Überall liegt Blut. Wohin ich auch umsehe, es ist nur Blut. Ich lehne mich an der Mauer und lasse mich runter gleiten. Ich dachte über mein ganzes Leben nach. Wie konnte ich da so tief rein sinken? Das Schlimme daran ist, dass ich zum Teil Schuld war. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wie ich da wieder rauskomme? Doch bist du einmal drin, kommst du nicht lebendig raus. Das hatte sie mir klargemacht. Sie hatte es mir gezeigt. Sie und viele andere sagten mir, ich solle mich von ihm fernhalten, doch ich hatte es nicht getan. Und nun war es zu spät.
Ihr wollt wissen, was die Vorgeschichte ist? Wie es soweit kam? Es passierte vor ungefähr 4 Monate. Es begann, als ich in dieser Stadt eingezogen bin. Als ich diese Menschen kennengelernt habe. Als ich ein neues Leben angefangen habe.
Nur hatte ich es damals nicht gewusst, dass es sich zu einem gefährlichen Spiel entwickeln würde.
Vor 4 Monate
Was passiert eigentlich, wenn ich während ein fahrendes Auto, rausspringe. Warum bekam ich überhaupt solche Gedanken? Ich war nicht mehr normal.Ich sah ein Straßenschild.
Coaldcoast. Eine nicht zu große, aber auch nicht zu kleine Stadt. Aber mit vielen reichen Leuten. So wurde es zumindest in den Medien berichtet. Manche nannten diese Stadt auch als gefährlich. Angeblich sollen hier viele schlimme und krumme Dinge passiert sein.Warte. Sind die Wörter schlimm und krumm nicht Synonyme? Egal.
Die Autotür wurde mir aufgemacht. Ah, waren wir schon da? Ich versuchte elegant auszusteigen, was aber gar nicht klappte. Ich stolperte, fiel aber zum Glück nicht hin. Echt elegant, Rose. Egal, zum Glück war hier kein roter Teppich und viele Kameras vor meinem Gesicht. Danach stiegen auch meine neue Pflegeeltern raus.
Ich schaute mir das Haus an. Vor dem Haus war ein großer Zaun. So sah man nichts was sich drinnen befindet. Mein Pflegevater, sein Name war glaub ich Josh, holte einen Schlüssel und drückte auf einen Knopf. Gleich danach gingen die Toren auf.
Josh legte sein Arm um die Taille von seiner Frau, Cecilia.
Die beiden drehten sich zu mir um.
„Rosalie, kommst du?"
Ich nickte.Es war eine große Wiese dort. Und eine weiße Schaukel befand sich auf den Territorium. Wir liefen den Steinweg entlang bis wir an der Tür angekommen sind.
Vor der Tür stand eine dünne Frau. So wie sie angezogen war, war sie wahrscheinlich das Hausmädchen hier.
„Guten Tag, Mrs. und Mr. Smith. Schön, dass Sie angekommen sind. Das Essen ist schon fertig und auf den Tisch serviert."
„Danke, Freya."Im Haus sah es auch sehr edel aus. Freya begleitete uns bis im Esszimmer. Dort saßen ein Mädchen in mein Alter und ein wahrscheinlich 10-12 jähriger Junge.
„Mom, Dad", schrie der Junge und fiel Cecilia und Josh in den Armen.
„Carlos. Wir waren doch nur zwei Tage weg."
„Zwei Tage sind zu viel."
Das Mädchen stand auch auf und umarmte ihre Eltern.
„Hey, mom. Hey, dad."
„Hallo, Lily. Hast du auf dein Bruder aufgepasst?"
„Es war eine Pflicht."Erst dann sahen die Geschwister zu mir. Ihre Gesichte waren nicht wirklich erfreulich.
„Lily, Carlos, sie ist Rosalie."
„Seid ihr jetzt ihre Adoptiveltern?"
„Nein. Wir sind ihre Pflegeeltern."
Und wieder starrte mich jeder an.
„Hallo", begrüßte ich mich und winkte.
Carlos zeigte mir ebenfalls hallo, während Lily mir zunickte.„Hast du Hunger, Rosalie?", fragte Cecilia.
„Nein, danke."
„Du hast aber nichts gegessen. Komm. Iss mit uns", versuchte Josh mich zu überreden.
„Ich habe wirklich keinen Hunger. Ich will mich nur in mein Zimmer ausruhen."
„Na schön. Lily, zeig Rosalie ihr Zimmer."Lily lief vor mir und sagte, ich solle ihr folgen. Was ich auch tat. Wir gingen in den zweiten Stockwerk des Hauses.
„Hier ist dein Zimmer und hier gegenüber ist das Bad. Mein Zimmer ist nebenan, wenn du was brauchst."
„Danke."
Sie nickte und verschwand dann die Treppen runter.Ich ging in mein Zimmer. Es war riesig. Und alles war in weiß. Mein Bett, mein Schrank, mein Schreibtisch und Schminktisch. Nur die Wände waren beige. Mein Zimmer hatte ein paar Pflanzen und ein Balkon. Ich ging sofort auf das Balkon zu und machte die Tür auf.
Der Balkon war normal groß. Es stand eine Pflanze hier und ein Stuhl. Der Ausblick war schön. Man sah den Wald. Viele Bäume. Ich liebe die Natur. Doch ich sah irgendwo Rauch. Aber kein Feuer. Es sah eher so aus, als ob der Rauch von einem Haus kam.
Ich machte mir nicht weiter, darüber Gedanken, denn die Tür wurde aufgemacht.Dort stand ein Mann in einem Anzug mit mein Koffer.
„Ms. Montgomery, Mrs. Smith hat mich gebeten Ihnen den Stundenplan zu geben. Morgen werde ich, Sie und Ms. Smith in der Schule fahren. Außerdem möchte Mr. Smith, dass Sie um 18 Uhr runterkommen und mit den anderen Abendessen nehmen."
Ich starrte diesen Mann an. Er hat nicht ein einziges Mal mich angeschaut. Er stand die ganze Zeit gerade und hat gerade aus geblickt.
„Danke."
Er drehte sich um, und ging raus.
Also an das muss ich mich erstmal gewöhnen.Ich nahm mein Koffer und packte ihn aus. Ich nahm die Klamotten und wollte sie in den Schrank reinhängen, doch da waren schon welche drinnen. Ich habe aber ein paar Schubladen gefunden, wo nichts war also faltete ich die Kleidung und tat es dort rein.
Danach nahm ich meine Bücher. Ich ging auf den Regal zu, wo ein paar Sachen draufstanden. Die Bücher stellte ich dann neben den Zeug auf den Regal.
Ich liebe Bücher zu lesen. Ich liebe es mich in sie hineinzuversetzen. Eine Fantasie ausmalen und in der leben. Man vergisst was alles um sich herum dreht.
Man vergisst die Realität.Ich habe kein Handy. Ich hatte eins, als ich bei meinen anderen Pflegeeltern war. Doch als sie mich, vor drei Monate, wieder in den Heim steckten, da sie doch kein Kind wollten, haben sie es mir abgenommen. Nicht die Eltern. Sonder das Heim. Handys sind in den Heim nicht erlaubt. Man darf nur drei Stunden in der Woche am Fernseher sein.
Es gab nur zwei Fernseher dort. Und 150 Kinder. Von 3 Jahren bis 17. JahrenIch bin 16. Jahre alt. Ich werde in vier Monate 17. Wenn die Eltern mich behalten bis ich achtzehn bin, kann ich dann entscheiden ob ich bei ihnen bleibe oder nicht. Wenn ich im Heim bin, wenn ich achtzehn werde muss ich diesen Heim verlassen, und mir eine Wohnung und Job suchen.
Ich nahm das Buch die Rote Königin. Dieses Buch und die weiteren Fortsetzungen habe ich sehr oft gelesen. Aber ich liebe es einfach.
Als ich las, merkte ich gar nicht wie die Zeit verging.
Jemand klopfte an meiner Tür.
„Herein", sagte ich.
Lily kam in mein Zimmer. Sie hielt etwas in der Hand.
„Deine Uniform. Roberto hat vergessen es dir zu geben. Wo soll ich es hinstellen?"
„Stell es einfach auf mein Bett."
„Wie du willst. Es ist kurz vor sechs. Komm mit runter. Meine Eltern kommen gleich auch."
Ich nickte.Ich legte das Buch weg und folgte ihr dann in Esszimmer. Dort war Freya. Sie stellte das Besteck und das Essen auf den Tisch.
„Danke, Freya", sagte Lily, woraufhin Freya nickte und ging.
„Hier hat jeder seinen Platz. Meine Eltern sitzen am Kopf des Tisches. Ich sitze hier auf der rechten Seite und mein Bruder mir gegenüber. Du kannst dich neben mich hinsetzen."
Ich nickte.Wir setzten uns beide schon an den Tisch. Und keine Minute später kam Carlos und setzte sich gegenüber von Lily.
„Ich habe keine Lust morgen in der Schule zu gehen", jammerte Carlos.
Glaub mir, Carlos. Ich auch nicht.
„Du musst aber. Gute Noten und gutes Benehmen ist wichtig. Ach ja, damit ich es nicht vergesse. Rosalie?"
„Ja?"
„Halt dich in der Schule fern von Alec Russo und seine Freunde. Und seine Familie."
„Warum?"
„Es gehen üble Gerüchte über sie rum. Und es wäre nicht gut für unsere Familie, wenn du mit ihm abhängen würdest."
Ich glaube zwar nicht an all diese Vorurteile, doch ich nickte zu.
„Aber ich weiß gar nicht, wie sie aussehen."
„In der Cafeteria werde ich es dir zeigen."„Guten Abend", sagte Josh, der gerade mit Cecilia zu uns kam.
Josh und Cecilia setzten sich gegenüber am Kopf des Tisches.
Ich wollte mir was zu essen nehmen, doch keiner aß. Sie hielten alle ihre Hände zusammen und beteten stumm.„Guten Appetit. Ihr könnt jetzt essen."
Ok. Wow. Von ein einsames Mädchen aus den Heim bin ich jetzt ein Mädchen in einer reichen Familie.
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Dangerous Games
Teen Fiction„Er mag dich, Rose. Alec mag dich. Und das nicht nur als eine Freundin. Und du magst ihn auch." Ich antwortete nicht. Denn es stimmte. Ich mochte Alec. Mehr als ich sollte. Ich hatte es für unmöglich gehalten, dass ich jemanden so sehr lieben kann...