04. Fragen über Fragen

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„Hast du wirklich gar keine Fragen?"
Ich überlegte. Sollte ich ihn das mit der Mafia und alles fragen?

„Frag du zuerst."
Er schien nachzudenken.
„Lieblingsfarbe?"
„Ernsthaft? Das ist das erste was du mich fragen willst?"
„Das beste kommt zum Schluss."
Ich grinste ihn an.
„Blau. Deine?"
„Du fragst auch nach meine Lieblingsfarbe, obwohl es üble Gerüchte über mich gibt?"
„Das beste kommt zum Schluss", machte ich ihn nach.
„Schwarz."

„Schwarz ist keine Farbe."
Er schmunzelte.
„Für mich schon."

Wir saßen da und fragten Standard Sachen, wie zum Beispiel, Lieblingsessen, Lieblingsmusik und so weiter.
„Hast du deine Eltern kennen gelernt?", fragte er mich.
Mein Lächeln wurde zu einer schmale Linie.
„Vielleicht. Ich bin seit meinen 2. Lebensjahr in Heim."

Er nickte. Ich dachte er würde mitleidig schauen, stattdessen sah ich überhaupt keine Emotionen. Das war besser so. Ich habe es satt, ständig dieses Fake Mitleid zu bekommen.

„Stimmen dir Gerüchte über dich?"
„Es gibt viele Gerüchte über mich. Manche stimmen nicht, manche vielleicht doch. Wer weiß? Aber wie man so schön sagt: Was du nicht weißt, macht dich heiß. Oder so."

Ich wollte ihn was fragen, aber er war ja dran.
„Willst du essen?"
Ist das vorbei? Die Fragerunde.
Ich nickte.

„Wir haben Pizza. Und laut unsere Fragerunde, liebst du Pizza."
Ich nickte.
„Das stimmt."
Wir gingen in seine Küche, die übrigens groß war.
Er holte eine Tiefkühlpizza aus den Tiefkühlschrank.

„Ich kann nicht kochen", sagte er mir, während er die Pizza in den Ofen legte.
„Ich auch nicht."
Er schaute mich verwundert an.
„Nur weil ich ein Mädchen bin, heißt das nicht dass ich kochen oder backen kann."
„Ich habe nichts gesagt." Er hob die Hände abwehrend hoch.

In Heim oder bei den Eltern wo ich gewohnt habe, gab es immer eine Köchin oder jemand anderen hat gekocht. Wie sollte ich da kochen lernen?

Wir warteten schweigend.
„Was ist das für eine Pizza?", fragte ich.
„Hawaii. Ist das okay?"
Ich nickte.

Nach 10-15 Minuten war es fertig und wir aßen schweigend im Esszimmer. Wir wechselten uns manchmal Blicke.

„Wohnst du hier alleine?", fragte ich, da es mich echt interessiert.
Er nickte. „Nicht ganz. Ein paar Freunde kommen ab und zu hier, und meine Tante besucht mich manchmal."

Ich wollte ihn noch etwas fragen, aber es klingelte an der Tür.
Es gibt eine Klingel?

Alec ging zur Tür und machte auf. Ich hörte eine Mädchenstimme und eine Jungenstimme.
Ich hörte das Mädchen lachen.
„Na, hast du mich vermisst?"
Ich hörte wie die Schritte näher kamen.

Irgendwann kamen sie auch im Esszimmer. Das Lachen von den Mädchen verstummte. Sie schaute ernst. Dann grinste sie wieder.
„Omg. Endlich ist hier auch mal ein Mädchen und nicht die ganze Zeit nur Jungs."
Sie kam auf mich zu und umarmte mich.
Ich umarmte sie zurück. Wer auch immer sie war.

Sie entfernte sich von mir und stellte sich neben Alec und den Typ. Sie sah mich mit einen fröhlichen Lächeln an.
„Ähm..", ich räusperte mich, da niemand was sagte.

„Ah, Ja. Sie ist Ana und er ist Jason. Leute, sie ist Rosalie, meine Projektpartenrin."
„Ay, wie süß. Und was macht ihr so?", sagte sie und wackelte mit den Augenbrauen.
„Wir lernen nur", sagte Alec.

„Wie lange braucht ihr? Musst du nicht gleich los?", fragte Jason.
Er schaute ihn eigenartig an und dann zu mir.
Dann schaute er auf die Uhr.
„Wann musst du los?", fragte mich Alec.
Ich zuckte mit den Schultern.

„Es ist 17:43. Kannst du jetzt nach Hause."
„Ich habe keinen Schlüssel und niemand ist zuhause. Sie kommen alle um 19-20 Uhr."
Jason schaute mich genervt an. Ja, sorry.
„Kannst du mich wenigstens fahren und dann warte ich zwei Stunden vor mein Haus", fragte ich.
„Sie kommt mit", sagte Ana.
„Nein", sagte Alec sauer und ging weg.
„Wieso nicht? Was macht ihr?"

Er schien nachzudenken.
„Warte hier."
Die drei gingen aus den Raum. Ich aß die Pizza die mittlerweile kalt war.
Nach ein paar Minuten kam Alec rein und man hörte die Haustür zuknallen.
„Wo sind sie?"
„Sie regeln das alles. Ist egal. Du bleibst hier mit mir."
Er schaute mich mit ein Grinsen an.

„Weißt du was, vielleicht gehe ich nach Hause."
„Nein du bleibst hier."
Er hob mich vom Stuhl hoch und ging mit mir vor der Haustür.
„Hier gibt es in der Nähe ein See. Lass uns dorthin gehen."
Ich überlegte was ich sagen sollte.
„Du erwartest von mir, dass ich mit einen sogenannten „Mafiasohn" in den Wald zu einen See gehe?"

Er nickte.
„Komm. Bisschen frische Luft tut gut."
Ich zog meine Schuhe und Jacke an und ging mit ihm nach draußen.
Wir liefen beide ruhig nebeneinander.
„Was müssen Jason und Ana für dich erledigen?"
Er sagte nichts. Er blickte kalt nach vorne und tat so, als ob er mich nicht gehört hätte.

„Zeigst du mir irgendwann eine House Tour?"
Nun drehte er seinen Kopf zu mir.
„Willst du das denn?"
„Warum nicht? Das Haus ist groß."
„Vielleicht. Irgendwann mal."

„Wohnst du in den Haus seit du klein bist?"
Er nickte.
„Naja. Nicht ganz. Wohnen tu ich da, seit ich 13 bin. Davor war das nur sozusagen eine Ferienhütte bzw. Villa im Wald, wo wir dann immer im Sommer hier Urlaub gemacht haben."
„Wo habt ihr früher gewohnt, wenn ich fragen darf?"
„Miami."

Ich wollte ihn noch eine Frage stellen. Aber ich weiß nicht ob er mir antworten würde. Außerdem hält er mich bestimmt für ein sehr neugieriges Mädchen. Was ich auch bin.

„Jetzt frag. Ich sehe dir liegt etwas auf der Zunge."
„Warum seid ihr hierher umgezogen?"
Er seufzte.
„Es ist eine lange Geschichte."
„Ich habe Zeit."

„Ich erzähle es dir wann anders."
„Das heißt, wir treffen uns öfter?"
„Na klar. Schließlich machen wir ein Projekt zusammen", schaute er mich grinsend an.
Ich lächelte und brachte eine Strähne hinter's Ohr.

Wir kamen and den See. Und es sah so schön hier aus.
„Wow."
Der See war riesig. Hinter dem See waren viele Bäume. Okay, es waren hier generell viele Bäume. Es sah normal aus. Halt wie ein Wald mit See. Ich finde es schön. Ich liebe die Natur.

Wir gingen zu einen Steg und setzten uns hin. Wir sagten nichts. Wir saßen nur da und genossen die Ruhe. Ich legte irgendwann mein Kopf auf seiner Schulter.

P.O.V. Alec Russo

Ich weiß nicht wieso, aber ich mochte es Zeit mit ihr zu verbringen. Dabei kannte ich sie erst seit gestern. Auch wenn es gerade mal ein paar Stunden waren das ich mit ihr verbrachte. Und das obwohl ich sie nicht kannte. Dennoch kommt es mir so vor, als würde ich sie kennen.

„Wirst du jetzt öfter hier kommen?"
Sie antwortete nicht.
„Hallo?"
Ich schaute auf sie runter.
Ihr Kopf lag auf meine Schulter.

Ich schaute auf ihr Gesicht und sah wie sie schlief. Sie sah echt friedlich. Ich nahm sie Braut Style mäßig hoch. Dabei versuchte ich sie nicht aufzuwecken.

Ich lief mir ihr in den Arm zurück zum Haus.
Ich war irgendwie froh, dass sie meine Partnerin war.
Letztes Jahr war mein Partner irgendein Junge. Wir haben uns nur einmal in diesen 2-3 Monate getroffen und das war's.

Vorletztes Jahr war meine Partnerin irgendein Mädchen, dass nicht mehr an unsere Schule geht. Wir haben uns öfters getroffen. Aber ich hatte kein Bock auf sie. Sie wollte sich meistens eh nur mit mir treffen, weil sie hoffte ich würde mich in sie verlieben.
Sie stand auf mich.

Kann ich aber verstehen. Ich bin wirklich heiß. Wäre ich ein Mädchen würde ich mich auch auf jeden Fall anmachen.

Wir kamen bei mir an.
Ich brachte sie in mein Schlafzimmer und legte sie auf mein Bett. Ich deckte sie zu. Sie schlief so friedlich.
Sie sah echt süß aus.

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