29. Übernachtung

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„Das hast du ihm ernsthaft gesagt?", fragte Violetta lachend, während wir in ihren Auto einstiegen.
„Ich fand es war passend."
Beide angeschnallt, fuhr sie los.

„Tja, babe. Er muss sehen, dass du nicht so leicht zu knacken bist."
Ich musste grinsen.
„Was soll das jetzt heißen?"
„Na, so leicht bekommt dich der nicht ins Bett."
Ich musste leicht in mich hinein grinsen, als ich sah wie sie versuchte auf die Straße zu schauen. Sie war klein, und der Stuhl war sehr nah ans Lenkrad gezogen.

„Naja. Wir haben uns schonmal geküsst", erzählte ich nebenbei und schaute wieder nach vorne.
„Wassss? Und das erzählst du mir erst jetzt?"
„Pass auf die Straße", ermahnte ich sie lachend.

„Ich kann's nicht glauben. Wann war das? Wie war er?"
Ich musste leicht grinsen.
„Es war Anfang Dezember. Schon etwas her. Und es war wunderschön", schwärmte ich.
„Das glaube ich dir. Man erkennt schon an deinen Gesicht wie gut es war."
Ich musste leicht lachen.

Der Rest der Fahrt verbrachten wir damit Musik zu hören und zu singen. Wir hörten Call Me Maybe und sangen lauthals mit. 
Vor ihren Haus hielten wir an.

Wir sahen ihren Bruder draußen. Er hatte einen Schlauch und goß die Pflanzen. Er hatte nur eine Sommerhose an, aber kein T-Shirt. Und man sah sein Sixpack. Er hatte dunkelblondes Haar, das er in einen kurzen Zopf zusammen gebunden hatte. Ich muss schon zugeben, er war schon heiß.

„Maven, wir haben Besuch", schrie Violetta ihn an. Doch er hörte nicht ganz, da die Box laut aufgedreht war, aus der Musik rauskam.
„Maven! Maven!"

Als er immer noch nicht reagiert hatte, drückte Violetta auf Stopp.
„Bist du bescheuert?", fragte Maven aufgebraucht und drehte sich um. Er sah erst wütend, doch als er mich entdeckte, besänftigte sich sein Blick. Ein Grinsen huschte auf seinem Gesicht.

„Violetta, Rosalie. Was macht ihr denn hier?"
Violetta schaute kurz zwischen uns hin und her.
„Vergiss es. Mach dich ja nicht an meine Freundin ran."
„Das hatte ich gar nicht vor", sagte er immer noch grinsend und leckte sich über die Lippen.
Okay, vielleicht doch nicht so heiß.

Plötzlich zielte er mit den Schlauch in meine Richtung und spritzte mich ab. Das ganze Wasser kam auf meinen lockeren, weißen Pulli. Warum musste ich heute etwas weißes anhaben.
„Hör auf, du Perversling", schrie Violetta und stellte einen Eimer voll mit Wasser über seinen Kopf.

Maven packte den Schlauch weg und hob sich den Eimer über Kopf. Er sah nicht mehr so glücklich aus. Violetta kam auf mich zu.
„Komm. Ich gebe dir was von mir."
Maven schaute noch zu meinen jetzt durchsichtigen Pulli. Man sah meinen schwarzen BH. Er leckte sich wieder über die Lippen und zwinkerte mir zu, als Vilu und ich ins Haus verschwanden. Ekelhaft, der Typ.

„Sorry. Er muss bei der Geburt auf den Kopf gefallen sein", entschuldigte sich Violetta.
„Alles gut."
In ihren Zimmer gab sie mir einen T-Shirt von ihr. Ich schaute mich im Zimmer um. Ich war schon einmal hier. Doch ich war nur höchstens 2 Minuten hier drin.

„Lust Filme zu schauen?"
Ich nickte. Sie nahm eine Fernbedienung und machte den Fernseher an. Wir schauten Taken. Alle drei Teile. Die Filme waren richtig gut.
Doch Vilu hatte nur irgendwelches Süß Zeugs in ihren Zimmer, und ich mag eher so salziges Zeug.

„Hast du Chips oder so?"
Sie nickte.
„In der Küche müsste noch was sein. Wenn nicht, geh im Keller. Dort unten die zweite Tür rechts."
Ich stand auf und machte mich auf den Weg.
Da in der Küche nichts war, ging ich dann doch in den Keller.

Unten angekommen nahm ich, dank meine Links-Rechts-Schwäche, die zweite Tür links. Ich wollte gleich wieder rausgehen, doch was da drin war hinderte mich daran.

Der Raum war voller Waffen und spitze Sachen. Messer in verschiede Größen, eine Menge von Gewehren. Das alles faszinierte mich. Und mich wunderte es warum die Familie Vargas sowas besaß. Ich ging in den Zimmer hinein. Ich ging auf einen Tisch zu. Dort waren Kameras und eine Akte. Und Pistolen.

Ich hörte Schritte hinter mir.
„Violetta?", fragte ich leise in der Hoffnung sie sei es.
„Falsch. Versuch es nochmal", sagte die männliche Stimme.
„Maven", murmelte ich und drehte mich um.

Er war mittlerweile auch oben angezogen. Mit einen Handtuch trocknete er seine Hände ab. Diesen warf er dann beiseite. Er hatte immer noch ein Grinsen, aber kein perversen.

„Was machst du hier?", fragte er als er mir näher kam.
„Ich habe nach Chips gesucht", flüsterte ich.
„Siehst du hier irgendwo Chips?"
Ich schüttelte den Kopf.

„Woher habt ihr all diese Sachen?"
Er schüttelte leicht den Kopf und entfernte sich von mir. Er ging auf den Messern zu.
„Das hier ist Amerika. Die Sachen kriegt man überall her."
Er nahm eines des Messer.

Er drehte sich wieder zu mir um.
„Wofür braucht ihr diese Sachen?"
„In einer Stadt wie Coldcoast", er warf der Messer nach mir. Das Messer verfehlte mich knapp und ging in der Wand hinter mir. Ich schnappte nach Luft, da die Luft hier irgendwie sehr gering wird.
„Muss man wissen, wie man sich verteidigen kann", sagte er und kam langsam auf mich zu.

Vor mir angekommen holte er das Messer aus der Wand und stellte es auf den Tisch.
„Du hättest mich fast getroffen."
Er nickte.
„Ich weiß. Das war Absicht."
Er stellte sein Hände auf meine Hüfte.
„Ich verfehle nie meinen Ziel."

Plötzlich senkte er seine Lippen. Diese berührten meinen Hals. Ich war wie in einer Schockstarre. Ich konnte mich nicht bewegen.
„Küss mich", flüsterte er an meinem Ohr.

„Kein Interesse." Wieder zurück in meinen Körper, schubste ich ihn zur Seite und ging auf die Tür zu.

„Aber bei Alec schon, oder was?"
Ich stoppte in meine Bewegungen und drehte mich um.
„Was weißt du schon?"
„Er ist nicht liebenswürdig. Er wird dich niemals lieben können. Und man kann auch einen Monster wie er nicht lieben."
„Du weißt gar nichts. Du kennst ihn nicht."
„Ich weiß das ein Mädchen, wie du, nicht mit so einen hässlichen Verbrecher abhängen sollte. Der Typ ist strohdumm und ein Hurensohn. Du hast was besseres verdient, Rose."
Er kam mir näher und wollte mich anfassen, doch ich wich zurück.

„Du kennst mich gar nichts. Wir haben uns bisher nur zwei mal gesehen oder so."
„Glaub mir, ich kenne dich besser als du es glaubst."
Was labbert er da? Was für ein Psychopath ist er?
Er wollte mich wieder anfassen.

„Fass mich nicht an", schrie ich.
„Warum darf er dich anfassen und ich nicht?", schrie er und wich zurück. Er ging langsam auf den Tisch zu, während ich aus der Tür hinaustrat.
„Weil er kein kranker Psycho ist. Und er ist wohl liebensfähig. Ich frage mich ob du es bist", schrie ich zurück.

Er wurde wütend und hob das Messer von den Tisch.
„Ich bin viel mehr liebensfähig, als dieser Monster es eh sein kann", schrie er und warf das Messer auf mich zu.

Ich knallte schnell die Tür zu. Ich schaute mit große Augen vor mir. Hätte ich die Tür nicht zugemacht, hätte das Messer mein Gesicht getroffen. Er hätte mich fast getroffen.

„Rosalie? Kommst du? Wir wollten doch den Film schauen. Und du musst mir mehr über Alec erzählen", hörte ich Violetta Stimme. Am Ende hin hörte ich noch ein leicht verrücktes Lachen.

Ich drehte mich langsam zur Treppe. Auf meiner Stirn bildeten sich Schweißflecken. Das Haus ist voller Verrückten.
Eins ist sicher. Ich kann hier heute Nacht nicht schlafen.

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