Langsam machte ich die Augen auf. Ich war auf einem Bett. Ich wollte aufstehen, doch meine Hände waren gefesselt. Ich schaute mich genauer um.
Warte. Das Zimmer kannte ich doch. Hier wurde von mir fast einen Experiment gemacht. Ich war in Violettas Zimmer. Ich versuchte von den Fesseln loszukommen. Schlechte Erinnerungen kam in meinen Kopf.
„Du bist ja auch mal wach." Ich drehte meinen Kopf zur Tür und sah dort Violetta stehen. Sie kam rein und machte die Tür zu. Glaubt mir, wenn Blickte töten könnten, wäre sie jetzt tot.
„Ah, Rose. Schau mich nicht so an. Glaub mir, ich tue dir nichts an."
„Nenne mich nicht so", fauchte ich sie an. Sie kam zu mir und legte ihre Hand auf mein Kopf. Ich entfernte meinen Kopf von ihrer Hand.„Warum tust du das?", fragte ich. Sie seufzte und entfernte sich von mir. „Ich habe meine Gründe."
„Sie werden mich finden. Sie werden mich befreien." Sie lachte leise auf. „Das glaube ich. Aber mal sehen, ob du dann noch überhaupt zu ihnen willst."„Was soll das heißen?"
Sie schüttelte leicht den Kopf und drehte sich zu mir um. Sie setzte sich auf ein Stuhl vor dem Bett. In der Hand hielt sie ein Messer hin. „Warum bist du mit ihnen? Sie sind eine Mafia. Sie sind böse und kriminell."
„Ah und du nicht? Oder deine bescheuerte Familie."Das Messer von ihrer Hand flog schnell in meiner Richtung. Neben meinen Kopf blieb es in der Wand steckten. Ich schnappte nach Luft.
„Rede nicht so über meine Familie."Sie stand wütend auf und kam auf mich zu. Sie legte ihre Hand um meinen Hals. Ich versuchte Luft zu bekommen. „Aber was weißt du schon über Familie?" Sie ließ mich los.
„Du hast Recht", sagte ich. Sie schaute mich verwundert an. „Ich weiß nichts von Familie. Ich habe keine Familie." Sie lächelte falsch auf.
„Armes Ding. Muss sich aber gut anfühlen wieder bei der Familie zu sein." Ich runzelte die Stirn. Familie? Wieder? Was meint sie?
Sie sah mein verwirrtes Gesicht und fing an breit zu grinsen. „Du weißt es nicht?", fragte sie. „Ich weiß was nicht?" Am liebsten würde ich dieses dämliche Grinsen, der nur aus roten Lippenstift besteht rausprügeln. Sie fing an zu lachen. „Sie haben es dir echt nicht gesagt."
Ich verstand nicht was sie sagen wollte. Konnte sie nicht Klartext reden?
„Paul, du kennst ihn wahrscheinlich. Er ist dein Vater, Rosalie. Paul Montgomery ist dein Vater." Sie setzte sich wieder auf den Stuhl. Das kann nicht sein. Er ist nicht mein Vater, nur weil wir den gleichen Nachname haben.
„Du lügst", ich schüttelte mit den Kopf, doch sie grinste weiter. „Er hat gesagt, er hat keine Kinder."
„Er hat gelogen. Kein Mensch erzählt einfach irgendjemand, dass sie mal Kinder hatten, sie aber weggegeben haben."Ich schüttelte weiterhin den Kopf. „Das kann nicht sein", murmelte ich. Wussten die Smith's davon? Wusste Alec davon?
„Ich habe recherchiert. Paul hat vor 15 Jahren ein zwei Jähriges Mädchen ins Heim in Jacksonville, seine Heimatstadt, gebracht. Dieses Mädchen warst du Rosalie."
In meinen Augen versammelten sich Tränen, die ich versuche zurückzudrängen. Sagt sie die Wahrheit? Sie hat mich ja schonmal angelogen.„Ich habe mich schon gewundert, warum die Smith's plötzlich einen Mädchen aufgenommen haben. Das haben sie noch nie getan. Das ist nicht ihr Stil. Doch jetzt ergibt alles ein Sinn." Sie stand langsam wieder auf. Ich schloss meine Augen und versuchte die Tränen zurückzuhalten.
„Sie wussten von Anfang wer du bist." Ich öffnete die Augen und starrte sie hasserfüllt an. „Halt die Klappe", sagte ich mit fester, aber ruhige Stimme. „Lily wusste es", führte sie weiter fort und kam langsam auf mich zu. „Halt die Klappe", sagte ich nun lauter.
„Alec wusste es." „Halt die Klappe", schrie ich sie an und wäre ich nicht gefesselt, würde ich auf sie springen. Sie schmunzelte.
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Dangerous Games
Roman pour Adolescents„Er mag dich, Rose. Alec mag dich. Und das nicht nur als eine Freundin. Und du magst ihn auch." Ich antwortete nicht. Denn es stimmte. Ich mochte Alec. Mehr als ich sollte. Ich hatte es für unmöglich gehalten, dass ich jemanden so sehr lieben kann...