Menschen können einen manchmal so abfucken. Vor allem, wenn man in der Stadt unterwegs ist, und die so hart langsam laufen. Da könnte ich morden.
„Entschuldigung", sagte ich zum gefühlt 100ten mal und drängte mich an der Frau vorbei.
Ich hatte gleich eine Verabredung. Okay. Eigentlich war sie schon vor 10 Minuten. Doch an einen Freitagabend kommt man nicht schnell voran.
Das wäre für heute schon meine 2. Verabredung.
Früher hatte ich nicht mal eine im Monat, und jetzt?Die erste Verabredung hatte aber nicht wirklich stattgefunden. Violetta und ich wollten uns in unseren Stammkaffee treffen. Doch sie war nicht aufgetaucht. Ich verstehe dieses Mädchen nicht mehr. Langsam habe ich das Gefühl, sie trifft sich nur mit mir, damit ich ihr Informationen gebe. Informationen über Alec.
Ich müsste mich mit Lily und Ana vor 10 Minuten vor dem Mall treffen. Morgen ist ja dieses Wohltätigkeitsball, und ich habe noch kein Kleid. Lily ist sofort ausgerastet, als sie es erfahren hat. Sie hat sofort ihre Stylistin angerufen. Da ich eigentlich ein Treffen mit Ana hätte, würde sie jetzt mitkommen. Außerdem verstehen sich die zwei voll gut.
Ich schaute nochmals auf die Uhr und beeilte. Dass es jetzt auch noch nieselte und es sehr windig war, half es mir auch nicht.
Als ich den Mall schon sah, beeilte ich mich kurz noch. Angekommen schüttelte ich ein bisschen. Wärme. Obwohl so kalt, war es jetzt draußen nicht. Schließlich sind wir im Florida. Aber manchmal sind auch hier ab und zu mal kalte Tage. Selten, aber es gab die.
„Du bist zu spät." Ich drehte mich und sah woher die Stimme kam. Lily kam mit Ana auf mich zu. Lily war mal wieder elegant und schick gekleidet, dass man sofort merkte, dass sie aus reichen Haus kam.
Wenn man sie so zusammen sah, sah man auch wie verschieden sie sind.
Lily mit ihren blonden, welligen Haaren und den eleganten Kleider. Ihre Frisur stand ihr perfekt und sie trug überall Schmuck. Und High Heels.
Ana mit ihren langen, braunen und glatten Haaren. Sie hatte eine Adidashose, weißen Top mit eine schwarze Jacke. Auf ihrem Kopf trug sie eine Kappe. Und statt Schmuck, war ihr Körper mit ein paar Tattoos geschmückt.„Wenigstens bin ich gekommen." Ich sah an ihren Gesichtsausdruck an, dass sie wusste, dass ich hiermit auch Violetta meine.
„Wir können dir jetzt ja dann ein Kleid aussuchen", sagte Ana.
Lily war wieder glücklich und lief vor uns in einen Laden.
„Jessica", schrie sie, als wir reingingen.Eine Frau, ungefähr Mitte 30, kam zu uns.
„Lily", sagte sie glücklich und gab Lily einen Wangenkuss auf beide Wangen.„Rosalie, das ist Jessica, meine Stylistin. Jessica, das ist ein Notfall. Morgen ist die Gala und Rosalie hat noch kein Kleid."
Ich schaute zu Jessica, die mich geschockt ansah. „Das ist nicht wahr?", sagte sie immer noch im Schockstarre.
Und so verbrachten wir den Abend indem wir das perfekte Kleid aussuchten.
„Warum nehmen wir keins von Lily. Die hat doch gefühlt 100 in ihrem Kleiderschrank", sagte Ana, die auf den Sessel saß und auf den Handy starrte.So wollten wir eigentlich den Abend nicht verbringen. Wir wollten zu einer Kirmes gehen. Sie hatte sogar gescherzt, dass sie mir das Schießen beibringen würde. Naja, ich hoffe es war ein Scherz.
„Das können wir nicht", argumentierte Lily, „sie muss etwas neues tragen und nichts benutztes."
Nun schaute sie doch hoch zu Lily. „Du hast wirklich jedes Kleid davon benutzt?"
„Hast du mich einmal in was anderes außer Kleid und Rock gesehen? Ich trage nur Hosen beim Sport."Ana stimmte stumm zu und widmete sich wieder ihr Handy. Ich schaute zu Lily und Jessica, die immer noch nach Kleider suchten.
„Es ist unmöglich", sagte Jessica und setzte sich hin.
„Sag sowas nicht", sagte ihr Lily streng.
„Das hast du auch zu Carlos gesagt und dennoch haben wir für ihn ein perfektes Golfoutfit gefunden."Ich schaute mich weiterhin im Laden um. Um genau zu sein, um mir wieder das Kleid anzuschauen, was mir gefiel. Nur hatte ich nichts gesagt, da es sehr viel kostet. Ich weiß, dass die Smith's für mich bezahlen und sie sich das bestimmt leisten können. Dennoch fühle ich mich schlecht in deren Schuld zu stehen.
Ich ging auf das Kleid zu. Es war rot und lang. An der Höhe von der Hüfte am Bauch war es freizügig. Es hatte dünne Träger. Und das Kleid fing erst bei der Dekolleté an.
(Sorry. Kann nicht gut Klamotten beschreiben, da ich die dazu passende Wörter nicht kenne, und so.)
„Omg, das ist wunderschön."
Ich sah aus den Augenwinkel, dass Lily neben mir stand. „Findest du?", fragte ich nebensächlich.
Sie nickte wild mit dem Kopf. Selbst Ana und Jessica fanden es schön, die auch hier standen.„Ist auch egal, es ist teuer."
„Und? Wir haben Geld."
„Nein. Ihr habt Geld, ich habe kein."
Nun schaute mich Lily mit einen Ist-Das-Dein-Ernst-Blick an. Ja, es ist mein Ernst.„Sieh es doch als Geschenk an", sagte nun Ana.
„Ich meine, würde jemand für mich so viel bezahlen wollen und nichts zurückverlangen, würde ich gleich Ja sagen. Und wahrscheinlich noch was anderes vorschlagen, was sie mir kaufen könnten."
Irgendwie hatte sie ja schon Recht. Ich schaute mir das Kleid nochmal an.
„Probier es wenigsten an", motivierte mich Lily.Schlussendlich nahm ich das Kleid mit in der Umkleide. Als ich es anhatte, und es den anderen präsentierte, redeten sie es mir ein es zu kaufen.
Ich schaute in den Spiegel und es gefiel mir sehr. Rot habe ich schon immer gemocht.
Mit Ana ging ich zusammen zu den Umkleidekabinen, während Lily bezahlte.„Alec hatte mich vorhin angerufen", hörte ich sie hinter den Vorhang.
„Ach, echt", fragte ich so desinteressiert wie nur möglich.„Ja. Er geht in einer Bar und hat gefragt, ob wir auch kommen wollen."
In einer Bar? Sind wir nicht etwas zu jung dafür? Aber die tun wahrscheinlich so etwas öfters. Soll ich auch gehen?„Kommst du?", fragte sie mich.
Ich zog meine normale Klamotten an und dachte nach. Sollte ich?
„Warum nicht?"
„Super."
Gleich danach hörte ich wie sich Schritte entfernte.
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Dangerous Games
Teen Fiction„Er mag dich, Rose. Alec mag dich. Und das nicht nur als eine Freundin. Und du magst ihn auch." Ich antwortete nicht. Denn es stimmte. Ich mochte Alec. Mehr als ich sollte. Ich hatte es für unmöglich gehalten, dass ich jemanden so sehr lieben kann...