31. Lügen

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„Ich habe den Weihnachtsmann einen Brief geschrieben. Aber ob er mir wirklich die Geschenke gibt, weiß ich nicht", murmelte Kyle vor sich hin und aß von den Plätzchen.

Ich sah ihn mit einen Grinsen an und trank etwas von meinen Kakao mit Marshmallow.
„Und was wünschst du dir?", fragte ich ihn.
Er wollte was antworten, doch der Kellner kam zu uns.

„Hier. Noch mehr Plätzchen für den Herr", sagte er und grinse Kyle an. Ich musste ebenfalls lächeln.
„Sie isst auch. Und gleich kommt noch jemand."
Der Kellner lachte leise und ging dann wieder.

„Also?", fragte ich wieder Kyle. Er nahm sich noch was zum Essen.
„Ein neues Auto. Ein Motorrad und ein Affe."
Ich nickte, als wäre es selbstverständlich. „Jap. Wirst du auf jeden Fall bekommen."
„Danke, dass du an mir glaubst. Ach, und Essen habe ich mir auch gewünscht."
Ich lachte in mich hinein. War ja klar.

Als die Tür wieder aufging sah ich Chester kommen.
„Na, meine süßen. Seid ihr etwa schon am futtern?", fragte er und umarmte uns. Dann setzte er sich neben Kyle.

„Das ist schon der 2. Teller", sagte ich.
„Wie war's in Russland?", fragte Kyle. Chester und Nico sind am Beginn der Winterferien nach Russland geflogen. Nun sind sie wieder da.

„Kalt. Ich friere mir da alles ab, obwohl ich gefühlt 100 Jacken anhabe. Ich habe das warme Wetter im Florida vermisst."

„Hast du uns vermisst?", fragte Kyle und trank von seinen Tee. Chester bestellte noch schnell einen Kaffee.
„Na, klar habe ich euch vermisst. Ihr seid doch meine besties."
„Aww", antwortete Kyle und zwickte Chester an der Wange. Da konnte ich jetzt kein Lachen zurückhalten.

„Willst du uns gar nicht Frohe Weihnachten wünschen?", fragte ich ihn.
„Oh, stimmt. Frohe Weihnachten. Sorry. Aber in Russland feiert man am 7. Januar. Meine Familie auch. Deswegen vergesse ich es fast immer."

Nach einer Zeit ging die Tür wieder auf und ein rothaariges Mädchen trat rein. Ich wusste gleich es war Violetta. Sie ging gleich zur Theke.
„Uh. Die Psychopathen Tochter ist hier", sagte Kyle genervt und schaue sie angeekelt an. Und sie waren mal Freunde?

„Psychopath? Was habe ich verpasst?", fragte Chester und schaute zu Violetta. Die bemerkte unsere Blicke und schaute zu uns. Chester, Kyle und ich schauten schnell weg.
Ich weiß. Sehr *hust* unauffällig *hust*.

„Ihre Eltern haben Rose mit irgendwelche Drogen abgefüllt. Dann haben sie versucht ihre Haare zu schneiden um ein Experiment zu machen. Rosalie hatte versucht abzuhauen, Eltern waren komisch. Und Violetta's Bruder hatte versucht Rose mit einen Messer umzubringen", erzählte Kyle alles knapp und aß seine Plätzchen.

Chester machte große Augen. „Das erklärt woher sie ihre Verrücktheit hat. Liegt wohl in der Familie."
„Sie kann nichts dafür. Das ist in ihren Genen", kommentierte Kyle.

„Können wir reden?" Wir schauten alle drei zur Seite. Dort stand Violetta mit einen Kaffee in der Hand und schaute mich an. Während ich sie normal anschaute, schauten die zwei Trottel vor mir sie mit einen bitchigen Blick an. Würde Blicke töten, wäre sie jetzt doppelt gekillt.

„Warum?", fragte ich und aß meine Marshmallow.
„Bitte." Widerwillig stand ich auf und lief ihr hinterher. Draußen an der Tür blieben wir stehen.
Seit dem Vorfall bei ihr zuhause haben wir nicht mehr geredet

„Was ist?", fragte ich.
„Warum bist am Freitag einfach mitten in der Nacht weggegangen?"
Ihr Ernst? Jeder normaler Mensch würde die Möglichkeit zur Flucht ergreifen, wenn jemand so etwas tut, was ihre Familie taten.
„Meinst du das Ernst? Warum glaubst du wohl warum ich gegangen bin?", fragte ich verschränkte meine Arme vor der Brust.

„Meine Eltern hatten erzählt, du hättest einen Anfall bekommen. Du wolltest nicht, dass sie dir helfen und bist einfach abgehauen. Du hast meine Eltern angeschrieen, meine Mutter die Treppen runtergeschubst. Sie hat sich dabei das Knöchel verengt. Und du hättest Maven fast erwürgt."

Bitte, was? Ich fing an falsch zu lachen. Was haben die Sekte erzählt? Die haben nicht ernsthaft sowas gebracht. Bald gehe ich zu ihren Haus und mache wirklich das, was sie behaupten haben.

„Das ist eine Lüge", verteidigte ich mich. Sie hob eine Augenbraue hoch. „Ah, ja? Was ist dann die Wahrheit?"

„Sie haben versucht irgendwelche Experimente mit mir zu machen. Ich habe versucht vor ihnen zu flüchten. Dein Bruder hatte mir seinen Messer an meinen Hals gerammt. Das ist die Wahrheit."

Sie hob nun beide Augenbrauen hoch. Sie glaubt mir nicht. „Weißt du, ich musste ernsthaft meine Eltern davon abhalten, eine Anzeige gegen dich zu erstatten."

Ungläubig schaute ich sie an. „Wegen was? Weil ich versucht habe meinen Leben zu retten?"

„Ich habe keine Lust auf sowas. Vor allem nicht heute am Weihnachten. Ich möchte keinen Stress mit der Familie", sagte sie und schaute mich angewidert an.
„Du hast angefangen."

Sie schüttelte leicht den Kopf. „Kindisch", murmelte sie. Ihr Ernst? Was ist sie für eine?
„Ich glaube ich muss los", sagte sie und wollte loslaufen.

„Sag deinen Eltern noch einen schönen Gruß von mir. Sie können mich gerne anschreiben, wenn sie mehr Haare wollen. Und dein Bruder kann gerne seine Aggressionen an mir auslassen", schrie ich ihr hinterher.

Sie schaute mich dumm an und schüttelte leicht den Kopf. Dann murmelte sie irgendetwas, ich konnte es aber nicht verstehen. Unglaublich, diese Familie.

Genervt ging ich wieder rein. Ich sah Chester und Kyle, die mit den Essen spielten.
„Und wir war's?", fragte Kyle.
„Ja. Wir wollen lästern", kommentierte Chester.

„Ihre Eltern haben ihr ernsthaft erzählt, ich hätte einen Anfall gehabt. Und das ich ihre Familie körperliche Schmerzen zugefügt hätte."

Die beide schauten erstaunt. Ja, da habt ihr es. Ich sah bestimmt genau so aus.
„Die Olle hat was? Und Violetta glaubt das ernsthaft? Dann ist sie noch dümmer als ich dachte", meinte Chester erstaunt.

Ich nickte. „Sie wollten eine Anzeige gegen mich erstatten." Nun fiel denen die Kinnlade runter. „Eine Anzeige? Gegen was?", fragte Kyle. „Du solltest diejenige sein, die eine Anzeige erstattet."

Ich murmelte einen Ja und aß etwas.
„Wie konnte ich eigentlich mit so einen Miststück befreundet sein?", fragte Kyle.
„Tja. Liebe macht blind. Und bei dir noch dumm dazu", konterte Chester. Ich konnte mir kein Grinsen verkneifen.
Kyle verpasse Chester einen Nackenschlag.

„Halt's Maul. Ich war nicht in sie verliebt."
„Ich glaube dir. Wer sich in sie verliebt, uff. Ich bezahle denen die Therapie", meinte Chester und wir fingen an zu lachen.

Crazy war sie. Crazy. Und das hatte nicht nachgelassen. Ich dachte, sie würde sich vielleicht verändern. Zu einen besseren Menschen werden. Doch da lag ich falsch.
Was schon kaputt ist, kann nicht immer repariert werden.

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