14. Arschloch

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P.O.V. Rosalie Montgomery

„Geh schlafen", sagte Lily.
„Ich bin nicht müde."
Wann kommt er endlich. Was ist wenn etwas passiert ist?

„Es ist 5 Uhr. Du hast die ganze Nacht nicht geschlafen."
„Du doch auch nicht."
Wir saßen beide in der Küche, in der Hoffnung, dass sie gleich kommen. Kyle ist vor eineinhalb Stunde losgefahren um sie abzuholen, doch sie waren immer noch nicht da.

„Weißt du, nur weil du hier wartest, heißt es nicht dass sie schneller ankommen." Ich schenkte Lily einen bösen Blick zu, doch sie lächelte nur.

„Und wenn ihr so weiter diskutiert, bekomme ich noch Migränen."
Lily und ich schauten beide zur Türrahmen und sahen dort Chester.

„Wir diskutieren nicht. Wir führen eine normale Unterhaltung."
„Ist klar."

Ich erschrak mich als plötzlich ein Klingel ertönte und schaute gespannt auf Lily's Handy. Vielleicht war es einer der Jungs.
„Meine Mom. Ich muss da rangehen."

Enttäuscht schaute ich wieder auf meine Hände. Lily nahm ihr Handy und ging raus aus der Küche. Ana kam rein.

„Du wartest immer noch?", fragte sie und holte sich eine Bierflasche aus dem Kühlschrank.

„Wie kannst du so entspannt sein? Dein Freund ist da draußen, wird verfolgt und andere versuchen ihn zu töten. Du machst dir ja gar keine Sorgen. Als wäre er dir egal."

Sie machte die Kühlschranktür sauer zu. Als der Knall ertönte, erschrak ich mich leicht.
„Hör zu, Rosalie. Ich mag dich, also zwing mich nicht dazu, dir wehzutun. Ich liebe Jason. Und natürlich mache ich mir Sorgen. Aber ich sitze nun mal nicht weinend am Küchentisch, wie du. Außerdem ist sowas bei uns normal."

Ana machte ihrer Flasche auf und ging raus. Aber nicht ohne vorher mir wütende Blicke zuzuwerfen.

„Normal?" Ich drehte mich nach hinten und sah zu Chester.
„Das ist was normales bei euch?" Chester zuckte mit den Schulter und vermied mein Blick.

Ich schnaubte und stand auf. Oh, Gott. Die sind ja wirklich in der Mafia. Oder zumindest in irgendeine illegale Sache. Anders kann ich es mir nicht erklären.

Ich ging im Wohnzimmer und setzte mich auf der Couch hin. Okay. Jetzt liegt es an mir, was ich mit der Information mache. Ich will nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Sie sind zwar witzig und humorvoll, doch es ändert nichts daran, dass sie kriminelle Sachen machen. Ich will weg. Ich sollte jetzt meine Füße in der Hand nehmen und abhauen. Doch irgendetwas hält mich fest. Ich kann mich kaum bewegen.

Kann dieses „etwas" Alec sein? Kann ein Mensch einen so wichtig in so kurzer Zeit werden?

Ich sah im Augenwinkel Lily wie sie mit ihrer Mutter telefonierte. Steckte Lily eigentlich mit in diesen Chaos? Ich meine, sie hat so gechillt reagiert und macht sich auch keine Sorgen. Als ob es normal wäre. Aber sie war doch diejenige, die sagte, ich solle mich fernhalten. Sie hatte doch die Russo's gehasst.

Ich war weiterhin so in Gedanken versunken, sodass ich es nicht realisiert habe, als die Tür geöffnet wurde. Erst als sie im Wohnzimmer waren, bemerkte ich sie.

„Oh, Gott sei Dank. Euch geht's gut", sagte ich erleichtert und stand auf.
Ich lief auf sie zu. Vielmehr auf Alec und umarmte ihn. Ich hörte sein raues Lachen und später wie seine Brust an mein Ohr vibrierte.
„Mir geht's gut, principessa."

Ich lies den Italiener los und schaute ihn an. Jason und Kyle verstreuten sich im Haus. Ich wollte schon anfangen zu sagen, was für Sorgen ich mir gemacht habe. Als ich dann aber sah, dass Alec McDonald's Tüten in der Hand hielt.

„Ihr wart bei McDonald's?", fragte ich leicht verärgert. „Ja", sagte Alec und grinste.
„Du Archlsoch", schrie ich ihn an. Sein Grinsen verflog.
„Ich saß also die letzten Stunden hier beunruhigt, habe mir Sorgen gemacht ob es euch gut geht. Mich gefragt, wo ihr steckt. Und ihr wart bei McDonald's?", fragte ich ihm aufgebracht.

„Also, willst du nichts?", am Ende kam wieder dieses bescheuerte Grinsen, dass mich jedes Mal weich werden lies.
„Gib her", sagte ich und nahm ihn eine Tüte aus der Hand.

„Geil, Essen", sagte Chester, der mit Kyle im Wohnzimmer kam. Chester nahm sich ebenfalls was. 

Am Ende saßen wir alle im Wohnzimmer um 6 Uhr und aßen Essen von McDonald's. Jeder, bis auf Jason und Alec. Sie haben schon gegessen und unterhielten sich in Alec's Büro. Eigentlich hatte auch Kyle gegessen, doch er wollte uns unterstützen und aß wieder.

Ich kann Kyle aber verstehen. Wenn ich auch die ganze Zeit so viel essen könnte und nicht zunehmen, dann würde ich auch nur am essen sein. Aber, vielleicht liegt es auch daran, dass er Sport treibt und somit nicht zunimmt. Aber nur so eine Vermutung.

„Okay, ich bin müde und gehe jetzt mal pennen. Wir sehen uns dann am Abend", sagte Chester und stand auf. Nico stand ebenfalls. Sie verabschiedeten sich von uns und verließen das Haus.

„Rose?", fragte mich Lily. Ich schaute sie an und zeigte mit den Kopf zur Küche. Wir beide standen auf und liefen zur Küche.

„Was ist los?", fragte ich. „Wir sollten nach Hause. Meine Mom ist gar nicht glücklich, dass wir hier sind. Sie erwartet uns zuhause."
„Du hast ihr gesagt, wo wir sind?" Sie schaute erst ängstlich, doch fing sich dann wieder. „Was? Nein." Also das klang nicht so glaubwürdig.
„Ich habe erzählt, wie wären bei Priscilla. Wir müssen jetzt aber los."

„Ich kann nicht", sagte ich und wollte wieder gehen. „Warum", fragte sie mich und hielt mich am Handgelenk zurück. „Ich muss noch mit Alec reden."

Sie lies mich los und wurde etwas unruhig. „Hör zu. Er scheint nicht in der Lage dazu zu sein, jetzt mit dir zu reden. Warum wartest du nicht ein bisschen?"
„Ich habe gewartet."
„Ihr kennt euch erst eine Woche. Glaubst du, er wird dir jetzt alles erzählen?"
Sie wurde etwas lauter.
„Stimmen die Gerüchte?", fragte ich ebenfalls lauter.

Sie vermied mein Blick und versuchte nicht auszurasten. „Lily?", fragte ich, nachdem sie immer noch nicht geantwortet hatte. „Wir gehen jetzt. Du wirst wann anders mit ihm reden."

Sie lief an mir vorbei. „Ich rede jetzt mit ihm."
Ich drehte mich um und sah Alec im Türrahmen.
„Sie hat Recht. Du solltest gehen. Wir reden wann anders." Ich lief wütend auf ihn zu.
„Dein Ernst? Du hattest es mir versprochen."
„Wir können auch wann anders reden. Ich kann jetzt nicht." Alec drehte sich um und wollte gehen.
Ich legte meine Hand auf sein Arm und hielt ihn auf. „Wo willst du hin?"
„Das war eine lange Nacht." Er riss sein Arm von mir und ging weg.

Ich lief auf die Haustür zu und sah dort Lily. Sie öffnete schon ihr Mund, doch schloss es wieder nachdem ich ihr: „Sag ja nichts", sagte. Wir beide traten durch die Tür und liefen zu ihr Auto.

Dieses Arschloch.

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