15. Ein nicht fröhliches Treffen

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„Was ist denn das? Blau und Orange passen nicht zusammen. Das ist total bescheuert."

Okay, ganz ruhig. Ich muss einfach nur an Pizza denken und dann geht es mir besser.

Ich stellte die orangene Fliege wieder zurück in Regal. Ich dachte schon mit Lily ist es anstrengend zu shoppen. Doch mit ihren 11jährigen Bruder Carlos ist es eine Qual.

„Was ziehst du eigentlich an?", fragte er, während er sich ein paar Krawatten anschaute. „Keine Ahnung, Jeans."
Carlos drehte sich sofort geschockt zu mir um. Er sieht so aus, als hätte man ihm gesagt, dass es keine Chicken Nuggets mehr gibt.
„Jeans? Wenn Lily das gehört hätte, würdest du unter Boden liegen."

Plötzlich lief er von mir weg. „Carlos, wohin gehst du?" Er dreht sich wieder zu mir. „Du brauchst ein Kleid. Das ist eine Gala, Rose. Keine Nerd-Veranstaltung."
Danke.

„Carlos. Wir sind hier um dir etwas auszusuchen. Nicht mir. Ich werde schon was passendes finden." Ich hielt ihm auf und wir gingen zu einen Schuhladen.
„Du hast Recht. Ich überlasse dich Lily. Sie kennt sich da besser aus. Hoffentlich macht sie etwas auch mit deinen Haaren. Es sieht aus wie ein Vogelnest."

Ich lief mit meine Hand durch die Haare, während ich für ihn die Tür aufhielt.
„Was ist mit meinen Haaren?", fragte ich.
„Wollen wir wirklich da anfangen?", fragte Carlos und schaute sich ein paar Schuhe an.

Ich hasse Kinder. Meine Haare sehen perfekt aus. Ich schaute in ein Spiegel, und sah, dass sie schon etwas in alle Richtungen standen. Ich richtete sie also.

Als ich mir eine bekannte Stimme hörte, stoppte ich in meiner Bewegung. Durch den Spiegel sah ich die Person.
Dustin.

„Scheiße", flüsterte ich. Ich drehte mich nach Carlos um. Wo war er? Wir müssen hier raus.
Ich hasse Dustin. Das ist kein Geheimnis.

Nach der Halloween Party, das ungefähr 3 Tage her war, kam Dustin gleich darauf, dass dieser „Leo" Alec war. Nur hatte er keine Beweise. Schließlich hatten sie Kostüme an und man konnte sie nicht erkennen.

Er weiß, dass ich mit denen abhing. Also hatte er die ganze Zeit versucht mich zum Reden zu bringen. Ich hatte zwar in den letzten 3 Tagen, nicht mehr mit ihnen geredet. Was auch daran lag, dass ich sie nicht mehr gesehen habe. Aber dennoch sagte ich nicht wer die Personen waren. Ich erzählte, ich hätte sie am Abend kennengelernt und das war's.

„Carlos", sagte ich, als ich ihm sah.
„Denkst du 567$ ist zu teuer oder günstig für unsere Vermögen."
„Ich denke, wir sollen in ein anderen Laden gehen", sagte ich hektisch und wollte gehen, doch da machte Carlos anscheinend nicht mit.

„Warum sollten wir gehen?"
„Ja, warum solltet ihr gehen?", hörte ich hinter mir. Ich schloss kurz die Augen. Bitte lass ihn verschwinden.

Ich drehte mich zu ihm um. „Dustin", sagte ich gequält. Er hatte ein Grinsen auf sein Gesicht. Dann schaute er zu Carlos. „Hallo, Kleiner."

Carlos wusste in letzter Zeit nicht, wie er reagiert sollte, wenn Dustin da ist. Das ist seitdem er das Gespräch von Lily und mir gelauscht hatte.

„Hallo", sagte er stumpf. „Vielleicht sollten wir gehen", sagte Carlos und stellte die Schuhe wieder im Regal. Wir wollten gehen, doch Dustin hielt uns zurück. Er legte einer Hand an meiner Schulter, die ich ekelanregend anschaute.

„Nicht doch. Carlos, da hinten gibt es ein paar schöne Schuhe, die zu dir passen würde. Geh doch mal schauen. Währenddessen unterhalte ich mich mit deiner Schwester." Er schaute wieder zu mir und hatte wieder dieses ekelhafte Grinsen, was ich am liebsten raus prügeln würde.

Carlos schaute mich an. Ich nickte ihm kurz zu, und dann ging er. „Sie werden so schnell groß, was?" Ich schüttelte seine Hand ab.

Dustins Blick ging dann wieder zu meinem. „Früher mochte er mich so, doch jetzt. Ich frage mich, was ihm wohl erzählt wurde."
„Vielleicht die Wahrheit. Dass du ein hässliches Bastard bist."
Dustin legte seine Hand an der Brust.

„Autsch. Achte besser auf deine Sprache, Weib", sagte er verärgert und nahm mein Arm.
Doch lies dann los, als sich ein paar Leute umdrehten. „Achte du besser, wie du mit mir redest."

„Was dann? Kommt Alec und haut mir einer runter? Apropos Alec wo steckt er eigentlich? Habe ihm seit langen nicht mehr gesehen. Musste sich nach der Party anscheinend verpissen."

„Er war nicht dort. Du hast ihn ja nicht eingeladen, schon vergessen?" Er wollte mich schon wieder am Arm packen, doch hielt sich zurück. „Wir wissen beide, dass er dort war. Die anderen mögen deine harmlose Geschichte glauben, ich tu es aber nicht."
„Schade, dass du Leo nicht glaubst."

Nun packte er mein Handgelenk und zog mich näher zu sich.
„Halt deine verdammte Fresse. Lüg mich nicht an, Rosalie. Sonst geht das nicht gut für dich aus."
Er schaute mich bedrohlich an, doch ich hatte keine Angst.

Ich lies mich von ihm los und drehte mich zu Carlos, der zwar etwas weiter hinten stand, doch zu uns schaute. „Carlos. Komm, wir gehen."

Carlos kam zu mir und wir verließen sofort den Laden. Dustin hielt uns dieses Mal nicht an.

„Soll ich fragen?"
„Nein!"

Den restlichen Nachmittag kam uns nichts dazwischen. Wir hatten endlich etwas für Carlos gefunden und wir gingen raus aus den Mall. An dem Auto angekommen verstauten wir alles im Kofferraum.

„Ich gehe den Parkschein bezahlen. Setz du dich schon im Auto."
Carlos gehorch mir.

Beim Parkautomat blieb ich stehen. Ich warf die Münzen ein, als ich plötzlich eine Hand auf mein Mund spürte.
Ich versuchte mich zu wehren, doch es half nichts. Diese Person zog mich in einer Gasse und drückte mich an der Wand.

Als die Person mich umdrehte, erkannte ich Dustin.
„Du Bastard", schimpfte ich gleich nachdem er mich losließ. Ich wollte gehen, doch er legte seinen Unterarm an meiner Kehle und hielt mich dort fest.

„Du gehst nirgendwo hin. Du wirst hier bleiben und wir werden eine nette Unterhaltung führen", sagte er ganz nah an meinem Ohr. „Lass mich los, du Wichser", sagte ich stattdessen.

Das brachte aber nichts, denn er drückte fester zu.
„Sag die Wahrheit, verdammt noch mal. Waren das Alec und seine Gang", schrie er mich an.
Ich sagte nichts, sondern versuchte mich aus seinen Griff zu befreien.

„Jetzt sag die Wahrheit", schrie er lauter.
„Du willst über Wahrheit reden? Was hast du Lily angetan, hm? Warum kann sie sich nicht von dir trennen?", schrie ich ebenfalls.

Das war wohl ein Fehler, denn er drückte jetzt so hart zu, dass ich kaum Luft bekam. Ich versuchte vergebens Luft zu bekommen.
„Ist er es wirklich so viel Wert, dass du für ihn sterben musst?", fragte er.

„Dustin", wisperte ich, denn reden konnte ich nicht mehr. Mir wurde schon fast schwarz vor den Augen.

„Lass sie los, du Bastard."

Als Dustin sich umdrehen wollte, bekam er einen Stein am Kopf und fiel bewusstlos um.

Als er mich losließ, fiel ich auch fast um, dich Lily hielt mich fest. „Ich hab dich", flüsterte sie.

Ich fing an zu husten und sah Carlos, der neben Lily stand.
„Lily?", fragte ich, da ich langsam nichts mehr verstand.
Vor meinen Augen drehte sich alles.

„Alles ist jetzt gut. Ich hab dich."

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