„Wann hast du eigentlich vor deinen Führerschein zu machen?", fragte mich Lily am Telefon. „Wenn ich Geld habe", antwortete ich genervt. Ich spüre durch das Handy, dass sie ihre Augen verdrehte.
„Ich bin angekommen. Ich rufe später an." Nachdem ich auflegte, drückte ich auf die Klingel. Naja, ich hatte es vor. Bevor ich überhaupt drücken konnte, wurde die Tür aufgemacht.
„Was machst du hier?", fragte Alec. „Ich wollte dich besuchen. Wohin gehst du?"
Er kratzte sich am Hinterkopf und trat raus.
„Ich hole mein Bruder. Aus der Entzugsklinik."„Ich komme mit." Ich machte mich schon bereit mit ihm zu gehen, doch er hielt mich am Handgelenk fest.
„Du wartest hier." „Ich will ihn kennenlernen."
„Du lernst ihn hier kennen." Ich seufzte.„Wir sehen uns später." Er küsste meine Wange und ging. Gestern haben Paul und ich ihn vom Club abgeholt. Ich wollte hier bleiben, doch Alec bestand darauf, mich nach Hause zu fahren.
Ich ging ins Haus rein. „Oh, hallo Rose." Ich sah Steel. „Hallo, Steel", sagte ich glücklich und lief in der Küche. Dort sah ich Elisa und Paul. Die beide lachten über etwas.
„Was ist so witzig?", fragte ich. Sie schauten mich beide an. „Ah, Paul hat gerade etwas witziges erzählt", sie lachte danach immer noch. Irgendwie süß, die zwei.
„Wir fahren jetzt ins Wohnheim. Oh, hallo Rosalie." Ich sah Nico und Ana an der Tür. „Hi." Ana nickte mir zu und lächelte schwach. „Was macht ihr hier?", fragte ich.
„Du hast Alec dazu gebracht mal eine Nacht zuhause zu verbringen. Da sind wir gekommen", sagte Ana. „Aber nun, müssen wir wieder los. War schön dich zu sehen."Das war schon etwas komisch. Normalerweise sind sie immer laut und lachen über jede Sache, auch wenn's nicht witzig ist. Doch ich verstehe, jetzt ist es etwas schwierig zu lachen. Auch wenn es ein Monat her ist.
„Ich geh nach oben", sagte ich. Elisa und Paul nickten. In Alec's Zimmer nahm ich mir einen Pullover von ihm. Der größte von allen. Er ging mir fast bis zur Knie. Also zog ich die Hose aus.
Ich legte mich auf Alec's Bett und roch seinen Duft ein. Er riecht so gut. Ich höre mich an wie ein Creepy Stalker.
Die Zeit bis Alec zurückkam verbrachte ich damit, Instagram zu schauen. Und YouTube Videos. Ich habe mir Interviews von Stars angeschaut. Ich schaute nach draußen. Es wird dunkel.
„Klar. Bediene dich ruhig." Ich schaute zur Tür. Alec sah zu mir und dann zum Schrank. Gegen Ende hin meine Klamotten die auf den Stuhl lagen.
„Du bist wieder da", sagte ich. „Was hat mich verraten?", fragte er grinsend und sarkastisch. Er kam auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
„Das ist also das Mädchen, das dir den Kopf verdreht. Rosalie Montgomery?" Als ich zur Tür sah, sah ich einen fremden Junge mit vielen Ähnlichkeiten mit Alec.
Ich stand auf und lief auf ihn zu. „Mein Bruder hat mir viel von dir erzählt. Ich bin Matteo."
Matteo und ich schüttelten die Hand. Er sah Alec sehr ähnlich. Beide haben braune Haare. Matteo hat grünblaue Augen. Glaub ich. Ich verstehe die Farbe nicht ganz. Sie waren beide gut gebaut. Ich glaube Matteo ist bisschen größer. Oder sie sind gleich groß. Sie müssen sich mal nebeneinander stellen.
„Ich hoffe nur gute Sachen", sagte ich und schaute kurz nach hinten.
„Oh, glaub mir. Er hat von dir geschwärmt. Wie ein 12jähriges Mädchen über ihren Schwarm schwärmt", sagte Matteo und lachte.Alec warf ein Kissen nach ihm. Matteo fing es. „Chiudi la bocca", sagte Alec und warf sich nach hinten auf dem Bett. Matteo lachte.
„So schön die junge Liebe." Matteo trat ins Zimmer und ging auf den Balkon zu. Er ging darauf. Alec und ich folgten ihn. Dort waren zwei Stühle. Erst stand Matteo am Geländer, doch dann setzte er sich hin.
„Man, ich habe das alles hier vermisst."Ich schaute zu den freien Stuhl. Alec setzte sich drauf und zog mich am Handgelenk zu ihm. So saß ich auf seinen Schoß.
„Warum warst du in der Entzugsklinik?", kam mir es plötzlich raus. Man, warum frage ich das. Ich hörte Alec leise auflachen. Seine Brust hinter mir vibrierte.
„Und ich dachte schon, du wurdest ausgetauscht, da du nichts gefragt hast." Ich schaute ihn mit einen bösen Blick zu, doch er streckte die Zunge raus.
Matteo fing ebenfalls an zu lachen. Ich schaute ihn wieder an. „Ähm. Heroin." Ich nickte.
„Wo ist Dad?", fragte Matteo Alec.
„Jacksonville."
Matteo nickte.
„Dad ist im Jacksonville und Paul ist hier?"
„Warum sollte Paul in Jacksonville sein?", fragte ich. „Er ist von dort." „Ah."Ich war auch im Jacksonville. Ich war dort im
Heim. Eine Familie hatte mich aufgenommen. Doch als die Frau schwanger wurde, schickten sie mich zurück.„Meine Mutter hatte mir einen Brief geschrieben." Alec und ich schauten beide zur Matteo. „Euer Mutter?", fragte ich. „Nein. Seine", beantwortete Alec meine Frage.
Warte, die haben verschieden Mütter. Heißt, sie sind nur Halbbrüder.„Georgina? Ist sie nicht in Gefängnis wegen illegaler Waffenbesitz oder sowas? Und wegen Drogen?" Matteo nickte. „Was stand in den Brief?" Matteo zuckte mit den Schulter.
„Keine Ahnung. War auf Polnisch." Ich schaute Matteo verwirrt an. „Polnisch?" Er nickte. „Ihre Zellengenossen ist glaub ich aus Polen. Da haben sie sich wohl ein Scherz erlaubt." Ich schüttelte ungläubig den Kopf.
„Vielleicht war es ihre 2. Persönlichkeit", sagte Alec. Matteo murmelte irgendetwas, doch ich verstand es nicht. „2. Persönlichkeit?", fragte ich. Matteo nickte. „Meine Mutter hat zwei Persönlichkeiten."
„Meine Mutter ist eine Hure."
Ich drehte meinen Kopf zu Alec. „Sag sowas doch nicht." Er schüttelte leicht den Kopf. „Oh, nein. Das stimmt. Sie ist eine. Sie ist eine Prostituierte."
„Das erklärt, warum sie keine Kinder will." Alec nickte. „Euer Vater hat also eine Kriminelle, mit zwei Persönlichkeiten, und eine Prostituierte, die keine Kinder will, geschwängert?"
Die zwei nickten.„Unser Vater steckt seinen Schwanz überall rein", sagte Matteo grinsend. Ich verzog angewidert das Gesicht.
„Ewww. Sag das nicht. Jetzt habe ich komische Bilder von unseren Vater in meinen Kopf."
Matteo lachte.„Ich geh dann mal in mein Zimmer. Habe ich ganz vermisst", sagte Matteo und stand auf.
Ich tat es ebenfalls. Ah, zu schnell. Jetzt ist mir schwarz vor den Augen. Ich blieb angewurzelt stehen und hielt meine Hände in der Höhe. „Alles okay?", fragte Alec.
Nach ein paar Sekunden war es vorbei.Ich stellte mich wieder gerade hin und Alec stand ebenfalls auf. „Jap."
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Dangerous Games
Teen Fiction„Er mag dich, Rose. Alec mag dich. Und das nicht nur als eine Freundin. Und du magst ihn auch." Ich antwortete nicht. Denn es stimmte. Ich mochte Alec. Mehr als ich sollte. Ich hatte es für unmöglich gehalten, dass ich jemanden so sehr lieben kann...