er sich auf dem Schreibtischstuhl fallen. Seine Arbeit war getan.
"Das weißt du doch gar nicht", protestierte Newt, der neben mir auf dem Bett saß. Mittlerweile hatte ich es mir richtig bequem gemacht, da er ja jetzt da war.
"Komm schon. Nicht alles ist immer nur gut", stellte Gally fest und drehte sich mit dem Stuhl im Kreis.
Newt schnaubte empört. "Hab ich nie behauptet"
"Naja egal. Es war gar nicht so einfach, etwas von ihm zu bekommen. Pfanne wollte wissen, warum. Schließlich hatten wir grade Abendessen. Doch er wollte mir nichts glauben, deshalb musste ich ihm von dir erzählen, Robin." So richtig glücklich sah Gally nicht mit seiner Entscheidung aus. Lieber wäre er mit einer Lüge durchgekommen, doch auch mir wäre nichts passendes eingefallen.
"Wir können ihm vertrauen. Er wird nicht sofort zu Alby rennen.", beruhigte ihn Newt und forderte mich mit einem Nicken auf, etwas zu essen.
"Kann er auch nicht. Sonst verrate ich, dass er Essen auf seinem Zimmer lagert"
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Wer bist du wirklich? (Maze Runner FF / Gally)
FanfictionRobin lebte allein im Wald. Ohne Eltern oder sonst irgendjemanden, der einem sagte, was man zu tun oder zu lassen hatte. Nach mehreren Tagen mit wenig Essen trifft Robin dann auf ein großes Haus was einem Schloss gleichen könnte und somit auch auf d...