35. Kieran

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Ich fuhr mit dem Auto nach Frankreich. Hinter mir hörte ich Polizeisirenen, also drückte ich auf Gas und fuhr schneller.

Ich sah die Polizisten, die hinter dem Auto her rannten. Was wollen sie von mir. Auf einmal hatte ich keinen Tank mehr. Also bleib das Auto ungewollt stehen.

Der eine Polizist kam zu mir. Als er seine Kappe auszog, sah ich dass es Alec war. „Mademoiselle, Sie sind zu schnell gefahren."
Ich starrte ihn an. „Ich bin gar nicht gefahren. Ich habe ja keinen Führerschein." Er runzelte die Stirn.

„Angriff", schrie ich. Meine Hunde steuerten alle aus den Kofferraum. Es waren 10 Dobermänner. Alec rannte schreiend weg. Was ein Loser. Ich fing an zu lachen. Plötzlich war ich im Spanien am Meer und streichelte eine Ente.

„Rose, wach auf. Schnell." Irgendjemand rüttelte an mir. Verschlafen wachte ich auf. Ich schaute mich um. Was?
„Was ist passiert?", fragte ich müde und legte mein Arm über meine Augen.

„Schlaf nicht ein, Rose." Ich machte die Augen auf und schaute zu Alec. Er ist mittlerweile ganz angezogen.
„Die Gäste sind hier. Sie sollen dich nicht nackt sehen." Ich hob die Decke nun noch mehr an mich.

„Sie sind da?", fragte ich. Alec warf mir ein langes T-Shirt von sich und eine Leggins. Die Leggins ist allerdings für Mädchen. Wahrscheinlich hat er es von Ana. Sie und Jason übernachteten ja manchmal hier.

„Jap. Sie sind im Wohnzimmer. Es sind zwar nicht alle da. Aber ein paar."
Ich zog mir die Sachen an, die mit Alec gegeben hatte.
„Wie viel Uhr haben wir denn?"
Er schaute kurz auf sein Handy.
„17 Uhr." Ich schaute ihn geschockt an.

„17 Uhr? Wir haben bis 17 Uhr geschlafen?"
Er grinste. „Es war eine lange Nacht." Ich wusste, was er andeuten wollte. Vor allem zwinkerte er auch noch. Wir haben die Nacht nicht wirklich geschlafen. Wir haben viel mehr miteinander geschlafen.

Angezogen gingen wir nach unten. „Ah, ist Dornröschen auch mal wach?", fragte Lily. Sie stand vor der Couch mit einer Fernbedienung.
„Halt die Klappe."
Sie machte irgendwelche laute Musik an.
„Ja, man. Mach mal lauter", schrie Chester aus der Küche.

Es spielte Worth It von Fifth Harmony. „In der Tasche sind Klamotten für dich", sagte Lily und zeigte auf eine Tasche. „Danke."

Ich nahm die Tasche und lief nach oben. Dort war ein Kleid drinnen. War klar, dass sie mir ein Kleid gibt. Ich zog das weiße Kleid an. Ich kämmte noch mal meine Haare.

Ich sah wie etwas auf der Kommode leuchtete. Es muss mein Handy sein. Ich lief auf der Kommode zu und nahm es in der Hand. Erst nachdem ich die Nachricht las, merkte ich es war nicht mein Handy.

Unbekannt
Du überreichst uns besser noch heute das Geld, sonst wird jemand das gleiche Schicksal ergehen, wie den kleinen Kieran.

Ich legte sofort das Handy auf der Kommode. „Ich sollte das nicht lesen", murmelte ich.
„Da sind wir uns einig." Ich drehte mich um und sah Alec. Er lief auf mir zu und nahm das Handy in der Hand. Nachdem er die Nachricht gelesen hatte, seufzte er.

„Ich dachte erst es wäre meins." Er sagte nichts. Ich lief an ihm vorbei zum Spiegel. Ich kämmte meine Haare weiter. Ich wollte ihn zwar fragen, was sie meinten. Doch ich war schon zu neugierig in letzter Zeit.

„Die Nachricht kam von den Koslow's." Ich schaute ihn durch den Spiegel an. Er setze sich langsam auf's Bett und schaute gerade aus.

„Meine Tante hat vor langer Zeit ein Fehler gemacht. Sie hat jemanden zu viel Geld gegeben und jemanden anderen zu wenig. Und sie hatte die Drogen an jemand falschen verkauft. Sie wurde ausgetrickst."

Sie verkaufen Drogen. Okay, das ist eine Mafia. Hätte mir auch klar sein können. Das ist wahrscheinlich nichtmal das schlimmste was sie machen. Ich drehte mich zu ihm um und legte den Kam beiseite.

„Du musst wissen, meine Tante kann keine Kinder kriegen. Doch sie wollte immer welche haben. Was das Gegenteil von meiner Mutter ist. Sie wollte nie Kinder. Meine Tante ist der Grund warum ich überhaupt noch lebe. Und mein Vater. Sie haben meine Mutter überzeugt mich zu gebären und nicht abzutreiben. Meine Tante hat mich auch quasi großgezogen."

Ich lief langsam auf ihn zu und setzte mich neben ihm.

„Meine Tante hat ein Junge adoptiert. Sein Name war Kieran. Das ist der Junge auf mein Hintergrundsbild. Sie hat ihn geliebt. Wir alle hatten es getan." Er schaute mich mit einen leeren Blick an.

„Die Koslows haben meine Tante bedroht. Und sie haben nicht geblufft."
Ich verstand nun alles. Und ich konnte es nicht glauben.
„Sie haben ihn umgebracht", flüsterte ich. Alec nickte schwach. „Er war 7, Rose. Er war erst ein Kind." Ich konnte es nicht fassen. Wie kann man einen Kind umbringen? Das sehe ich nicht ein.

„Wir mögen zwar auch eine Mafia sein. Und ich gebe zu, an meinen Händen klebt auch Blut. Aber wir töten keine Kinder. Keine Unschuldigen", versuchte er mich zu überzeugen.
„Das glaube ich dir."

Langsam stand Alec auf. „Was willst du tun?"
Er bleib an der Tür stehen und drehte sich zu mir um. „Es ist Silvester. Wir sollten uns auf das neue Jahr freuen. Und nicht in Vergangenheit schweben. Der Tod von Kieran ist mittlerweile über zwei Jahre her."
Ich stand ebenfalls auf und lief auf ihn zu.

„Und was ist mit der Nachricht. Du hast gesagt sie bluffen nicht." Er strich mir eine Strähne nach hinters Ohr. „Darüber kümmern wir uns morgen. Ich werde einen Meeting eintreffen. Und das Ganze einen Ende setzten."

„Also, feiern wir jetzt ganz normal weiter?"
Er nickte.
„Wir feiern ganz normal weiter."

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