Gally hatte anscheinend seine vorherige Frage bereits vergessen, denn nun meinte er: "Wirst du eigentlich nicht in deinem Internat vermisst?"
Ich wurde rot. Natürlich wurde ich das, auch wenn ich den Mädchen dort nicht fehlen würde. Trotzdem hatte ich seit ich in diesem Zimmer nicht mehr daran gedacht. Ich hatte es einfach verdrängt. Nein, ich hatte nicht daran denken wollen.
"Sie werden mich sicher suchen" Ich spürte die Panik in mir aufsteigen. Mir wurde heiß, schlecht und ich hatte das dringende Bedürfnis wegzurennen. Das hier würde niemals gut werden. Wussten die Leiter des Internats nicht, dass ich von hier kam? Würden sie nicht hier als erstes suchen? Ich war ja so dumm! Und was würde ich überhaupt machen, wenn Herr Brook wieder den abendlichen Rundgang machte, um nachzuschauen, ob alle Jungs da waren und mich plötzlich sah?
Ich sprang auf. "Sie werden hierher kommen und Herr Brook… Und dann muss ich wieder zurück!" Ich bekam keine klaren Sätze heraus. Ich konnte nicht ausdrücken, was ich dachte oder fühlte.
Gally sprang von seinem Stuhl auf und war mit wenigen Schritten bei mir. Sanft nahm er meine Hände, die theatralisch in der Luft fuchtelten und zog sie ruhig runter. "Beruhige dich! Wir finden eine Lösung." Ich atmete schwer aus. Seine Ruhe färbte langsam auf mich ab. Unsicher stand ich im Raum herum und schaute zu ihm hoch. Sein Blick strahlte eine unglaubliche Sicherheit aus, eine die ich gerade überhaupt nicht fühlte.
Er drückte mich sanft zurück auf Newts Bett, bedeute mir mich hinzusetzen und platzierte sich neben mich. "Du kannst dich nicht ewig verstecken. Ist doch klar", begann Gally nach einer langen Pause. "Wir müssen Alby alles erklären."
"Er wird mich wieder wegschicken", sagte ich mürrisch und entriss Gally meine Hände, die er immer noch festhielt. Ich mochte das Kribbeln in meinen Handflächen nicht, dass seine Berührung in mir auslöste.
"Vielleicht kann er ja eine Ausnahme machen." Gally schaute mich immer noch eindringlich an. Ich bemerkte wieder einmal, was für eine Stärke und Ruhe von ihm ausging.
Ich schüttelte den Kopf. "Hat er doch beim ersten Mal auch nicht"
"Da hast du leider recht." Er seufzte tief. "Es tut mir echt leid für dich" Er schaute ehrlich niedergeschlagen. Jetzt wusste er selbst auch nicht mehr weiter.
Verwundert starrte ich ihn an. Hatte er das Theater vorhin wirklich nur für Newt gemacht? War er eigentlich gar nicht so wütend? Gally schien mein Stutzen nicht zu bemerken, er redete einfach weiter. "Aber wir schaffen das irgendwie. Du musst nicht wieder auf diese komische Schule gehen. Es gibt auch noch andere"
Ich will aber hier bleiben, hätte ich am liebsten gesagt, doch mir fehlte die Kraft ihm zu widersprechen. Die Jungs hatten mich alle so gut aufgenommen. Deswegen nickte ich nur matt.
Plötzlich zog mich Gally in seine Arme und ich steckte unerwartet in einer Umarmung. Kurz ließ ich mich in der Wärme und dem Geruch von Gally fallen. Da war wieder dieses Gefühl, was ich immer dann spürte, wenn Gally sich mir öffnete oder näherte. Als wäre er dieser Teil, nach dem ich mich so lange gesehnt hatte und der mich komplettieren würde. Ich sehnte mich nach ihm, doch dann war der Moment genauso plötzlich wie er begonnen hatte, wieder vorbei.
Ohne ein weiteres Wort, stand Gally auf und setzte sich wieder an den Schreibtisch. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. Was sollte das denn?
Ich wurde aus diesem Jungen einfach nicht schlau.
"Bitte Gally, tu das nicht", hörte ich mich plötzlich sagen. Ich konnte es gar nicht richtig beeinflussen.
"Was?", hauchte Gally verwirrt.
"Du kannst nicht immer wieder in dem einen Moment nett zu mir sein und mich im nächsten ignorieren oder mit mir streiten. Das halte ich nicht mehr aus. Sag mir doch mal, was du willst."
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Wer bist du wirklich? (Maze Runner FF / Gally)
Fiksi PenggemarRobin lebte allein im Wald. Ohne Eltern oder sonst irgendjemanden, der einem sagte, was man zu tun oder zu lassen hatte. Nach mehreren Tagen mit wenig Essen trifft Robin dann auf ein großes Haus was einem Schloss gleichen könnte und somit auch auf d...